Wandel der einstigen Pfeiffer-Einkäufer

Von Susanna Sailer   20.September 2018

Die einstige Einkaufsabteilung der Pfeiffer-Gruppe hat innerhalb von drei Jahren einen radikalen Wandel vollzogen. Auslöser war der Verkauf der Gastro-Abholmärkte C+C Pfeiffer an die Schweizer Transgourmet im November 2015. Seit Anfang 2016 firmiert die heute 40 Mitarbeiter zählende Truppe als Top-Team Zentraleinkauf und tritt als eigenständiges Unternehmen auf. 50 Prozent der Anteile gehören der Transgourmet Holding und 50 Prozent der Pfeiffer HandelsgmbH. "Wir haben uns vom regionalen Player zu einer international agierenden Einkaufsgesellschaft entwickelt", sagt Geschäftsführer Manuel Hofer.

Das Beschaffungsvolumen betrug im Vorjahr rund 850 Millionen Euro, wobei der Einkauf für Transgourmet lediglich ein Volumen von 300 Millionen Euro ausmacht. Denn Top-Team ist auch für Unimarkt und den Pfeiffer Großhandel Nah&Frisch tätig. Abseits dieser Gruppe zählen Eurogast Österreich, Lekkerland, die Weiß-Gruppe (ProKauf, Tabor) und Kiennast zu den Partnern. Weiters ist in Tirol die Handelskette M-Preis ein Markennutzungspartner. Dem Einkaufsteam kommt jedenfalls die Vernetzung von Transgourmet als Teil der Schweizer Coop-Gruppe zugute. Hofer: "Wir tauschen uns mit Kollegen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Rumänien, Polen und Russland aus . Das führt auch zu neuen Produktideen."

Eigenes Projekt für Bio-Reis

So werden die Top-Team-Einkäufer bei Eigenmarken zu Produktentwicklern. Ein Beispiel ist ein nachhaltiges Projekt für Bio-Reis in Indien, das gemeinsam mit der Schweizer Reismühle Brunnen, einem Mitglied der Coop-Gruppe, ins Leben gerufen wurde.

Mit großen Markenartikelkonzernen versucht Hofer "einen partnerschaftlichen Weg" zu gehen. Dafür, dass sich Edeka in Deutschland kürzlich mit Nestlé und Kaufland mit Unilever anlegten, weil diese Preiserhöhungen verlangten, zeigt Hofer Verständnis. "Die internationalen Großkonzerne gehen davon aus, dass sie unverzichtbar sind. Edeka und Kaufland signalisierten, dass dem nicht so ist. Aber ein Boykott der großen Markenartikler wäre bei uns nicht sinnvoll."