Schweizer Bahn fährt an der Kapazitätsgrenze
Mehr als eine Million Schweizer nutzen täglich den Zug – bei 8,4 Millionen Einwohnern.
"Der Kluge reist im Zuge": Dieses Motto der "Schweizerischen Bundesbahnen" (SBB) nehmen die Eidgenossen wörtlich. Mit 2277 Bahnkilometern je Einwohner sind die Schweizer Weltmeister. Im Schnitt fahren täglich mehr als eine Million Schweizer mit dem Zug – bei 8,4 Millionen Einwohnern.
Die ungebremste Anziehungskraft der Eisenbahn hat mehrere Gründe. So sind die SBB ein wichtiger Identifikationsträger der Eidgenossen. Zudem gibt es ein attraktives Angebot, einen vernetzten Taktplan, gute Anschlüsse, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, hervorragendes Störungsmanagement, motiviertes Personal, moderne Zuggarnituren und ein durchgehendes Tarifsystem.
Der Erfolg stellt aber gleichzeitig eine enorme Belastung für die SBB dar, denn die Eisenbahn wird Opfer ihres eigenen Erfolges. Die Züge sind auf manchen Strecken in den Stoßzeiten so voll, dass nicht mehr jeder mitfahren kann. Dabei werden häufig schon Doppelstock-Waggons eingesetzt.
"Es ist spürbar enger geworden", sagte Gregor Saladin, Sprecher des Bundesamtes für Verkehr (BAV), im Gespräch mit österreichischen Journalisten in der SBB-Betriebszentrale Mitte in Olten. "An manchen Tagen ist es so, dass nicht mehr alle Passagiere einsteigen dürfen."
Zürich–Bern hauptbetroffen
Stark betroffen sei etwa die Strecke Zürich–Bern. Auf die Frage, ob die Züge tatsächlich bereits zu voll seien, antwortete Saladin: "Wir sagen Nein, die Passagiere sagen Ja. Wir haben einen halben Quadratmeter pro Passagier definiert – aber ob das auf einer längeren Strecke ausreicht, ist fraglich."
Aus Sicht der SBB sei die größte Herausforderung, den Mischbetrieb zu managen, sagte Thomas Wirz, der Leiter der SBB-Betriebszentrale in Olten. "Wir haben zwischen Zürich und Bern jede halbe Stunde einen Schnellzug, in den Hauptverkehrszeiten alle 15 Minuten. Und dazwischen fahren langsamere Güterzüge und Schnellbahnen." Entscheidend dabei ist laut Wirz, "möglichst viel Tonnage auf der Schiene durchzubringen – ohne den Personenverkehr zu beeinträchtigen".
Dynamische Signalgebung
Eine Möglichkeit, die Kapazitäten noch zu erhöhen, sieht SBB-Manager Wirz in der dynamischen Signalgebung: "Man kann mit mobilen statt fixen Signalen noch etwas herausholen. Aber irgendwann ist das auch ausgereizt."
Ein weiterer, massiver Ausbau der Bahninfrastruktur ist daher unerlässlich, denn laut Prognosen des Bundesamtes für Verkehr werden der öffentliche Personenverkehr bis 2040 um 41 und der Schienen-Güterverkehr um 45 Prozent wachsen. "Ein weiterer Ausbau ist zwingend", sagte BAV-Sprecher Saladin. Im Zuge des Projektes "Ausbau 2035" werde man daher 35 Milliarden Franken (29,6 Milliarden Euro) in die Bahninfrastruktur investieren.
Was für die Schweiz Zürich-Bern ist für Österreich Wien-Linz-Salzburg. Bei uns wurde diese Strecke schon weitgehend 4-Gleisig mit Umfahrungen ausgebaut.
Semmering - Koralm und Brenner-BT sind in Bau . So schlecht sind wir in Österreich gar nicht aufgestellt, nur bei den Nebenbahnen gibt es Defizite. Das wird sich unter Hofer wohl kaum ändern.
Wir brauchen unser Licht aber nicht immer unter den Scheffel stellen !
Einheizer
ja du hast recht .
aber es muss noch die " BAHNFAHREN-Mentalität " in die Köpfe der Ösis wie sie bei den Schweizer indoktriniert ist
Da Hofa investiert lieber in Rossknödeln.
Das ist er seinen Anhängern schuldig.
il-capone
na ja , es ist nicht ganz fair Hofer die Schuld zuzuschieben da er erst ein paar Monate in der Regierung steht . Andere Parteien sind länger als ER da und haben NICHTS getan .
oder was hat KERN für die Schienen Infrastruktur investieren lassen ?
so viel ich gehört habe werden mehreren Milliarden in die ÖBB investiert.
In die Infrastruktur der Bahn wird schon lange investiert, deswegen ist sie teurer als die Autobahn.
Lassen wir doch den Fraechtern ihre Straßen selbst finanzieren.
Sie sind unter sich und wir sehen zu, wie die Kosten explodieren.
Bemerkenswert ist, dass in der Schweiz auch Nebenstrecken praktisch vollständig elektrifiziert sind.
Schön, wenn man Opfer des eigenen Erfolgs und Kundenservices ist und sich Gedanken über den Ausbau macht.
Gell, LinzAG, das kann nicht passieren. Ist doch nett, wenn der Anschluss ständig vor der Nase davonfährt. Neu: Seit heuer kann man an Wochenenden auch nicht mehr von L33 auf L50 umsteigen...
Investitionen in Öffis sind uncool. Lieber noch neue Umfahrungen en masse damit dem Plebs nicht sein Potzenzverlängerer madig gemacht wird