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Wirtschaftsbericht: Künftig 1 Prozent BIP-Plus

10. Juli 2013, 11:57 Uhr
PK WIFO/IHS : "KONJUNKTURPROGNOSE  2013 UND 2014"
Wifo-Chef Karl Aiginger (L.) und IHS-Chef Christian Keuschnigg wäŠhrend der Pressekonferenz "Konjunkturprognose 2013 und 2014". Bild: ROBERT JAEGER (APA)

WIEN. Donnerstagvormittag wird in Wien der Wirtschaftsbericht 2013 der Bundesregierung vorgestellt, im sechsten Jahr nach Ausbruch der internationalen Finanzkrise.

Österreich kann sich, wie im Vorwort betont wird, im EU-Vergleich gut behaupten und wird heuer das 12. Jahr in Folge ein höheres Wachstum haben als die Eurozone, die allerdings in der Rezession ist. Wifo und IHS sehen die Wirtschaft in Österreich heuer ganz leicht wachsen, um 0,4 bis 0,6 Prozent. Für 2014 setzen sie immer noch ein Anziehen auf 1,6 bzw. 1,8 Prozent an. Prognosekürzungen häuften sich zuletzt aber wieder. Experten glauben, dass die Zeiten höherer Wachstumsraten auch nach dem Tiefpunkt für längere Zeit ohnedies vorbei sind.

Wahrscheinlich wird sich Österreich mittelfristig auf ein Umfeld gedämpfter und schwankender Nachfrage einstellen müssen, und vor dem Hintergrund seien reale Wachstumsraten der österreichischen Volkswirtschaft von etwa 1 Prozent als normal anzusehen, schreibt der Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh vom Institut Eco Austria im Wirtschaftsbericht. Weil kein konjunktureller Rückenwind in Sicht sei, müsse die Wirtschaftspolitik vorkehren. Im Budget sei Spielraum für wachstumsfördernde Investitionen zu schaffen. Die Inflation im Land sei angesichts der Konjunkturlage deutlich überhöht. Zu Deutschland betrage das Inflations-Differenzial einen Prozentpunkt. Was auf einen schleichenden Verlust von Wettbewerbsfähigkeit hindeute.

Den "Österreich-Bonus" sieht der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, Karl Aiginger, nach zwölf Jahren "ein bisschen müde". Europa sei in einer Anpassungsrezession, wobei Österreich anders als der Euroraum auch 2013 leicht wachsen werde. Zwar sei die Arbeitslosigkeit in Österreich die niedrigste in Europa, aber für Österreich hoch und steigend, und das mittelfristige Wachstum zu schwach, um sie abzubauen.

Eine gute Nachricht sollte das nun verhandelte EU-USA-Freihandelsabkommen bergen: Für Österreich hält das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) daraus langfristig einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,7 Prozent für möglich.

Im Wirtschaftsbericht ist in den Beiträgen der Ökonomen viel von den laufenden Prognose-Rücknahmen die Rede. Für den Chefökonom der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, war nach dem sehr schwachen Jahresbeginn klar, dass die Prognosen für praktisch alle Euroländer um einen Prozentpunkt zu hoch waren. "Wir haben nicht das globale Wachstum überschätzt, sondern die Wirkung der restriktiven Fiskalpolitik und die Verunsicherung von Investoren und Konsumenten unterschätzt." Trotz weiterer "Enttäuschungspotenziale" (z.B. Spanien) sieht er die Haushaltskonsolidierung im Euroraum doch schon fortgeschritten. Das werde von vielen unterschätzt. Auch Raiffeisen-Chefökonom Peter Brezinschek sieht das Konjunkturtal in Österreich seit dem 4. Quartal 2012 durchschritten.

