Bezahlen mit dem iPhone: Apple Pay jetzt auch in Österreich
WIEN. Alternativen für Anwender von anderen Betriebssystemen (Android) sind bei den Sparkassen in Ausarbeitung
Gestern früh hat der amerikanische Elektronikkonzern Apple auch in Österreich seine Bezahlfunktion "Apple Pay" freigeschaltet. Kunden können damit in Geschäften mit dem iPhone oder mit der Apple-Watch bezahlen. Präsentiert wurde Apple Pay gestern von der Erste Bank mit den Sparkassen, nach eigenen Angaben vom Start weg Kooperationspartner von Apple.
Alternativen zu den Apple-Geräten, also für Kunden mit Smartphones mit dem Betriebssystem Android (Samsung, Huawei), seien in Ausarbeitung, bei der tschechischen Tochter schon aktiviert. Sollte der dringende Wunsch der Kunden bestehen, würde man auch "Google Pay" anbieten.
Voraussetzung für Apple Pay sind Kassen bzw. Terminals in Geschäften, Restaurants, Taxis oder an Verkaufsautomaten, die für kontaktloses Bezahlen eingerichtet sind, sowie Apple-Geräte, die für biometrische Erkennungsverfahren ausgestattet sind. Die Zahlung selbst wird mittels Gesichtserkennung bzw. Fingerprint bestätigt und abgeschlossen.
Kunden der Ersten und der Sparkassen können laut Erste-Bank-Vorstand Thomas Schaufler alle Karten hochladen, die sie haben. Das umfasst sowohl Kreditkarten wie Visa- oder Mastercard als auch Bankomatkarten (Maestro).
Kartennummern werden weder auf dem Gerät noch auf den Apple-Servern gespeichert. Auch Geldbehebungen sind via Apple Pay an den Bankomatkassen machbar.
Bisher ist Apple mit seinem Bezahldienst in mehr als einem Dutzend Ländern Europas aktiv. In Deutschland wurde 2018 begonnen. Dort ist unter etlichen anderen Banken auch die Onlinebank N26 dabei. Mit der Österreich-Freischaltung des Apple-Dienstes kam auch der Österreich-Ableger von N26 hinzu, allerdings nur mit Debitkarten (keine Kreditkarten).
Bluecode als Alternative
Der mobile Bezahldienst Bluecode mit Sitz in Wien und der Schweizer Gemeinde Lachen will eine europäische Alternative zu Apple Pay und Google Pay anbieten. Bluecode sei derzeit in Österreich und Deutschland verfügbar, werde aber noch in mehreren Ländern, wahrscheinlich Spanien, Irland, Ungarn und Italien, starten, kündigte Bluecode-Chef Christian Pirkner gestern an. Er warnt die Bankenwelt vor den langfristigen Folgen. "Wenn die Customer Journey einmal an die Anbieter aus den USA verloren ist, ist die gesamte Wertschöpfungskette europäischer Firmen in Gefahr."
Den Vorteil gegenüber Kreditkartenzahlungen von Apple Pay und Google Pay sieht Pirkner im Datenschutz. Bluecode sammelt nach eigenen Angaben keine Kundendaten und bietet Anonymität im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung.
Es gebe keinen Kreditkartenanbieter aus Europa. Auch die mobilen Zahlungslösungen kämen aus den USA oder Asien, so Pirkner. Bluecode will, dass Banken den Dienst in ihre Apps integrieren. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Partnerbanken und eine sechsstellige Anzahl von Kunden.
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