Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Tesla Chef Elon Musk erwägt Abgang von der Börse

Von nachrichten.at/apa, 08. August 2018, 06:43 Uhr
Tesla Boss Musk überlegt sein Unternehmen von der Börse zu nehmen. Bild: Aaron Bernstein (X02988)

NEW YORK. Tesla-Chef Elon Musk spielt mit dem Gedanken, den Elektroautobauer von der Börse zu nehmen. Der Tech-Milliardär sorgte am Dienstag zunächst mit einer Serie von Tweets für große Aufregung auf dem Aktienmarkt.

Musk teilte überraschend mit, zu erwägen, Tesla bei einem Aktienkurs von 420 US-Dollar (363,86 Euro) zu privatisieren. Die Finanzierung sei gesichert, hieß es weiter. Erst nach heftigen Marktreaktionen, die zu einem zwischenzeitlichen Handelsstopp der Aktie führten, sorgte Tesla am späten Nachmittag (Ortszeit) für Klarheit.

In einer E-Mail, die im Firmen-Blog veröffentlicht wurde, bestätigte Musk gegenüber den Tesla-Mitarbeitern seine Planspiele und erklärte seine Beweggründe. Eine endgültige Entscheidung, die Firma von der Börse zu nehmen, gebe es noch nicht, hieß es in dem Schreiben. Es gehe darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Tesla am besten operieren könne. Die starken Schwankungen des Aktienkurses seien eine große Ablenkung für alle Mitarbeiter. Zudem sorge die mit der Börsennotierung einhergehende Pflicht, Quartalszahlen zu veröffentlichen, für enormen Druck. Ferner bekräftigte Musk gegenüber der Belegschaft, was er zuvor schon bei Twitter ausgeführt hatte: Gehe es nach ihm, so sollten alle Investoren eine Wahl erhalten und entweder zum Preis von 420 Dollar verkaufen oder ihre Aktien behalten können, falls Tesla privatisiert werden sollte. "Meine Hoffnung ist, dass alle Aktionäre dabei bleiben, aber wenn sie es bevorzugen, sich rauskaufen zu lassen, dann geschieht es zumindest mit einem netten Kursaufschlag."

Model 3 als Zukunftshoffnung

Tesla geht derzeit hohes Risiko mit seinem Hoffnungsträger Model 3, und an den Finanzmärkten laufen viele Wetten auf Kursverluste der Aktien. Die Produktion des ersten günstigeren Teslas für die breite Masse verschlingt enorm viel Geld, kam aber noch nicht wie erhofft in die Gänge. Zuletzt gab es allerdings schon deutliche Fortschritte.

Einige Analysten gehen angesichts des Model-3-Aufwands und Teslas ambitionierter Expansionspläne - es sollen beispielsweise große Fabriken in China und Europa gebaut werden - davon aus, dass bald eine Kapitalerhöhung nötig wird. Musk wies dies bisher stets zurück und versprach Anlegern sogar, dass die bisher verlustreiche Firma bald profitabel werde. Dem Bericht der "Financial Times" zufolge hatten die Saudis zunächst neu ausgegebene Aktien kaufen wollen, dies habe Tesla jedoch abgelehnt. Daraufhin habe der Staatsfonds sich mit Hilfe der Großbank JPMorgan am Markt mit den Papieren eingedeckt.

Neuer Schlag für Zocker?

Sollte der umtriebige Tesla-Chef Elon Musk sein Unternehmen wie angekündigt von der Börse nehmen, könnte es ein sogar schwarzes Jahr für sogenannte Short Seller werden. Diese versuchen, mit Wetten auf fallende Kurse - im Börsenjargon Leerverkäufe - Gewinne einzufahren.

 "Ständig präsentieren mir Leute Ideen für Leerverkäufe", sagt Mark Spiegel, Portfoliomanager beim Hedgefonds Stanphyl. "Aber ich habe mir zu oft die Finger verbrannt." Daher scheue er weitere Leerverkäufe. Dabei leihen sich Anleger Aktien und verkaufen sie sofort. Die Hoffnung dahinter: Bis zum Ablauf der Leihfrist fällt der Aktienkurs und die Investoren können sich billiger mit den Papieren eindecken. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Dem Analysehaus S3 zufolge haben Investoren im laufenden Jahr erstmals derartige Wetten im Volumen von mehr als einer Billion Dollar (862 Mrd. Euro) platziert.

Von den 500 im US-Index S&P notierten Werten haben aber lediglich 69 seit Jahresbeginn mehr als zehn Prozent verloren. Gleichzeitig gab es bei 164 Aktien ein Plus von mehr als zehn Prozent. Der Index selbst steht vor dem Sprung auf ein neues Rekordhoch.

Vor diesem Hintergrund verloren Fonds, die ausschließlich auf fallende Kurse setzen, Daten des Analysehauses Lipper zufolge seit Jahresbeginn im Schnitt sechs Prozent an Wert. Konkurrenten, die sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse wetten, legten dagegen um 0,7 Prozent zu, heißt es in einer Studie des Analysehauses Hedge Fund Research.

Allein bei Tesla-Aktien summieren sich die Leerverkäufe auf mehr als 13 Mrd. Dollar. Dabei hat der Kurs ungeachtet milliardenschwerer Verluste und der Produktionsprobleme beim Hoffnungsträger Modell 3 seit Monatsbeginn um gut 27 Prozent zugelegt - etwa zehnmal so stark wie der US-Technologieindex Nasdaq. Seit Frühjahr 2013 hat sich der Kurs sogar verzehnfacht.

mehr aus Wirtschaft

Lange Wege, schlechtes Klima: Wieso Mitarbeiter das Büro meiden

Gaspedal defekt: Tesla ruft 3878 Cybertrucks zurück

Heute Nacht steigt die große Bitcoin-Halving-Party

Ausstieg aus russischem Gas: Schlagabtausch zwischen ÖVP und Grünen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
spoe (13.496 Kommentare)
am 08.08.2018 12:12

Noch ein paar Monate warten, dann werden die Aktionäre auch mit dem halben Kurs zufrieden sein.

lädt ...
melden
antworten
barzahler (7.595 Kommentare)
am 08.08.2018 12:00

E.M. wird in den Gazetten gern als Milliardär bezeichnet. Soll er doch den Ationären zum Tagesekurs die Anteile abkaufen - dann ist der Weg frei, um weiterzumurksen.

lädt ...
melden
antworten
jack_candy (7.829 Kommentare)
am 08.08.2018 11:33

Wenn er es sich leisten kann, auf das Geld der Anleger zu verzichten, ist das vermutlich der richtige Schritt.

An der Entwicklung der Börsenkurse (weltweit, nicht nur bei Tesla) sieht man, dass die Börsenkurse fast ausschließlich von geldgierigen hysterischen Wahnsinnigen bestimmt werden, die nur auf den schnellen Gewinn aus sind und die dafür jederzeit und ohne Skrupel funktionierende Unternehmen zerstören.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 08.08.2018 09:14

WAS FÜR eine WIRTSCHAFTS-Nachricht grinsen grinsen

lädt ...
melden
antworten
mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.08.2018 07:47

Die Tesla Hysterie wird bald ins Heulen kommen....

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 08.08.2018 09:15

... ist ja nur Kapitalismus traurig

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen