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Verfall der türkischen Währung wird jetzt auch zum Problem der Eurozone

11. August 2018, 00:04 Uhr
Die türkische Lira verliert an Wert. Bild: Reuters

FRANKFURT/ANKARA. Europäische Großbanken könnten über ihre Kredite für die Türkei ins Trudeln geraten.

Der Wertverlust der türkischen Lira hat in den vergangenen Tagen dramatische Ausmaße angenommen. Im Handel mit dem US-Dollar kam es gestern zeitweise zu einem Einbruch um 13,5 Prozent. Das bringt türkische Unternehmen und Banken unter Druck und damit Geldgeber in Europa. Was ist los in der Türkei? Hier die wichtigsten Fragen.

1. Warum ist die türkische Währung so unter Druck gekommen?

Der Wirtschaftsboom der Türkei ist auf Pump finanziert. Der wurde heuer noch zusätzlich im Wahlkampf angeheizt. Präsident Erdogan wollte seine Landsleute bei Laune halten und hat unter anderem der auf dem Papier unabhängigen Zentralbank verboten, die Zinsen zu erhöhen, um den Wertverfall der Lira zu stoppen. Das hat wiederum ausländische Investoren verschreckt, die ihr Geld deshalb abgezogen haben.

2. Warum strahlt diese türkische Krise jetzt auf die Eurozone aus?

Banken aus der Eurozone haben türkischen Banken und Unternehmen stattliche Beträge geborgt. Spanische Institute haben 80 Milliarden Dollar, umgerechnet 71 Milliarden Euro, im Feuer, französische Institute 35 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro) und italienische Banken 18 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro). Sie sind darüber hinaus an türkischen Banken beteiligt. So hält etwa die Bank-Austria-Mutter UniCredit 41 Prozent an der Yapi Kredi, der viertgrößten Bank des Landes.

3. Was macht die EZB- Bankenaufsicht?

Offiziell will sich dort niemand äußern. Laut einem Bericht der "Financial Times" macht man sich aber Sorgen über die Stabilität dieser Banken mit starkem Türkei-Engagement. An der Börse kamen die Aktien dieser Geldhäuser gestern massiv unter Druck. Die spanische BBVA, die italienische UniCredit und die französische BNP Paribas verloren jeweils mehr als drei Prozent. Auch der Euro selbst geriet unter Druck. Er sank unter 1,15 Dollar.

4. Was müsste die Türkei tun, um die Krise einzudämmen?

Sie müsste jedenfalls mehr tun als Präsident Erdogan. Der forderte gestern seine Landsleute auf, Euro, Dollar und Gold in türkische Lira umzutauschen. Darüber hinaus versuchte er, die Furcht vor einem weiteren Kursverfall zu zerstreuen. "Macht euch keine Sorgen", sagte er. "Vergesst nicht, wenn sie ihre Dollars haben, dann haben wir unser Volk, unseren Gott." Experten meinen hingegen, dass die türkische Zentralbank die Leitzinsen beherzt anheben müsste, um damit bei den internationalen Investoren wieder das Vertrauen zu schaffen, das diese in die Institutionen des Landes verloren haben. Auch Dollar-Verkäufe auf dem Devisenmarkt wären möglich. Die türkische Zentralbank hat rund 21 Milliarden Dollar zur Verfügung, die sie zum Kauf der Landeswährung einsetzen könnte.

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Türkische Lira Entwicklung

PDF-Datei vom 10.08.2018 (2.439,28 KB)

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5. Wie stark trifft diese Währungskrise die türkische Bevölkerung?

Die Krise ist längst im täglichen Leben angekommen. Weil die Türkei mehr Waren importiert als exportiert, steigt durch den Verfall der Währung die Inflation im Land. Türkei-Urlauber berichten außerdem, dass türkische Geschäftsleute sich lieber in Euro bezahlen lassen als in Lira. Derzeit ist die Wirtschaftslage noch recht gut. Für heuer wird ein Wirtschaftswachstum von mehr als vier Prozent erwartet. Die Arbeitslosenrate beträgt zwar hohe 10,8 Prozent, ist aber relativ stabil. Das könnte sich freilich rasch ändern, falls sich die Krise verschärft.