Für den Erste-Ökonomen Rainer Münz ist es nichts Neues, dass ständig die Prognosen über den Haufen geworfen werden. OECD, IWF und heimische Institute erwarteten in ihren Frühjahrsprogosen einen kleinen Aufschwung, der sich verfestigen sollte, und wenige Monate später würde nach unten revidiert, der Aufschwung ein Jahr verschoben. "So lief es 2011, 2012, und so lief es auch 2013." Die Eurozone befinde sich längst in einem Double-Dip-Szenario, wenngleich das nicht für alle Länder gelte. Österreich stehe gut da, auch auf dem aktuell niedrigen Niveau. Ein Großteil der Firmen sei wettbewerbsfähig, der Staatshaushalt profitiere von steigenden Steuereinnahmen. Und von einem zentralen Problem der Krisenländer, der hohen Arbeitslosigkeit, sei Österreich nicht betroffen.

Die Notenbank-Chefökonomin Doris Ritzberger-Grünwald hält dagegen, dass "eine Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 50 Prozent nicht nur ein spanisches Problem ist, sondern uns alle angeht."

Dass Österreich so positiv dasteht und als eines der ganz wenigen Euroländer nicht in die Rezession abrutscht, habe man primär den Nachbarn zu danken: Deutschland, die Schweiz, die Slowakei und viele andere Ostländer hielten sich gut. Mit jeder Progose, die für den Euroraum veröffentlicht werde, verflüchtige sich die Hoffnung auf einen baldigen Konjunkturaufschwung, schreibt Ritzberger-Grünwald. "Einmal Krise und zurück ... leider zur Krise, und nicht zum Ausgangspunkt." Probleme wie in Zypern hätten vor einigen Jahren bloß lokale Aufmerksamkeit erregt, nun aber werde jeder wirtschaftspolitische Schritt so interpretiert, als ob morgen ganz Europa betroffen wäre. Besorgniserregend sei, dass nun auch Länder, die man früher ohne Zögern zum Kern gerechnet hätte, mit negativen Wachstumsraten aufhorchen ließen. Ebenso, dass selbst die "Klassenbesten" Deutschland und Österreich heuer, also sechs Jahre nach Beginn der Krise, das BIP-Niveau der Krise nur knapp übertreffen dürften.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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michaelbunny (1.002 Kommentare)
am 10.07.2013 21:24

sind an sich Planzahlen. Damit aber kein Verbindung zur einer Planwirtschaft hergestellt hat werden die Prognose genannt.

Wozu melden Unternehmen sonst an die E.U.? Auf der Weltbene wird das dann verdichtet. Und dann disskutieren IWF und Weltbank und andere die sich Berufen fühlen welcher Schaß intensiver riecht.

Mir fehlt in dem Zusammenhang eher die Konsistenz. Selbst wenn wir annehmen man steuerte eine positive Uberflussproduktion mit dem Ziel, dass es der Weltbevölkerung besser ginge, so passt die Finanzierung (wir verkaufen euch unsere Produkte, da ihr aber nicht gespart hebt nehmt ihr jetzt bei uns Kredit), prügelt dann noch Indianer aus dem Amazonas unter dem Deckmantel sie sein Fortschrittsverhinderer und sitzen den ganzen rum - kein Wunder sie sind Vegetarier - ... Mir fehlt der Glaube, dass auf dieser Welt irgendetwas positives mit den Früchten unserer Arbeit passiert.

Man möge mal hinterfragen wozu man beiträgt in Summe.

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am 10.07.2013 20:57

unsere(!) Brutto-Inlands-Potenz ist schon ein wahnsinn ...
ich möchte bitte morgen schon wählen ... und allem meine kinder auch ... (eh nur) vorbeugend für die nächsten 40 jahre!

BIP-BIP ... alle pippen pippen jetzt ...
wird woi boad a herbst kemma?

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am 10.07.2013 14:40

hat der Wetterbericht eine bessere Treffergenauigkeit. Aber keine Angst, diese Weisen revidieren ohnedies die Voraussagen noch einige male. Vor Allem nach den Lohnverhandlungen wird die Trefferquote wieder besser.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 10.07.2013 13:16

wieder am Prophezeien grinsen

Wie viel kosten eigentlich solche Hellseher-Visionen?

