Auftragsbestand im Baukonzern Strabag erreicht Rekordhoch

Die gute Nachfrage in den wichtigsten Märkten in Europa (das sind Deutschland, Österreich und Polen) sowie ein großes Tunnelprojekt in Chile haben Österreichs größtem Baukonzern im Vorjahr zu einem Rekord von 16,9 Milliarden Euro im Auftragsbestand verholfen.

So laufen etwa die Vorarbeiten für die Generalsanierung der Piste des Salzburger Flughafens auf Hochtouren. "Daran arbeiten wir seit einem Jahr. Das wird die erste richtig digitalisierte Baustelle. Die Asphalt-Lkw werden alle zentral gesteuert und beobachtet", sagt Alfred Zeiler, Leiter der Direktion Verkehrswegebau in Linz und damit auch für das Großprojekt in Salzburg zuständig.

Von sechs Mischanlagen wird der heiße Belag im Takt angeliefert. "Die logistische Herausforderung ist enorm", sagt Zeiler. In 18 Arbeitstagen sind bis zu 300 Leute beim Asphaltieren im Einsatz. 110.000 Tonnen Asphalt müssen aufgebracht werden.

25 Millionen Euro Auftragsvolumen

Wie berichtet, wird der Salzburger Flughafen von 24. April bis 28. Mai komplett gesperrt. Der Flughafen Linz-Hörsching übernimmt etwa die Linienverbindung nach Istanbul.

Das Auftragsvolumen für Strabag liegt in dem Fall bei 25 Millionen Euro. Eine ähnlich hohe Auftragssumme macht das Bauprojekt Medizin-Uni in Linz aus. Dort ist der Spatenstich vor einem Jahr erfolgt. Ein weiteres Hochbau-Großprojekt waren die Bauarbeiten am Wohnprojekt Winkler-Park Linz (20 Millionen).

In den Oberösterreich-Sparten des Baukonzerns sind knapp 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Großteil der Partien sind in Oberösterreich und Salzburg im Einsatz.

Die Spezialfirma RBS Rohrbau-Schweißtechnik mit Sitz in Linz gehört auch zum Oberösterreich-Verantwortungsbereich. Diese führt Horizontalbohrungen durch. So wurde etwa 20 Meter unter der Donau in Linz eine Kabeltrasse für die Linz AG verlegt. Dabei war die Herausforderung, dass der Querschnitt von 20 Zentimetern auf bis zu 80 Zentimeter ausgeweitet werden musste. Diese Arbeiten erfolgten im Zuge der Errichtung der Bypässe für die Voestbrücke. "Mit dieser Spezialfirma sind wir in ganz Österreich und Deutschland im Einsatz", berichtet Zeiler.

Gutes Bauwetter

Der Baukonzern Strabag zog gestern eine erste Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr. "2018 war das dritte Rekordjahr in Folge. Für 2019 ist durch das bereits hohe Niveau kein weiteres Wachstum zu erwarten", wird Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE, in einer Aussendung zitiert. Voriges Jahr kletterte die Bauproduktion um zwölf Prozent von 14,6 auf 16,3 Milliarden Euro – damit war das Plus stärker als 2017. 2018 sei die Leistung vor allem wetterbedingt noch höher gewesen als erwartet.

Für heuer wird mit einem leichten Leistungsrückgang um zwei Prozent auf 16 Milliarden Euro gerechnet. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung fürs Vorjahr 2018 entspreche dies jedoch einer Erhöhung um eine Milliarde Euro.

Für 2018 werde die operative Marge auf Basis des Betriebsergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) die Erwartung von "mindestens 3,3 Prozent" erfüllen. Dieses Ergebnis soll es auch im gerade gestarteten Jahr geben. Die Strabag-Mitarbeiterzahl wuchs im Vorjahr um vier Prozent auf 75.460 (72.904), wobei der Aufbau vor allem in Amerika und Osteuropa erfolgte. (sib)