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26  Kommentare
26  Kommentare
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spoe (13.470 Kommentare)
am 12.08.2018 15:30

Die Krise dauert seit Jahren an, speziell in den traditionellen Urlaubsgebieten sieht man es an den vielen verfallenen Häusern und den geschlossenen Hotelanlagen.

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boris (1.939 Kommentare)
am 12.08.2018 13:18

Hat der Erdogan-Clan all seine Fremdwährungen bereits in türkische Lira umgewechselt??? Da darf sich jeder seinen Teil denken - insbesondere jene Türken, die Erdogans "Rat" folgen. Ob die des Denkens mächtig sind, darf allerdings bezweifelt werden.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 11.08.2018 22:09

Deppenkredite.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 11.08.2018 19:20

Dann soll der Familienclan Erdogan den Bach runtergehen. Ob Erdogan sich selbst ins Gefängnis transportiert?

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 11.08.2018 10:10

"sie haben ihre Dollars -wir haben unseren Allah"
- Nur, der wird nicht bezahlen, bezahlen werden die armen Menschen, die das glauben !!!

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( Kommentare)
am 11.08.2018 08:54

Laut Handelsblatt haben die deutschen Banken keine Angst, da sie nur sehr gering in der Türkei mit Krediten gedeckt sind. Die EZB berichtet, dass die Banken der EU einen sehr großen Lira Betrag in ihren Bilanzen bereits wertberichtigt haben. Euch der Euro wurde in den letzten Tagen im Verhältnis zum Dollar auf Jahresanfang reduziert.

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 11.08.2018 18:46

Europäische Banken sind mit zig. Mrd. in der Türkei investiert (Besonders DE).
Gestern wolltest du mir das nicht glauben/oder auf deine Art schönschreiben...

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simi47777 (2.009 Kommentare)
am 12.08.2018 15:15

Im Bericht werden aber Spanien|Frankreich|Italien erwähnt?

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wasisdenndas (970 Kommentare)
am 15.08.2018 08:07

Deshalb wird merkel sich jetzt auch wieder für die türken den arsch aufreissen.

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WernerKraus (938 Kommentare)
am 11.08.2018 08:27

Europa wird die Türken genauso finanzieren, wie die Griechen. Und die Dummen sind wieder die Bürger. Die Banken meinen ein gutes Geschäft zu machen. Hoffte man schon öfters bei Ländern, die von diktatoren regiert würden. Jetzt geht es abwärts. Und weil man ja die armen Banken nicht pleite gehen lassen kann, zählt der Bürger. Man sollte die Manager der Betroffenen Banken und der EZB einsperren, deren Privatvermögen einziehen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.08.2018 08:49

immer noch besser, als dass Amiland noch die Oberhoheit über diesen Teil der Erde auch noch bekommt. (Zur Hälfte haben sie das ja schon)

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am 11.08.2018 09:38

Erklären's bitte, warum man die Manager der EZB einsperren soll?

Eventuell, weil sie dauernd Warnungen vor der türkischen Fiskalpolitik und Erdogans Einflussnahme (sein Schwiegersohn als Finanzminister, Verbot einer notwendigen Zinsanhebung etc.) ausgesprochen haben?

Na, geht schon ...

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am 11.08.2018 07:42

Wie schon lange vorraus gesagt,der finanzielle Kollaps kommt!

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.08.2018 08:38

Den wollen alle die nicht haben, die an den Zitzen hängen. Deswegen kommt er nicht. Sonst wäre er schon lang da.

