"Vieles hat noch nicht Hand und Fuß"
LINZ. Seit 1. Jänner 2016 gilt in Österreich die Registrierkassenpflicht. Welche Erfahrungen haben Unternehmer aus Oberösterreich im ersten Jahr gemacht?
Seit 1. Jänner 2016 gilt die Registrierkassenpflicht in Österreich. Betriebe mit mehr als 15.000 Euro Jahresumsatz und Barumsätzen von mehr als 7500 Euro benötigen eine Registrierkassa.
Die OÖN befragten damals Unternehmer aus Oberösterreich, was sie davon hielten. Nun ziehen dieselben Unternehmer ihre Bilanz nach einem Jahr.
"Vieles hat noch nicht Hand und Fuß", sagt Renate Lackinger von der gleichnamigen Linzer Fleischerei. Zwar verwende sie bereits seit 2002 Registrierkassen und habe kaum Probleme gehabt, "aber es ändert sich ständig etwas". Über die neue Sicherheitseinrichtung, die ab 1. April verpflichtend in die Kassa eingebaut werden muss, sei sie vom Finanzamt noch nicht informiert worden.
Knopfdruck ersetzt Abrechnung
Vor dem gleichen Problem steht Bäcker Peter Schiller aus Braunau. Auch für ihn und sein Team sei die Einführung der Registrierkassenpflicht "keine große Umstellung" gewesen. Allerdings gebe es Schwierigkeiten mit den Updates: "Zum einen fallen hohe Zusatzkosten an, zum anderen ist das sehr kompliziert. Es muss immer ein geschulter Mitarbeiter einer Firma kommen, der das erledigt."
Der Kostenfaktor ist der Linzer Fußpflegerin Karin Hofer ebenso ein Dorn im Auge. Sie hat sich vor einem Jahr um 5000 Euro brutto eine Registrierkasse angeschafft. "Für jedes Update zahle ich 230 Euro. Das summiert sich." Grundsätzlich sei die Registrierkassenpflicht für ihren Betrieb aber "eine Erleichterung. Ein Knopfdruck ersetzt jetzt die Tagesabrechnung".
Dass der Aufwand für Unternehmer weniger geworden ist, verneint Claudia Prömer. Sie betreibt einen Friseursalon in Wels und hat um 2300 Euro brutto eine Registrierkasse gekauft. "Es dauert, bis man den Dreh heraußen hat. Am Anfang haben wir uns aus Angst vor Fehlern nicht einmal getraut, Rechnungen zu stornieren." Am Verhalten ihrer Kunden habe sich nur wenig geändert: "Die meisten lassen die Rechnungen liegen. Ich hebe die Kassenbons auf und schmeiße sie am Abend weg."
Ganz ähnliche Erfahrungen machen Priska Reiter und Sabine Teufel in ihrem Spielwarengeschäft in Perg. "Nur wenige nehmen den Bon mit", sagt Reiter. Mit der Registrierkassa sind die beiden Frauen zufrieden, nicht aber mit der im April verpflichtenden Sicherheitseinrichtung: "Es wird immer komplizierter und teurer."
Sicherheitseinrichtung
Unternehmer in Österreich müssen ihre Registrierkassen ab 1. April 2017 verpflichtend mit einer Sicherheitseinrichtung ausstatten. Dafür ist der Kauf einer Signaturkarte nötig, die Kassenbelege mit einem QR-Code versieht. Dieser „persönliche Stempel“ verkettet die Barumsätze der Kassa in chronologischer Reihenfolge miteinander. Der Code dient dem Schutz vor Manipulationen der gespeicherten Daten.
Umfrage: Wie kommen Sie mit der Registrierkassa zurecht?
"Der Zeitaufwand ist sicher mehr geworden. Und zu Beginn war das Bedienen des Systems eine Herausforderung.“
Claudia Prömer, Friseurin aus Wels
„Für uns war das keine große Umstellung. Nur jeder zehnte Kunde nimmt die Rechnung mit. Den Rest schmeißen wir weg.“
Peter Schiller, Bäcker aus Braunau
„Am Abend drückt man einen Knopf – die Geschichte ist erledigt. Über die Neuerung im April hat mich noch niemand informiert.“
Renate Lackinger, Fleischerin aus Linz
"Natürlich ist es ein Kostenfaktor. Wenn jedes Jahr ein Update dazukommt, geht das schon ins Geld.“
Karin Hofer, Fußpflegerin aus Linz
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Ich war letztes Jahr in vielen Wirtshäusern und Restaurants. Geschätzt in 50% der Besuche wollten die Wirte das das Konsumierte schwarz kassieren. Erst bei Nachfrage erhielt ich in diesen Fällen einen Beleg.
Ging es nur mir so?
Wie bitte stellt man fest, dass ein Wirt "schwarz" kassieren will? Ihre geschilferten Fälle zeigen ja, dass es dann Belege gab. Kassieren ohne Bon heißt nicht, dass schwarz kassiert wird. Meine Efahrung: Das sind nur die üblen Verdächtigungen unternehmensferner Leute.
Es kann aber auch sein, dass Sie in äüßerst dubiosen Kreisen verkehren, Lokalen in finsteren Ecken und versteckten Kellern, in die der "Nornal-Bürger" nicht hinkonmt, da kann ich dann nix dazu sagen.
Bin nur sehr Interessiert daran wenn bei der Kassa vom Baumarkt verlangt wird ob man die Qualifikation hat das Zeug selber zu verarbeiten welches man gekauft hat - Die Kassenpflicht war ein politischer medialer Ofenschuss - nicht mehr/nicht weniger! Und/aber wir lassen uns weiter verars...
