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Achleitners sieben große Wirtschaftsthemen

Von Dietmar Mascher, 08. Jänner 2019, 00:04 Uhr
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Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Was der neue oberösterreichische Wirtschaftslandesrat tun muss und in Angriff nehmen will

Vor einem Monat hat Markus Achleitner das Standortressort mit Wirtschaft, Wissenschaft und Energie von Michael Strugl übernommen. Über die sieben großen Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt, sprachen die OÖNachrichten mit ihm.

 

1. Digitalisierung: Neben Mobilität, Energie und Demografie sei dies wohl die größte Herausforderung der Zukunft. Das betrifft in Achleitners Zuständigkeit nicht zuletzt die Versorgung des gesamtes Bundeslandes mit schnellem Internet. Obwohl Oberösterreich mehr Förderungen dafür abholt als andere und das Angebot sukzessive ausweitet, "sind wir nicht zu bald dran, um es vorsichtig zu sagen", sagt Achleitner. Dass sich nach wie vor nur wenige Haushalte anschließen lassen, sei kurzsichtig. "Die erforderlichen Bandbreiten werden sich deutlich erhöhen. Die Leute wissen aber zum Teil noch nicht, dass sie diese benötigen." Vorerst soll der freie Markt versuchen, das Thema in den Griff zu bekommen. Sollte dies nicht funktionieren, müsse man in zwei bis drei Jahren überlegen, ob nicht eine Anschlusspflicht notwendig sei. "Digitales zählt neben Wasser und Kanal zu den Anschlusskosten der Zukunft. Das muss und wird selbstverständlich sein", sagt Achleitner. Digitalisierung werde sich durch alle Bereiche ziehen. "Und alles, was nützt, wird sich durchsetzen."

 

2. Fachkräftemangel: Die Wirtschaft brummt, seit März 2018 geht die Arbeitslosigkeit zurück. Das werde sich auch 2019 fortsetzen. Für Oberösterreich sei ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent zu erwarten. Acht von zehn Firmen brauchen aber dringend neue Arbeitskräfte, rund 30.000 Fachkräfte. "Die Antwort darauf lautet Qualifikation auf allen Ebenen, nicht zuletzt ist auch hier die Digitalisierung das Kernthema", sagt Achleitner. Kurzfristig brauche es qualifizierte Zuwanderung, auch aus anderen Teilen Österreichs. "Mit unserer Aktion ,Be Mobile‘ wollen wir junge Leute in Wien bewegen, nach Oberösterreich zu kommen, um hier zu arbeiten", sagt Achleitner.

 

3. Energieversorgung: Ein Thema, das sein Vorgänger Michael Strugl noch lösen wollte, hat Achleitner geerbt: die Entscheidung, ob 110-kV-Leitungen über Land gespannt werden oder als Erdkabel verlegt werden. Die Entscheidungen darüber stehen, wie berichtet, im Mühlviertel, im Almtal und im Innviertel an. Der Landesrat will die Bewertungen durch die Technische Universität Graz und Wirtschaftsprüfer von EY abwarten. "Wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, werden wir entscheiden", sagt er. Er gehe davon aus, dass dies noch im heurigen Jahr sein wird.

 

4. Betriebsansiedlungen: Nicht nur der Bau des neuen LASK-Stadions und der Widerstand dagegen werfen die Frage auf, welche größeren Projekte künftig gegen den Widerstand einer Bürgerinitiative überhaupt noch umsetzbar sind. Achleitner lässt keinen Zweifel daran, dass er wie sein Vorgänger Strugl auch gegen Widerstände Dinge umsetzen möchte. Er verweist auf seinen verstorbenen Vater, der seinerzeit gesagt habe, dass es sonst auch kein Brucknerhaus in den siebziger Jahren gegeben hätte. Es sei die Aufgabe der Politik, auf Grundlage der Gesetze Entscheidungen zu treffen. Wahlen seien die demokratische Legitimation dafür.

 

5. Industrie: Die Industriellenvereinigung war verstimmt, weil sie von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftskammer-Chefin Doris Hummer nicht in die Bestellung Achleitners eingebunden war. Für Achleitner ist das längst Geschichte. "Ich war schon bei drei Industrie-Präsidiumssitzungen und habe 250 Gespräche in Vorbereitung auf mein Amt geführt. Wirtschaft ist unteilbar." Im Projekt "Upper Vision 2030" sollen jene Felder der Wirtschaft definiert werden, mit denen Oberösterreich in die Europaspitze kommen soll. Upper Vision soll jährlich upgedatet werden.

 

6. Tourismus: "Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ich jenes Tourismusprogramm, das ich federführend mitgestaltet habe, jetzt als Landesrat umsetzen soll. Bis 2022 soll der Tourismus auf Basis 2017 um 15 Prozent mehr umsetzen", sagt Achleitner.

 

7. Wissenschaft: Der Softwarepark Hagenberg soll ein Zentrum für künstliche Intelligenz und Cyber-Security werden. JKU und Fachhochschule sollen mit dem Land gemeinsam ein Konzept zur Positionierung erarbeiten und "damit ein internationales Zeichen setzen", sagt Achleitner ein wenig kryptisch.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
rotkraut (4.036 Kommentare)
am 08.01.2019 17:34

Sieben Tage hat die Woche, na dann ist der ganz schnell fertig.

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tschitschei (329 Kommentare)
am 08.01.2019 14:16

Na bravo! Ein sehr gutes Demokratieverständnis hat der Herr Achleitner! (...ob nicht eine Anschlusspflicht notwendig sei...)
Bei Kanal und Wasser ist das ja verständlich, da die öffentliche Hand die Infrastruktur zur Verfügung stellt und weil dies aus Umweltschutzgründen erforderlich ist! Aber das Internet ist doch wohl Privatsache. Aber wenn der Wettbewerb nicht stattfindet, weil es kein Geld zu verdienen gibt, dann zwingen wir die Bevölkerung zu ihrem Glück - soviel zum Thema Wirtschaftsliberalisierung! Und den PC gibt's künftig beim Land (Preisermäßigung je nach Parteizugehörigkeit)? Was halten sie vielleicht noch von einer Thermenzwangsgebühr? Gott sei Dank wir haben ja Fasching!

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snooker (4.427 Kommentare)
am 08.01.2019 14:03

Zum Thema Fachkräftemangel möge Achleitner die Betriebe ermuntern, noch mehr selbst in die Qualifikation der Mitarbeiter investieren.
Noch mehr junge Leute aufnehmen, sie gut ausbilden und sie zu Facharbeitern zu machen.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 08.01.2019 14:06

Aha, ein Landeshauptmann soll sich in die Betriebe einmischen?

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.01.2019 08:52

Offenbar liegts am Prinzip "Landesrat", dass sowas verkracht und versumpert - nach oben und nach unten, demokratisch sowieso. Da können die Parteifreunde und die Medien noch so viel Goderlstreicheln...

Dem Landeshauptmann darf der/die nicht zu nahe*) kommen, für die zuständigen Beamten muss er/sie trotzdem Respekt(..) aufrecht erhalten.

*) schon allein wegen der Parteiraison! Es issa Kreiz.

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.01.2019 08:55

> noch so viel Goderl_streicheln...
Korrektur: Leerzeichen grinsen

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 08.01.2019 06:31

Wenn ich es wem Zutraue.
Dann dem Achleitner.

Strugl hat ja leider gar nichts umgesetzt.

Was wird getan um Kleinunternehmer zu unterstützen.
Gestern Anruf bekam, dass einer in OÖ zusperrt Ende Jänner 2019 und ob ich ihm die Einrichtung oder Ware abkaufe.

Wann arbeitet endlich WK und Politik auch für Kleinunternehmer?

Stelzer und Hummer können ja nichts.
Aus Angst etwas falsch zu machen.

Bin neugierig falls ich 2022 erlebe,
was wirklich umgesetzt wurde.

Achleitner den ich als Thermenchef sehr schätze,
egal ob das nur mit Landesförderungen ging,
wünsche ich alles Gute in OÖ.

Wann wird endlich für Forderungen aus erbrachten Leistungen ein Fonds geschaffen, damit Menschen nicht immer durch Betrug und Versagen Justiz/Politik zerstört werden?

Leistungen gehören auch von Bürgern bezahlt.
Nicht nur von institutionellen Institutionen.

Sonst läuft Menschheit OÖ Gefahr am Gänglband Abhängigikeit der Institutionen Arbeitsplätze zu stehen und derer Wähler.

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azways (5.835 Kommentare)
am 08.01.2019 05:03

Aus sieben mach eins: Als Landesrat in Pension gehen

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 08.01.2019 00:13

Na da bin ich mal gespannt, wie die Beamten der Abteilung Raumordnung die Ankündigungen umsetzten werden bei Betriebsansiedlungen außerhalb des Zentralraumes.

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