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Analphabet (15.395 Kommentare)
am 10.07.2013 12:14

ist nichts anderes als ein gut bezahlter Feind. Seit Jahren sinken die Realeinkommen der Arbeiter und der redet von Wirtschaftswachstum. Gewachsen sind ausschließlich die Gehälter dieser Volksverdummer.

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michaelbunny (1.002 Kommentare)
am 10.07.2013 17:27

Ich blicke nicht ganz hinter die Kulissen. Würde aber die Rolle der AK und Gewerkschaften bei Lohnabschlüssen so interpretieren, dass sie diejenigen sind die den Anteil am Produktivitätszugewinn für den Arbeitnehmer erstreiten. Das tun sie auch. Teils fruchtet dies, teils weniger, da netto eher wenig bleibt. Das kann man einerseits der Einkommensumverteilung zuschreiben, das wäre die Thematik Sozialversicherungsbeitrag und teils auch Steuern. Das betrifft aber unterschiedliche Qualitäten wenn man in diesem Punkten in eine Diskussion einsteigt.

Das Ergebnis im Moment ist einfach, betrachtet man die Einkommen in Summe die Kaufkraft bezogen auf inflationierte Assets und auch Kosten der Lebenshaltung sinkt - für jene die es betrifft ist der HVPI oder CPI nicht repräsentativ.

Fazit wäre, dass die 'Errungenschaften' der Lohnverhandlung durch 'Abgaben' werden aufgefressen. Aus der Finanzierungssicht ist es egal wer das finanziert.

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michaelbunny (1.002 Kommentare)
am 10.07.2013 17:35

Könnte man nämlich nachweisen, dass die Arbeitnehmervertreter genauso wie die Arbeitgebervertreter mit der Regierung und dem Staat im Konsens diese Systematik aufrecht erhalten zu Ungunsten der Bürger kann man bereits nachhaltig faschistoide Strukturen belegen. Wobei, das von der Faschnismusdefinition abhängt. In meiner Definitionen ist es wenn Staat und Vertreter von Interessensgruppen Absprachen treffen respektive die 'selben' Personen verschiedene Ämter bekleiden. Dann wären ja AK und Gewerkschaft Teil der Arbeitgebervertretung. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen. Damit fallen wir in die klassische Definition zurück, wenn der Staat sich mit der Wirtschaft verabredet zu Ungunsten der Arbeitnehmer.

Es kann gar nicht wirklich anders sein, denn wenn sich in unserem Wirtschaftssystem 2 verabreden geschieht das zu ungunsten eines Dritten. Geht nicht anders, ist so.

Ich kann es nicht beurteilen, denn zwischen einen korrumpierten Sumpf und Faschismus ist ein weiter Weg.

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michaelbunny (1.002 Kommentare)
am 10.07.2013 17:48

ist eine Ebene drüber. Politik kann ja allein die Anpassungsprozesse an die Globalisierung managen. Selbige kann schwer dagegen wirken. Man kann positiv wirken und das geschieht auch, dass man die mittelständischen Unternehmen etwas größer macht. Mit unserer Einkommensumverteilung ist das schwierig. Die haben sich Politiker nicht ausgesucht.

Ökonomen sind keine Propheten, kein Mensch kann die Zukunft sehen.

Vor 2 Jahre ca. hatte man im Euroraum die Wahl Inflations- oder Deflationsszenario und hat ins Deflationsszenario gekippt. Das ist für .at ganz gut, denn dann sind kleine Fortschritte lokal durchaus gewichtiger auch International. Der Brüger muss aber hart verhandeln beim Einkauf und wenig schauen, dass er preiswert Waren erwirbt. D.h. aber auch nicht beim Abhof Verkauf absurde Preise akzeptieren und schon gar nicht blind im Supermarkt oder Produkte aus Billigregionen zum Apotherkerpreisen erwerben. Verkauft wird was Gewinn bringt! Nicht was Sinn macht ökonomisch im Binnenmarkt.

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