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Warum sich der Kosmetik-Handel hohe Gewinne abschminken kann

19. Oktober 2018, 00:04 Uhr

LINZ. Das Umfeld im heimischen Drogeriehandel ist schwierig. Allein damit dm, Bipa & Co das Geschäft halten, wird der Aufwand immer höher.

Schlecker bzw. der Nachfolger dayli hat nicht überlebt, Bipa hat verlustreiche Jahre hinter sich und sperrt Filialen zu, jahrelang hat der Lebensmittel-Einzelhandel im Kernsortiment der Drogeriehändler Marktanteile weggeknabbert. Jetzt steigt der Diskonter Hofer ins Geschäft mit der Babynahrung ein. Dazu kommt Druck aus dem Online-Handel.

Das Umfeld im heimischen Drogeriehandel ist schwierig. "Wir bewegen uns in einem Markt mit null Wachstum, die Produktpreise zeigen eine deflationäre Entwicklung", sagt Andreas Haidinger aus der Geschäftsleitung dm.

Gestern hat Marktführer dm seine Umsatzzahlen zum 30. September 2018 vorgelegt: In Österreich ein Plus im Rahmen der Inflationsrate von zwei Prozent auf 922 Millionen Euro, die Zahl der Filialen ist mit 389 (minus zwei) praktisch stabil geblieben. Die Gewinnmarge liegt im Bereich von plus, minus einem Prozent.

Im Online-Handel will dm selbst mitmischen, wobei jener Umsatz, der auf Internet-Bestellungen beruht, bei einem niedrigen Prozentpunkt liegt. "Wichtig ist die Verbindung von Online- und Filialgeschäft und wir sehen: 13 Millionen Visits auf der Homepage stehen 65 Millionen Kunden in den Filialen gegenüber, eine Trennung ist nicht sinnvoll", sagt der Manager, der unter anderem für die Finanzen und die Filialen in Oberösterreich zuständig ist.

Die Kunden anzusprechen, werde immer aufwendiger. Dazu sei das Bespielen vieler Kanäle notwendig. "Als Händler musst du eine Bühne offerieren, die den Leuten ein Erlebnis bietet", sagt Haidinger. Das bedeute permanente Investition in die Modernisierung der Filialen – im Vorjahr waren das 24 Millionen Euro in Österreich. Auch die Ansprache der Kunden habe sich verändert: "Die Mitarbeiter brauchen dazu mehr Freiheiten und weniger Regeln."

Dazu gehöre, im Kosmetik-Bereich in der neuen, jungen Welt der Influencer mitzuspielen. Dm hat sich dazu entschieden, jungen Einsteigern bei Produkt- und Markenaufbau zu unterstützen. Die Labels Langhaar Mädchen, LVLY und Straßenkicker des Ex-Fußballprofis Lukas Podolski werden unterstützt. "Das bedeutet, wir geben Know-how und gehen ein wenig auch ins Risiko – etwa mit Mindestabnahmemengen."

7600 neue Artikel pro Jahr

In Summe gehe es in diesem Bereich um etwa 100 Produkte – bei 15.000 Artikeln im Sortiment und einer Austauschrate von 50 Prozent pro Jahr. "Es ist nicht fix, dass es diese Produkte drei Jahre auf dem Markt gibt, aber in der Zeit, in der sie gehypt werden, musst du sie haben", sagt Haidinger.

Bipa hat sich dafür entschieden, Start-ups über eine Fernseh-Show zu unterstützen.

Weil dm auch in anderen europäischen Ländern aktiv ist, sieht der Marktführer, dass es anderswo weniger hart ist: In Deutschland ist die Filialdichte im Vergleich deutlich geringer, die Quadratmeter-Umsätze dreimal so hoch. In Osteuropa steigen die Umsätze viel stärker als die Anzahl der Filialen. (sib)

 

Der Drogerie-Markt

dm: Im Vorjahr machte der Marktführer einen Brutto-Umsatz von 922 Millionen Euro, plus zwei Prozent in 389 Filialen und mit 6828 Mitarbeitern.

Bipa: Bipa machte 2017 einen Umsatz von 720 Millionen Euro, das war ein Minus von vier Prozent. Die Neuausrichtung startete im Herbst 2017, dabei werden von 600 Filialen bis zu 100 aufgegeben.

Müller Drogerie: Das deutsche Familienunternehmen hat 81 Filialen in Österreich, macht damit 478 Millionen Euro Nettoumsatz, hat neben Drogerieprodukten aber auch Spielzeug und Multimedia.

Douglas und Marionnaud: Im hochpreisigen Kosmetikbereich agiert Douglas mit 50 Filialen, 400 Mitarbeitern und 94 Millionen Euro Umsatz. Marionnaud gibt einen Umsatz von 100 Millionen Euro an, mit 97 Filialen und 700 Beschäftigten.

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 19.10.2018 09:06

Sie unterbieten sich wie die Blöden grinsen grinsen

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 19.10.2018 08:36

Weniger ist oft mehr.

Und es liegt immer an der Gewinnspanne
zwischen Hersteller und Vermarkter an Endkunden.

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