Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Rückschläge für erneuerbare Energiequellen

Von Josef Lehner, 21. Juni 2016, 00:04 Uhr
die neue Energie- und Klimastrategie Österreichs
Bild: VOLKER WEIHBOLD

WIEN / LINZ. Jahr für Jahr starke Wachstumsraten: Das ist bei den erneuerbaren Energieträgern Vergangenheit. 2014 und 2015 haben Wind- und Sonnenkraft sowie Holz-Biomasse schwere Rückschläge erlitten. Über die Gründe lesen Sie in den OÖNachrichten.

Die Politik feiert die erneuerbare Energie und bekennt sich laufend zu schärferen Effizienz- und Klimaschutzzielen. Erst in der Vorwoche hat die Bundesregierung ein neues "Grünbuch" für eine Energie- und Klimastrategie vorgestellt, in der Sonnen- und Windkraft sowie Biomasse (Holz) als Schlüsseltechnologien gepriesen werden. Dabei sind sie 2015 in der Ausbaudynamik – das zweite Jahr in Folge – zurückgefallen (siehe Grafik).

Am schlimmsten hat es die Erzeuger von Pelletskesseln erwischt. Haben sie 2013 in Österreich noch mehr als 10.000 Anlagen verkauft, so waren es 2015 nur noch halb so viele. Kessel für Scheitholz erfuhren ebenfalls Einbußen, nur Hackgut- und Kombikessel hielten sich halbwegs. Die Zahl der neu installierten Ölkessel stieg aufgrund des gesunkenen Heizölpreises und wegen der hohen Förderung, die von der Ölwirtschaft finanziert wird.

Solarwärme wird unterschätzt

In der Krise stecken seit bereits rund fünf Jahren die Erzeuger von Solarthermie. Wurden zu Spitzenzeiten Jahr für Jahr um 20 Prozent mehr Solarkollektoren installiert, in den Jahren 2008 und 2009 je 350.000 Quadratmeter in einem Jahr, so waren es 2015 nur noch (geschätzte) 130.000. Dabei hätte die Solarwärme in Kombination mit neuer Speichertechnologie riesiges Potenzial. Sie deckt, obwohl fünf Millionen Quadratmeter installiert sind, erst 1,7 Prozent des Bedarfs an Niedrigtemperaturwärme.

Dagegen hält sich die Photovoltaik – trotz gedämpfter Wachstumsdynamik – überraschend gut, weil Stromproduktion bei den Menschen einen hohen Stellenwert hat. "Dabei ist der Stromverbrauch für einen Haushalt im Vergleich zu Heizung und Warmwasser vernachlässigbar", sagt Erich Temper vom Kollektorenerzeuger Gasokol in Saxen.

Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober macht den niedrigen Ölpreis und die Förderung von Ölkesseln in Österreich für die Delle im Erfolgslauf der erneuerbaren Energiequellen verantwortlich. Heuer müsse, sagt er, die entscheidende Weichenstellung erfolgen, um den Erneuerbaren wieder einen Schub zu geben.

Verbindliche Ziele ab Ende 2016

Bei einer Konferenz mit Minister Andrä Rupprechter sei vergangene Woche vereinbart worden, dass heuer die neue Energie- und Klimastrategie festgelegt und damit langfristige Planbarkeit für Investoren entstehen werde.

 

Download zum Artikel

Erneuerbare Energien

PDF-Datei vom 20.06.2016 (2.061,04 KB)

PDF öffnen

 

Die neue Energie- und Klimastrategie Österreichs

1. Der Klimapakt von Paris, den 195 Staaten beschlossen haben, wurde von Österreich unterschrieben. Er bringt den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.

2. Grünbuch: Österreichs Bundesregierung will noch heuer eine neue Energie- und Klimastrategie festschreiben. Diskussionsbasis ist ein Grünbuch, das Anfang Juni vorgestellt wurde.

3. Elektrizität soll eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung des Energiesystems spielen, weil bei vielen Prozessen nur Strom das Karbon (Kohle, Erdöl, Erdgas) ersetzen könne (Grünbuch).

4. Der Verkehr hat am Endenergieverbrauch 35 Prozent Anteil; produzierender Sektor 30, Haushalte 22, öffentliche und private Dienstleister 11.

5. Ein „Zielquartett“ sei einzuhalten, heißt es im Grünbuch: Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Leistbarkeit. Dabei seien „Spannungen“ möglich.

mehr aus Wirtschaft

Prognosen übertroffen: Netflix legt bei Neukunden deutlich zu

Sozialer Wohnbau: "Als ob wer gewürfelt hätte"

Neuer Flughafen-KV: Löhne und Gehälter steigen um 7 Prozent

2023 wurden erstmals mehr E-Bikes als konventionelle Räder verkauft

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Superheld (13.120 Kommentare)
am 21.06.2016 15:36

Wenn man den Öl/Gaspreis nach unten manipuliert, um einen Wirtschgaftskrieg gegen den Iran und Russland zu führen, rechnen sich auch Investitionen in alternative Energieformen ebenso wenig wie die Bürger zum Energiesparen motiviert sind.

lädt ...
melden
antworten
2good4U (17.549 Kommentare)
am 21.06.2016 12:03

Wieso lese ich nichts von der MwSt-Erhöhung auf Pellets von 10 auf 13%?

