Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Autozulieferer Nemak wird in Linz eine Schicht streichen

Von Sigrid Brandstätter, 16. April 2019, 00:04 Uhr
Autozulieferer Nemak wird in Linz eine Schicht streichen
Höchste Präzision ist bei Guss und Bearbeitung der Zylinderköpfe gefragt, hier die sogenannte Kernfertigung. Bild: (Nemak)

LINZ. Hauptkunde BMW in Steyr fragt weniger Alu-Zylinderköpfe nach.

Aus jetziger Sicht wird es im Juni so weit sein: Der Autozulieferer Nemak bereitet das Streichen einer Schicht im Werk Linz vor. Davon betroffen sind rund 40 der 520 Mitarbeiter, bestätigt Geschäftsführer André Gröschel.

Der Fertiger von Zylinderköpfen aus Aluminium bekommt die Verunsicherung auf dem Neuwagenmarkt (Stichwort: Dieselfahrverbote) zu spüren. Mit Abstand größter Kunde ist das BMW-Motorenwerk in Steyr. Dort wurde – wie berichtet – an einem Fertigungsband eine Produktionsschicht herausgenommen. Während man in Steyr davon ausgeht, dass neue Motorengenerationen ab Sommer die Kapazitäten wieder füllen werden, kann Gröschel darauf nicht hoffen: "Da kommt bei uns nichts nach."

Den Nachfragerückgang, der seit der zweiten Hälfte des Vorjahres spürbar ist, hat Nemak anfangs mit der Rückgabe von Leasingpersonal an den jeweiligen Überlasser ausgeglichen. Etwa 40 Personen waren davon betroffen. Dazu wurden und werden laufend Zeitguthaben und Urlaube verbraucht. Diese Kapazitätspuffer sind nun aufgebraucht. Daher laufen die Vorbereitungen für die Schichtreduktion ab Juni. Von dieser ist Stammpersonal betroffen. Gröschel sagt, die Stellenstreichungen sollen möglichst sozial verträglich durchgeführt werden.

Bekannt als Mandl & Berger

Das Nemak-Werk in Linz war bis 2002 Mandl & Berger. Danach war die norwegische Hydro Aluminium-Gruppe der Eigentümer. Seit 2007 ist der Standort in der Zeppelinstraße Teil der Nemak mit Zentrale in Mexiko. Das Werk könnte 1,3 Millionen Zylinderköpfe pro Jahr erzeugen. Im Vorjahr waren es eine Million Stück. Für das laufende Jahr geht Gröschel von "leicht unter einer Million Stück" aus.

37 Standorte weltweit – davon einige in Osteuropa – gehören zur Nemak. Um sich im konzerninternen Wettbewerb (wo wird was produziert) bestmöglich zu positionieren, sind weitere Kostensenkungen nötig. Dazu könnte auch ein freiwilliger Lohnverzicht von 3,15 Prozent gehören. Für Gröschel ist das eine von mehreren Möglichkeiten. "Das könnte auf Sicht ein Thema sein. Wenn die Lohnkosten für den Zuschlag eines Auftrags das Zünglein sein würden." Die Produktionsgewerkschaft lehnt einen Lohnverzicht ab, der Betriebsrat ist gesprächsbereit.

Gröschel will auch Effizienzsteigerungen und technische Innovationen forcieren. Dabei hat das Linzer Werk gute Voraussetzungen: Denn das im Vorjahr erweiterte Entwicklungszentrum arbeitet nicht nur für Linz, sondern für alle Werke. Dabei geht es auch um Strukturteile für Karosserien. "Erste kleine Serien wird man dort erzeugen, wo auch entwickelt wird. Insofern ist mir um den Standort nicht bang." Eine erste entsprechende Anlage steht bereits in Linz.

mehr aus Wirtschaft

Linzer Kontron halbiert die Dividende

"Österreich hat im Jahr 2023 mehr Geld ausgegeben als je zuvor"

Verdi ruft vor Ostern zu Warnstreiks bei Lidl und Kaufland auf

Die Signa-Pleiten und die Millionen für die Insolvenzverwalter

Autorin
Sigrid Brandstätter
stellvertretende Leiterin Ressort Wirtschaft
Sigrid Brandstätter

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
barzahler (7.595 Kommentare)
am 16.04.2019 18:12

Schon mal die Vorstellung angedacht, dass es das ewige Wachstum nicht geben kann? Vielleicht hängt es auch ein wenig mit Sättigung zussammen?

lädt ...
melden
antworten
thukydides (1.204 Kommentare)
am 16.04.2019 16:48

Das Problem sind ganz einfach: die großen Konzerne betreiben Raubbau.

Die letzten Jahre wurde das KnowHow des Standorts abgezogen, nun wird dieser Standort ausgehungert.

