Urlaub: Was das Bezahlen im Ausland kostet

Von Ulrike Rubasch   13.Juli 2018

Rund 1100 Euro geben die Österreicher heuer pro Person im Durchschnitt für ihren Sommerurlaub aus, hat eine Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank kürzlich ergeben. Dafür greifen sie weniger häufig als im Vorjahr auf Erspartes zurück. Sie kommen eher mit ihrem 14. Gehalt, dem Urlaubsgeld, aus.

Auffallend ist aber, dass sich offenbar auch das Gegenteil verstärkt: Um sich den Urlaub überhaupt leisten zu können, muss sich eine größere Gruppe an Österreichern Geld ausleihen. Neun Prozent der Befragten müssen für ihre Ferien auf die finanzielle Unterstützung ihres Umfelds zurückgreifen; im Vorjahr waren es nur vier Prozent.

Am liebsten bezahlen die Österreicher im Urlaub nach wie vor mit Bargeld, gefolgt von Bankomat- und Kreditkarte. In beliebten Urlaubsländern wie Türkei, Ägypten und Tunesien brauchen Touristen die Landeswährung. Wer schon zu Hause wechselt, muss mit Wechselspesen von bis zu drei Prozent oder Mindestspesen von 5,50 Euro rechnen, warnt die AK Oberösterreich. Günstiger ist meist die Bargeldbehebung im Ferienort.

Bankomatkarte: Die Bankomatkarte ist im Euro-Raum die günstigste Art, per Karte zu bezahlen und Geld abzuheben. Gewöhnlich werden hier keine Spesen verrechnet. Allerdings ist in Deutschland (so wie an einzelnen Standorten in Österreich) beim Abheben von Bargeld Vorsicht angebracht, wenn private Gesellschaften den Bankomaten betreiben. Diese verlangen für die Abwicklung Spesen. Die Informationen darüber finden sich am Bildschirm des Geräts. Außerhalb des Euro-Raums fallen laut Vergleich des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer Spesen beim Bezahlen von bis zu 1,50 Euro plus ein Prozent vom Betrag an (bei 100 Euro also bis 2,50 Euro) und beim Abheben bis zu zwei Euro plus ein Prozent vom Betrag (bei 100 Euro also bis zu 3 Euro). Das Geldabheben mit Bankomatkarte funktioniert weltweit an Automaten mit dem Maestro- oder Vpay-Logo.

Kreditkarte: "Im Euro-Raum ist das Zahlen mit der Kreditkarte spesenfrei", sagt AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. "Aber Vorsicht! Wer damit im Euro-Raum Geld abhebt, kann teuer draufzahlen." Es werden Spesen von drei bis 3,3 Prozent vom abgehobenen Betrag, mindestens aber 2,50 bis vier Euro fällig. Nötig dafür ist der PIN-Code der Kreditkarte, den viele Urlauber häufig nicht parat haben. Deshalb: Der PIN sollte in die Reiseunterlagen Eingang finden. Mastercard empfiehlt, ihn nicht einfach so im Handy zu speichern, sondern eine "PIN Keeper-App" herunterzuladen.

Kursschwankungen: Bankomatkartenbetreiber können außerhalb der Eurozone eine dynamische Währungsumrechnung anbieten (DCC). Die Konsumentenschützer empfehlen das nicht, weil der Wechselkurs meistens ungünstig sei. Die Variante "ohne Umrechnung" wird empfohlen.

Zusatzservices: Bei einer Kreditkarte können Vorteile wie eine Reiseversicherung inkludiert sein. Erkundigen Sie sich am besten vor der Fahrt in die Ferien darüber.

Sicherheit: Die Kreditkartenfirmen empfehlen, mit der Karte im Restaurant beim Bezahlvorgang mit Lesegerät dabei zu sein und die Karte nicht aus den Augen zu lassen. So könne Missbrauch vermieden werden. Nach dem Urlaub sollte der Kontoauszug auf Auffälligkeiten kontrolliert werden, um binnen 30 Tagen Einspruch erheben zu können. Eine Alternative sind Prepaid-Kreditkarten, die mit einem Guthaben aufgeladen werden können.