Siemens schließt Werke und streicht 6900 Stellen
MÜNCHEN. In Österreich ist Standort in Wien betroffen – Betriebsrat protestiert gegen Größenordnung des Abbaus.
Seit Wochen bereitet Siemens die Öffentlichkeit darauf vor, dass zwei Sparten restrukturiert werden. Gestern ließ der Siemens-Vorstand die Katze aus dem Sack: 6900 Stellen werden gestrichen, zwei Werke in Deutschland geschlossen. Das teilte der Industriekonzern am Donnerstagnachmittag in München mit.
Betroffen sind zwei Sparten: Kraftwerke sowie Prozessindustrie/Antriebe. Letzteres beinhaltet die Fertigung großer Elektromotoren und -generatoren für den Bergbau. Damit ist auch der Standort Wien betroffen.
In Wien sowie an den deutschen Standorten Offenbach und Erlangen gebe es die gleichen Kompetenzen bzw. Beschäftigte, die das gleiche machen. Hier wolle der Konzern die Kapazitäten "bündeln". Der Schwerpunkt dieser Aktivitäten liege derzeit in Erlangen. Dazu müsse es nun Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geben, hieß es. Betroffen sind Angestelltenjobs. Das genaue Ausmaß des Stellenabbaus in diesen Bereichen bleibt derzeit unklar.
Vor der gestrigen Ankündigung hatte Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun gesagt, dass er kaum Auswirkungen in Österreich erwarte. Danach hieß es auf Nachfrage: "Es ist uns sehr wichtig, zu allererst unsere Mitarbeiter zu informieren. Nähere Informationen geben wir anschließend bekannt." Frühestens am Freitag sind Details zu erwarten.
Fix ist, die Hälfte der Jobstreichungen wird in Deutschland erfolgen. Die Turbinen-Werke in Görlitz und Leipzig sollen zugesperrt werden. Das allein betrifft 920 Arbeitsplätze. Das Werk in Erfurt wird womöglich verkauft.
Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern über den geplanten Abbau dürften erst im neuen Jahr beginnen, sollen aber spätestens im September 2018 abgeschlossen sein.
Der Chef der am stärksten betroffenen Kraftwerkssparte Power & Gas, Willi Meixner, sagte, der Stellenabbau selbst solle überwiegend bis 2020 erfolgen, zum Teil aber auch erst 2023 oder später. "Wir werden diese Maßnahmen sorgfältig, umsichtig und langfristig anlegen", versprach Personalchefin Janina Kugel.
Aber als spö altpolitikerversorger gibts siemens weiterhin. Nur die kleinen betriffts