Und der Hauptfehler liegt bei Konzernen wie VW, Mercedes, BMW usw. Die haben Fehler gemacht, waren wohl korrupt und nicht verlässlich.

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 16.04.2019 12:39

Einer der allerwichtigsten Wirtschaftszweige wird durch eine katastrophale Politik ruiniert.

Hunderttausende Arbeitslose werden in Europa die Folge sein.

lädt ...
melden
antworten
glingo (4.941 Kommentare)
am 16.04.2019 13:33

Sagte der Kutschenfahrer zum Autofahrer

lädt ...
melden
antworten
benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 16.04.2019 12:22

Lohndumping von nur 3,5% für einen Auftragserhalt ?
Das kann nicht funktionieren.

Sind die Margen so gering, dass sich ein Durchschlagen des Lohnverzichts auf das Produkt von geschätzt 0,2% tatsächlich nicht anders ausgeht?

Lieber mal im Management sparen.
Auch Dacias fahren, muss nicht BMW/Benz sein beim Firmenwagen grinsen

lädt ...
melden
antworten
Giesser0815 (2 Kommentare)
am 16.04.2019 12:47

Die 3,5% Gehaltsverzicht sollen den guten Willen der Linzer zeigen und werden ja nur dann schlagend, wenn der Auftrag für BMW kommt.
Lt. Management ist es wahrscheinlich, dass für eventuelle zukünftige Aufträge mit höheren Gehaltsverzichten zu rechnen ist um im Rennen zu bleiben.

Das Management in Linz hat alles Erdenkliche unternommen um die Betriebskosten zu senken, z.B. die Wasserspender mit 8000€ Jahreskosten!

lädt ...
melden
antworten
da_dinna (20 Kommentare)
am 16.04.2019 20:18

Gute Idee. Lieber Dacia fahren.
Dann braucht's in Linz 100 % Lohnverzicht, denn Dacia kauft bei Nemak nicht.

lädt ...
melden
antworten
Giesser0815 (2 Kommentare)
am 16.04.2019 22:00

Dacia gehört zu Renault, die wiederum von Nemak beliefert werden.

lädt ...
melden
antworten
landlinzer (656 Kommentare)
am 16.04.2019 09:31

Ich hoffe, dass dieser für den Süden von Linz wichtige Arbeitgeber mit einem blauen Auge davon kommt. Langfristig schwant mir aber Böses, da die erzeugten Produkte voll auf fossile Technologie abzielen.

lädt ...
melden
antworten
M44live (3.838 Kommentare)
am 16.04.2019 07:18

- NEMAK ist keine börsenotierte Firma
- sollen sie Mitarbeiter beschäftigen, welche nur rumstehen
- betriebswirtschaftlich muss man immer die Kosten im Auge haben

lädt ...
melden
antworten
loewenfan (5.471 Kommentare)
am 16.04.2019 07:04

scho klar Jahrzehnte nur wachsen Rekorde und Umsatzzuwächse mit Hilfe der Arbeiter erwirtschaften und wens mal Rückläufig ist denen auch gleich wieder das Messer ansetzen,
Hauptsache bei den Topmanagern und Aktionären stimmt die Kohle am Monatsende weiterhin

lädt ...
melden
antworten
Proking (2.653 Kommentare)
am 16.04.2019 12:08

@loewenfan:
besser auf drohende Umsatzrückgänge nicht reagieren und den gesamten Standort mit dem eigenen Arbeitsplatz riskieren. Koffer!

lädt ...
melden
antworten
benzinverweigerer (14.598 Kommentare)
am 16.04.2019 12:24

Wieviele Zylinderköpfe wird man wohl in 5-7 Jahren noch brauchen ?

VW spricht von 40% weniger Bauaufwand insgesamt.
Es wird eine gewaltige Bereinigungswelle in dem Sektor geben.

Vergaserhersteller hats vor 40 Jahren ja auch aufgeplattelt.

lädt ...
melden
antworten
loewenfan (5.471 Kommentare)
am 16.04.2019 12:46

na na net beleidigend werden,
Mandl u Berger war schon Kundschaft von uns als Sie noch Windel trugen, und Nemak ist Weltweit in allen Standorten Kunde von uns da brauchens mir nicht erzählen wie schlecht es dehnen geht

lädt ...
melden
antworten
Proking (2.653 Kommentare)
am 17.04.2019 09:50

Glaube ich nicht, was Sie von sich geben. Da ich selbst schon echter Pensionist bin und geraume Zeit mit den wichtigsten Industriebetrieben nicht nur Oberösterreichs in geschäftlicher Verbindung stand, habe ich auch die Schicksale von Gruber&Kaja oder der Kirchdorfer Druckgiesser miterlebt. Ich nehme an, daß Sie aus dem geschützten Bereich (Betriebsrat oder/und AK) kommen und net wissen, wie hart es in der Privatwirtschaft zugeht.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen