Russland-Sanktionen treffen RBI-Aktie hart

10.August 2018

Der Grund: In Russland sitzt die am besten verdienende Tochterbank der RBI, die gut ein Drittel zum Konzerngewinn beiträgt.

Die bisherigen Russland-Sanktionen hatten nach früheren Angaben der RBI Firmenkundengeschäfte von nur 0,1 Prozent der Bilanzsumme betroffen. Dieses Volumen ist mittlerweile noch weniger geworden.

"Wir halten alle Sanktionsvorschriften ein, unabhängig davon, was wir uns dazu denken", sagte gestern RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Stobl bei der Präsentation der Halbjahres-Zahlen. Es seien sehr viele Mitarbeiter damit befasst, die Lage zu analysieren und danach werde dann vorgegangen. Das werde man auch bei künftigen Sanktionen tun müssen.

Das Russland-Engagement ist auch im Raiffeisen-Sektor nicht unumstritten. Dass das derzeitige Management daran festhalten will, hat einen einfachen Grund, die Tochterbank in Russland verdient prächtig. Im ersten Halbjahr waren es 303 Millionen Euro Gewinn vor Steuern, praktisch gleich viel im Vorjahr (308 Millionen Euro).

Der Konzerngewinn betrug 237 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der gesamte Konzerngewinn der RBI betrug im ersten Halbjahr 756 Millionen Euro. "Unsere Bank in Russland hat ihre Position dort gefunden und bewiesen, dass sie gut verdienen kann", sagte Strobl.

"Nachhaltiger Wachstumskurs"

Der Konzernchef ist mit den Halbjahreszahlen sehr zufrieden. Die Bank befinde sich auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. Vor allem die faulen Kredite seien deutlich weniger geworden. Der Abbau soll weiter gehen. Das gilt für die Konzerntöchter in der Ukraine, in Albanien und in Kroatien, wo der Anteil der faulen Kredite am Kreditbestand noch zweistellig ist. Konzernweit beträgt der Anteil 4,8 Prozent.

Die RBI beschäftigte zum Halbjahr in 2411 Geschäftsstellen 50.025 Mitarbeiter. Das waren um 0,7 Prozent mehr als zu Jahresbeginn 2018.