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am 11.08.2018 09:06

Upikus,
eine Währung, wie der Euro hat ein marodes Griechenland gerettet, hat ein marodes Spanien gerettet, hat die Oststaaten auf ein Jahrhunderthoch in der Wirtschaftsleistung gebracht, dieser Euro wird auch unbeschadet Italien retten können.
Und du glaubst, obwohl du es schon lange voraussagst, dass dieser Euro einen finanziellen Kollaps erleidet?

Upikus,
solange Europa in keinen Krieg verwickelt sein wird, wird der Euro die starke Währung bleiben.

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am 11.08.2018 12:33

Warten wir es ab!😉

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am 11.08.2018 12:44

Wie ich schon erwähnte,ich sage das nicht vorraus,sondern Experten,man liest es und kann es in Fernsehsendungen verfolgen!

Ich wünsche es mir sehr,dass es keinen Crash mal gibt,aber der Teufel schläft nicht!😧

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am 11.08.2018 11:11

Upikus,
bevor nach deiner Fachexpertise, der Euro kollabiert, empfehle ich dir, noch schnell US-Dollar kaufen, oder eine andere Währung. Vor deinem prophezeiten Eurocrash würde ich sogar noch türkische Lira empfehlen.

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am 11.08.2018 12:40

Nicht ich prophezeie dies,sondern andere Experten in dieser Wirtschaft...!

Aber lesen Sie sich die neuesten Nachrichten,über die Türkei!
Verfall der türkischen Währung,Gefahr für die EURO Zone? ?😯😯

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am 11.08.2018 07:44

ABer fast jeder hat sie gewählt und den EURO befürwortet!

Was ist der Euro zur Zeit noch wert??😡

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 11.08.2018 07:46

Das Papier auf dem er gedruckt ist
und was Dragi garantiert

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.08.2018 08:27

Daran ist Merkel anteilig am wenigsten mitschuld.

Die "Südstaaten" haben ihren üblichen und erwarteten Anteil zum finanziellen Verfall Europas beigetragen.

Dass ihr Bibelheinis mit den Nazi gemeinsam ins gleiche Horn tuutet ist bezeichnend für die Zeit, die auf uns jetzt zukommt grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.08.2018 08:33

Der EURO ist von den Deutschen nicht "befürwortet" worden sondern der war der Preis, den der Kohl zahlen musste an die Franzosen und an die Briten und an die Ami (und an die übrigen in der NATO) für die Wiedervereinigung.

Das hast nicht nur du nicht verstanden, auch die Polen möchten noch zusätzlich Geld von den Deutschen und viele andere auch, die sich mit Händen und Füßen gegen Mitbeteiligung an den Sauereien wehren.

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boris (1.939 Kommentare)
am 11.08.2018 12:08

Ich sehe das genau so: Le grande Nation - Frankreichs Mitterand konnte nicht verstehen - warum Frankreich, das 2 Weltkriege gewonnen hat gegen Deutschland nicht die führende Währung in Europa hat, sondern eben Deutschland mit der DM, das ja 2 Weltkriege verlor. Dass nicht ging den Franc in Deutschland einzuführen, war auch Mitterand klar, aber mit einer neuen Währung EURO (als "Nachfolger" des ECU) konnte man die DM vom Kontinent verschwinden lassen. Das war ein Teil des Preises für die Wiedervereinigung Deutschlands, der Helmut Kohl "aufgezwungen" wurde.
Allerdings ist Deutschland des größte Export-Profiteur daraus, denn der Handelsbilanzüberschuss der BRD auf Grund des gegenüber der ursprünglichen DM weicheren EUR beweist dies (worüber wieder Trump und auch Macron meckern...). Irgendwie war das ein "Schuss ins eigene Knie".

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am 11.08.2018 12:46

Ich meinte,fast jeder hat die EU gewählt!😄

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 11.08.2018 07:51

Die Merkel für euch sowieso an allem Schuld. An der Hitze, der Kälte, dem Regen, der Trockenheit, an jedem Sturm, und auch daran, dass es abends finster wird.

Der Herrgott hat rechts der Mitte wahrlich einen grossen Tiergarten geschaffen.

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