Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Verbund und voestalpine klagen wegen Strompreiszone

09. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Verbund und voestalpine klagen wegen Strompreiszone
Die Papierindustrie gehört neben der voestalpine zu den größten Stromverbrauchern. Bild: grafik10

WIEN/LINZ. Bis 1. Oktober haben Österreichs Stromkunden durch eine gemeinsame Strompreiszone mit Deutschland von Billigstrom profitiert. Dann wurden die Preiszonen getrennt. Dagegen wehren sich jetzt Energiewirtschaft und Großkunden.

Die voestalpine, die Papierindustrie, der Stromkonzern Verbund und die Wiener Energiebörse EXAA wollen vor Gericht die Wiederherstellung der gemeinsamen Strompreiszone mit Deutschland erzwingen. Die jährlichen Mehrkosten wegen der Trennung schätzen die Kläger für Industrie und Haushalte auf insgesamt 400 Millionen Euro im Jahr.

Beim Oberlandesgericht (OLG) Wien bringen die vier Kläger in den nächsten Tagen einen gemeinsamen Antrag auf Abstellung des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung gegen den deutschen Übertragungsnetzbetreiber TenneT ein. Der Vorwurf: TenneT wolle innerdeutsche Netz-Engpässe mit der Einführung der Engpassbewirtschaftung an der österreichisch-deutschen Grenze beheben. Dadurch komme es zu einer wettbewerbswidrigen Marktverzerrung, da die Engpässe eigentlich nicht an der Grenze, sondern innerhalb Deutschlands lägen.

Verbund will alten Zustand

"Wir wollen auf den Zustand vor dem 1. Oktober zurück", sagt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. TenneT dürfe kein wettbewerbswidriges Verhalten zeigen, auch wenn die Auftrennung der früheren Stromhandelszone auf Veranlassung des Regulators im Nachbarland, der deutschen Bundesnetzagentur, erfolgt sei. TenneT habe es verabsäumt, auch die volkswirtschaftlichen Effekte der Preiszonentrennung zu analysieren, wie dies das EU-Recht vorsehe. Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber habe den einfachen, bequemen Weg gewählt und sich nur seine Netzthematik angesehen, argumentiert der Verbund. Auch wird auf einen schwedisch-dänischen Präzedenzfall aus dem Jahr 2010 verwiesen, bei dem die EU-Kommission gegen die Verlagerung eines Netzengpasses an die Grenze vorgegangen sei.

Wie lang das gerichtliche Verfahren dauern kann, wagt man beim Verbund nicht abzuschätzen – rechnet aber damit, dass es bis auf die europäische Ebene hinaufgehen wird. Die Gefahr, dass eine Renaissance der früheren Strompreiszone wieder Kritiker an ungewünschten Stromflüssen auf den Plan ruft, sieht man nicht.

Allein 50 Prozent der Mehrbelastung der Industrie entfallen auf energieintensive Branchen. Daher befinden sich auch die voestalpine und die Papierindustrie unter den Klägern.

"Derzeit" keine Preiserhöhung

Bedarf für eine Strompreiserhöhung für seine Endkunden aus dem Titel der Beendigung der gemeinsamen Stromhandelszone sieht der Verbund vorderhand nicht, sagt Anzengruber. Man sehe sich jetzt einmal an, wohin die Reise preislich gehe. Mittelfristig werde der Verbund seine Preise wohl ebenfalls anpassen müssen – seit Mitte 2018 haben ja schon viele heimische Versorger ihre Endkundenpreise erhöht. Der stärkste Einfluss auf das Strompreisniveau geht freilich von den internationalen Kohlepreisen und den CO2-Notierungen aus.

mehr aus Wirtschaft

Bodenverbrauch: Grüne und afo rügen Bauvertreter

"Der Milchpreis steht in keinem Verhältnis zum Aufwand"

Neuer Flughafen-KV: Löhne und Gehälter steigen um 7 Prozent

Heute Nacht steigt die große Bitcoin-Halving-Party

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 09.01.2019 05:46

Ein Zwergerlaufstand. Wird interessant.

Meiner Meinung wid sich der Strompreis massiv in den nächsten Jahren auf jeden einzelnen Bürger auswirken.

Da durch Handy aufladen und E-Autos und anderen Technischen Errungenschaften immer mehr Strom verbraucht wird.

Derzeit war ja der Strompreis sehr niedrig.

Nur die Verwaltungs- Wartungs und Ablesegeräte Kosten
der Stromanbieter sind Teuer.

Ausserdem gibts Monopolstellung/Gebietsschutz wie in Linz mit Energie AG was der freien Marktwirtschaft bzw. Kartellrecht widerspricht.

lädt ...
melden
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 09.01.2019 01:01

" internationalen Kohlepreisen und den CO2-Notierungen " - interessant, wie die Stromindustrie sich ihre Begründungen für Preiserhöhungen einfach selbst auszusuchen versucht, sobald einflussreiche Kunden beginnen, an Vorwänden zu sägen. Und warum ist man dann hierzulande überhaupt noch gar so sehr von Kohlepreisen abhängig, wo wir doch ein derartiges Muster- und Vorreiterland in Sachen Wasserkraft und sonstigen alternativen Energiequellen sind?

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen