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Bangladesch hebt Löhne für Textilarbeiter nach Protesten an

Von nachrichten.at/apa, 13. Jänner 2019, 18:25 Uhr
Textilarbeiter protestierten Bild: MOHAMMAD PONIR HOSSAIN (X03850)

DHAKA. Künftig sollen Textilarbeiter mit einschlägiger Berufserfahrung in Bangladesch umgerechnet 190 Euro im Monat verdienen. Das Mindestgehalt für Berufsteinsteiger war bereits im Dezember verdoppelt worden und beträgt nun knapp 83 Euro.

Nach mehreren Tagen mit Protesten tausender Textilarbeiter in Bangladesch hat die Regierung höhere Löhne angekündigt. Sie sollen rückwirkend von Dezember an gezahlt werden, wie Handelsminister Tipu Munshi am Sonntag nach einem Treffen mit Vertretern der Gewerkschaften und Fabrikbesitzern sagte.

Die Arbeitgeber hatten zuvor gedroht, die Fabriken für unbestimmte Zeit ohne Weiterbezahlung zu schließen, falls die Arbeiter nicht an ihre Plätze zurückkehrten. Die Regierung hofft nun, dass die seit 6. Jänner anhaltenden Proteste aufhören.

Die Arbeiter hatten unter anderem mit Blockaden von Straßen gefordert, dass ein bereits 2018 beschlossenes Schema zur Bezahlung der Textilarbeiter auch umgesetzt werde. Das Arbeitsministerium teilte am Sonntag nun mit, das gesetzliche Mindestgehalt für Berufseinsteiger bleibe bei monatlich 8000 Taka (knapp 83 Euro).

Ein Arbeiter mit einschlägiger Berufserfahrung soll nun aber 18.257 Taka pro Monat statt der bisher geltenden 17.510 Taka bekommen. Die Löhne in den dazwischen liegenden vier Stufen würden entsprechend angepasst.

Die Wirtschaft des armen Landes in Südasien ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Dahinter stehen zum großen Teil die Exporteinnahmen der Textilindustrie von fast 30 Milliarden US-Dollar (rund 26 Mrd Euro) pro Jahr. Wegen niedriger Kosten lassen viele europäische Konzerne in Bangladesch Kleidung produzieren. Brände sowie der Einsturz einer Textilfabrik 2013 in der Hauptstadt Dhaka mit vielen Toten hatten auch international den Blick auf die dortigen Arbeitsbedingungen gelenkt.

Polizei zerschlägt Proteste mit Tränengas

"Die Arbeiter haben die Straße verbarrikadiert, wir mussten sie vertreiben, um die Verkehrssituation zu entspannen", sagte der Leiter der Industriepolizei, Sana Shaminur Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Mit den Demonstrationen vom Sonntag gingen die Streiks im Textilsektor in ihre zweite Woche.

Die Arbeiter verlangen seit längerem Lohnerhöhungen und haben in den vergangenen sieben Tagen wiederholt riesige Protestmärsche veranstaltet, bei denen es auch zu Gewalt kam. Ein Textilarbeiter war am Dienstag getötet worden, als die Polizei Gummigeschosse und Tränengas in eine Menge von 5000 Demonstranten feuerte. Nach Polizeiangaben mussten wegen der Streiks bereits 52 Fabriken geschlossen werden.

Gewerkschaftsführer Aminul Islam beschuldigte die Fabrikbesitzer, ihre Arbeit durch Gewalt kontrollieren zu wollen. Die seien aber "vereinter als je zuvor". "Es scheint nicht so, als ob sie die Straßen räumen werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind", sagte er AFP.

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 13.01.2019 19:08

Es sollten diese billigen Ramschprodukte mit solch hohen Zöllen belegt werden daß es sich für die westlichen Ausbeuterkonzerne nicht mehr lohnt.Die Namen der Firmen kennen wir alle.

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siebenkant (1.837 Kommentare)
am 13.01.2019 18:56

Es hat Tote gegeben bei früheren Protest, es sind unsere Kleider, die sie nähen.
Um 190,- Euro im Monat, unser System ist beschämend. Wirtschaft muss fair werden.

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Orlando2312 (22.311 Kommentare)
am 13.01.2019 19:36

Wenn das auch für die Afrikaner gelten soll, dann erledigt sich auch das Migrantenproblem.

Keiner geht ohne Not weg von zu Hause, wo seine Wurzeln sind.

https://www.youtube.com/watch?v=UUe7Cc1cxhI

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glingo (4.970 Kommentare)
am 13.01.2019 20:03

190,- Euro im Monat

nach unserer Ministerin bleibt da sogar noch etwas!!!

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