ThyssenKrupp: Investor Elliott will neuen Chef
DÜSSELDORF/ESSEN. ThyssenKrupp kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Rücktritt von Vorstandschef Heinrich Hiesinger und dem angekündigten Abgang von Aufsichtsratschef Ulrich Lehner drängt US-Investor Elliott weiter auf einen Kurswechsel beim deutschen Mischkonzern.
Elliott hat sich gegen eine längere Amtszeit von Interimschef Guido Kerkhoff ausgesprochen.
Kerkhoff könne dem Unternehmen bis zur Wahl eines neuen Chefs zwar eine gewisse Stabilität verleihen. Diese Interimszeit müsse aber kurz ausfallen, damit der Konzern schnell wieder auf einen Erfolgs- und Wachstumskurs gebracht werden könne. Dies teilte Anteilseigner Elliott in einem gestern veröffentlichten Brief an den Aufsichtsrat mit.
ThyssenKrupp steht unter dem Druck von Investoren wie Cevian und dem Fonds Elliott, der US-Milliardär Paul Singer gehört (wir haben berichtet). Dieser ist berüchtigt dafür, vielen Managern Beine zu machen. Gestern verwahrte sich der Investor auch gegen Äußerungen Lehners, der das Verhalten einzelner Investoren in der "Zeit" als "Psychoterror" bezeichnet hatte.
In einer Videobotschaft bereitete Kerkhoff die 158.000 Mitarbeiter auf Veränderungen und weitere Kostensenkungen vor. Alle Sparten werden unter die Lupe genommen, neben Stahl- auch Anlagenbau, Autoteile und U-Boote.