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Schon die k.u.k.-Armee war Stammkunde

Von Von Hermann Neumüller, 13. November 2010, 00:04 Uhr
Familie Braun
Bild: Privat

Man schrieb das Jahr 1848, als sich der Feilenfabrikant Isidor Karl Braun von Konstanz ins Erzherzogtum Österreich ob der Enns aufmachte. So hieß damals unser Bundesland. Ziel war das Schloss Schöndorf bei Vöcklabruck.

Man schrieb das Jahr 1848, als sich der Feilenfabrikant Isidor Karl Braun von Konstanz ins Erzherzogtum Österreich ob der Enns aufmachte. So hieß damals unser Bundesland. Ziel war das Schloss Schöndorf bei Vöcklabruck. Dass er sich ein Schloss dafür aussuchte, hatte aber überhaupt nichts mit Prunksucht zu tun.

Im Gegenteil: Das alte Gemäuer war nach einem Brand eher eine Ruine. Was Braun, der von seinem Vater die Feilenfabrik übernommen hatte, anlockte, war die Wasserkraft. Denn zum Schloss gehörten auch eine Säge und eine Mühle. Daraus wurde bald ein Hammerwerk mit einer kleinen Stahlhütte.

Zwei seiner drei Söhne – Martin und Johann Isidor – bauten das Lebenswerk ihres Vaters kontinuierlich aus. Schon in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts waren sie Lieferanten der k.u.k-Armee, unter anderem mit gewehrsicheren Kürassen (Brustpanzer, Anm.).

Die vierte Generation, Isidor Adolf und Ernst Theodor Braun, expandierte massiv. Ein Zweigwerk in Lenzing wurde errichtet. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigte die Firma I. Braun’s Söhne 350 Leute. Selbst der Kaiser persönlich ließ es sich nicht nehmen, das Unternehmen 1890 zu besuchen.

Das Ende der Monarchie bedeutete fast auch das Ende des Unternehmens. „Man hat einfach weiterproduziert und das mit viel zu vielen Leuten“, sagt der jetzige Eigentümer und Enkel von Isidor Adolf, Martin Braun.

Ein Fehler, denn das Unternehmen wurde von der Weltwirtschaftskrise ab 1929 voll getroffen und schlitterte beinahe in den Konkurs. „1932 arbeiteten dann nur noch acht Leute für uns“, erzählt Braun.

Das Werk dümpelte dahin, bis 1939 Martin Isidor Braun, die fünfe Generation, ans Ruder kam. Als Zulieferer der Steyr Werke lief es während des Krieges etwas besser. Gemeinsam mit seinem Schwager Walter Dusl und seinem Bruder Ernst Theodor gelang es, über technische Innovationen das Unternehmen nach dem Krieg wieder auf Touren zu bringen. Zu der traditionellen Feilenproduktion kamen Schleif- und Schmiedemaschinen, und dadurch entstand eine eigene Produkt-sparte: der Maschinenbau. 1965 wurden die ersten Trennschleifmaschinen gebaut, jene Produktgruppe, mit der die Maschinenfabrik Braun nach wie vor weltweit aktiv ist.

In der sechsten Generation kam es dann noch einmal zu einer Zäsur. Ein „Disput unter Cousins“ habe 1989 zu einer Aufteilung des Unternehmens I. Braun’s Söhne geführt. Unter diesem Firmennamen werkte Michael Braun mit Feilen und Schleifmittel weiter. Martin Braun übernahm die Maschinenfabrik und die Kraftwerke. „Die Maschinenfabrik war damals defizitär, aber ich habe das Potenzial darin gesehen“, sagt Martin Braun, der 1979, nachdem er ein Jahr lang Erfahrungen in Frankreich und den USA gesammelt hatte, ins Unternehmen eingestiegen war. Er baute in den 80er Jahren den Stahlwasserbau als zusätzliches Standbein auf. In den 90ern kamen dann noch Betonschneide-Maschinen als drittes Standbein hinzu.

Mit gut 70 Mitarbeitern und einem Umsatz von 10,4 Millionen Euro (2009) ist die Maschinenfabrik Braun jetzt ein solider Mittelständler, der auf eine stolze Tradition verweisen kann.

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