Betriebe kommen mit dem vermehrten Aufwand schon zurecht, obwohl es einem sauer aufstösst, dass der Staat hinter dem Kleingeld hinterherjagt und das große Geld ziehen lässt...
Österreich Rang 18 auf dem Schattenfinanzindex
Mehr als die Hälfte des gesamten Welthandels fließt mittlerweile über Steueroasen!
Aufschlssreiche Quellen: https://media.arbeiterkammer.at/wien/PDF/studien/Studie_Steuerflucht.pdf
und ganz gut hier [url]www.taxjustice.net[/url]
Die Frage ist ja wohl eher, wie viel von österreichischen Unternehmen über diese klassischen Steueroasen läuft. Ich denke, das ist sehr wenig und wahrscheinlich vernachlässigbar.
Viel beunruhigender ist eher der steuerliche Wettbewerb innerhalb der EU, z.B. niedrige Flattax im von der EU hoch subventionierten Osten Europas.
Von der öst. Gesamtwirtschaft ist es gar nicht wenig - nachzulesen unter dem Link der AK.
Interessant ist ja auch dass die Finanzwirtschaft die Realwirtschaft längst überholt hat. Ist das gemeint, wenn man von der kommenden Digitalisierung redet - dass Wirtschaftsleistung hauptsächlich aus dem virtuellen Herumschieben von Geld besteht? Ironisch rhetorisch...
Irland und Niederlande sind ja auch bekannt für ihre entgegenkommende Steuerpraxis, etwa Amazon, Apple, Starbucks...
Die "Bank Austria" auf gran Cayman steht sicher nicht zum Selbstzweck dort ....
Jeder Konsument, der keine Rechnung verlangt ist mitschuldig, dass eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Unternehmen es mit der Registrierkasse noch nicht ernst nimmt. Natürlich braucht es auch eine gewisse Überwindung, einen aus dem Bekanntenkreis aufzufordern, eine Rechnung auszustellen. Die Finanz müsste aktiver sein. Aber das Duo Schüssel-Grasser haben schon dafür gesorgt, dass gerade in jenen Bereichen der Finanz, die für die Betriebsprüfungen zuständig waren, die meisten Dienstposten eingespart wurden.(Diese Information habe ich von einem Finanzbeamten,der selbst in diesem Bereich gearbeitet hat und den besten Einblick hatte.)
Ach wolki, was faselst denn daher! Gerade bei den Prüfern hat die Finanz in den letzten Jahren sowas von aufmagaziniert; da ist dein altes Gewäsch schon längst nimmer wahr.
Wir haben 2017 ! Deine ....... hatten 10 Jahre Zeit alle Mißstände zu beseitigen.....haben sie aber nicht !
Diese Kleinbetriebsprüfer werden/würden kaum fehlende Belege bzw. Schwarzverkäufe aufdecken. Das geht nur mit einem System wie der Registrierkasse, was über längere Zeit ganz klar wesentlich geringere Ressourcen im Bereich der Vor-Ort-Prüfung erfordert. Digitalisierung der Steuerprüfung.
Das mit der unterdrückten Rechnung glaube ich einfach nicht.
Bei all meinen Steuerkontrollen hat der Beamte aus meinen verschiedenen Konten die Verkaufserlöse aufs Prozent genau überprüft. Auch meine gefahrenen km und den Lötpastaverbrauch hat er zurechtgerückt.
Warum sollte das bei Unternehmen anders sein, die vorwiegend an Endverbraucher verkaufen? Er hat nur ein kleines Problem bei Endverbrauchern, dass er die Kontrollrechnungskopie üblicherweise nicht aus der Tasche ziehen kann.
das künstlich aufgebauschte theater um die registrierkassen in österreich ist nur peinlich! selbstverständlich hat der kunde ein recht auf eine quittung für seine geldleistung, selbstverständlich hat jeder unternehmer die pflicht seine einnahmen betrugsfrei für eine ordentliche buchhaltung zu dokumentieren und dafür steuern abzuführen. liebe unternehmer: steuern zahlen tut nicht (körperlich) weh, die unselbständig erwerbstätigen machen das seit ewigkeiten, denen wird das geld einfach vom personalbüro abgezogen und an den staat abgeführt.
Ich zahle eh brav meine Steuern als Unternehmer - also bitte nicht wieder verallgemeinen.
dann sind die einer jener Unternehmer der mit der Registrierkasse auch kein Problem haben wird. und in Wahrheit schützt die Registrierkasse ja die ehrlichen Unternehmer weil der Wettbewerb dann fair ist, also müsste der Großteil FÜR die Registrierkasse sein.
Ich habe keine Registrierkasse, da ich ausschließlich Rechnungen stelle.
Genau, und Schwarzarbeit existiert ja nur bei Selbsständigen - Irone aus.
.......wie geht das bitte? Rechnung mitnehmen, wenn man gar keine bekommt! Funktioniert nach wie vor bestens!
Hat in Italien usw auch funktioniert
Meine Erfahrungen aus den letzten 2 Tagen:
Ski Hütte: Brauchst a Rechnung?
Bäcker: 2,50 Euro von der Eigentümerin neben die Kasse gelegt, würde mich wundern wenn dass später eingetippt wird.
Fazit: Rechnung immer mitnehmen
Du kannst Rechnungen mitnehmen soviel du willst........die Linke Kasse ist für das FA die mittlere für den Unternehmer 😃😃😃
Du glaubst doch nicht wirklich dass sich im Beisl um die Ecke usw usw auch nur irgendetwas geändert hat ?
Wer das glaubte wählt immer noch grün 😁😁😁😁