Das ist ja auch nicht gerade eine förderliche Entwicklung?

lädt ...
melden
antworten
spacer (1.512 Kommentare)
am 21.06.2016 12:17

Das ist gelinde gesagt, eine Frechheit, weil das sind fast 30%!!! Steuererhöhung...

lädt ...
melden
antworten
2good4U (17.549 Kommentare)
am 21.06.2016 14:17

Wieso fast?

lädt ...
melden
antworten
spacer (1.512 Kommentare)
am 21.06.2016 18:25

Sorry,Hab ich in der mittagspause geschrieben ÜBER 30% grinsen

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.606 Kommentare)
am 21.06.2016 12:41

Absolut richtig !!
Da wird so ganz nebenbei die MwSt. erhöht und dann erdreistet sich echt noch ein Politiker über eine Rückgang der erneuerbaren Energie zu reden ??
Alles nur erlogen und geschoben. Da ist da Anschober keine Ausnahme.

lädt ...
melden
antworten
2good4U (17.549 Kommentare)
am 21.06.2016 14:18

So läuft das eben in Österreich. Zuerst fördern, dann besteuern.

lädt ...
melden
antworten
Superheld (13.120 Kommentare)
am 21.06.2016 15:37

Könnten aber auch 20% sein...wenn es gerecht hergeht.

lädt ...
melden
antworten
boris (1.939 Kommentare)
am 21.06.2016 12:02

Eine Alternative, die möglicherweise absurd klingt, es aber nicht sein muss, ist die "alte" Heizung mit Überschussstrom (Nachtspeicheröfen). Dieser Überschussstrom wird nicht nur in der Nacht (wie zuvor von den Wasser-Laufkraftwerken) sondern durch Windkraft und PV-Anlagen zu allen Tageszeiten erzeugt. Mit diesem Überschussstrom sollten künftig vorrangig Autos - die nicht gleich dringend zur Fahrt nötig sind - zur Ladung und eben "Nachtspeicheröfen" versorgt werden. Die entsprechenden Rundsteueranlagen im Stromnetz gibt es ja schon lange.
E-Autos, die häufig nur "umherstehen" und selten benutzt werden, könnten dann auch als Lieferanten bei Spitzenstrombedarf dienen und würden so auch die Fernnetze entlasten.

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 21.06.2016 11:55

@Foxfire3000: Hmmm, Du hast mit Deinen Argumenten recht. Ich frage mich z.B., ob der Lehrer Rudi Anschober weiss, wie man das Silizium für die Photovoltaik-Module produziert und dass es dazu Hochtemperatur-Ofenprozesse braucht und anderes mehr.

Aber manche Schlauberger blenden ja bewusst die Produktion (und Entsorgung) vieler Güter bei ihrer Energiebilanz aus und rechnen nur die Betriebskosten/Bilanz selbst mit.

Das führt z.B. dazu, dass jedes Elektroauto ganz "grün" ist, auch wenn es mit Strom aus Braunkohle in Deutschland oder China fährt, oder dass manche Leute so tun, als würde gleich alles super, wenn man ein altes Auto, das noch fahren kann, verschrottet und dafür ein neues kauft.

Es geht dabei nicht um Öko-Bilanzen, sondern um künstliches Ankurbeln der Produktion/des Verbrauches und um das Kassieren von Förderungen.

Rudi Anschober und andere durchschauen viel nicht oder tun zumindest so.

Manche profitieren, andere zahlen dafür.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 21.06.2016 14:00

Stimmt. Wenn man Energieumwandlungstechnologien auf ihren ERoEI hin untersucht, dann bleibt kein Raum für Mogeleien mehr. Es ist zwar nicht einfach den ERoEI zu bestimmen, aber egal wie die Berechnungsmethode aussieht:

Wind und PV sehen immer ganz schlecht aus, ziemlich unwirtschaftlich für Volkswirtschaften (natürlich nicht für Subventionsritter). Und da sind die sowieso nicht realisierten bzw. realisierbaren Speicher noch gar nicht unbedingt mit eingepreist.

Bis aber das Speicherproblem technisch und ökonomisch realistisch gelöst wird, sind Wind aufgrund ihrer hohen Volatilität grundsätzlich Unfug, dem Betrieb eines stabilen und preiswerten Stromnetzes entgegen gerichtet. Naja, alles evident für den, der es wissen will.

Ob Öko-Priester wissen, dass sie mit PV und Wind weitgehend wissenschaftlich-technischen-ökonomischen-ökologischen Unfug verkaufen? Wissen Homöopathen das ihr Produkt esoterischer Unsinn ist? Demeter-Bauern? Wahrsager? Wer kann das schon sagen?

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 21.06.2016 09:37

PV und Windräder sind Unfug, speziell PV hat hierzulande einen so niedrigen ERoEI, dass sie im Verdacht steht eine _Energiesenke_ und nicht eine "Energiequelle" zu sein. D.h. unter Berücksichtigung aller Kosten verliert man Energie, anstatt sie zu gewinnen. Siehe:

Ferroni, F. / Hopkirk, R.J. (2016): "Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation" Energy Policy 94:336–344

Was Umweltschutz und Stromerzeugung angeht sind PV und Wind jenseits weniger Nischen ganz einfach Schlangenöl, kostet den Leichtgläubigen viel und bringt nix. Sinnvoll ist das Zeug nur für Subventionsritter.

Solarthermie bringt natürlich was, aber hier stellen sich ökonomische Fragen. Derartige Sachen sind ganz einfach nicht sinnvoll für jeden. Auch Pelletheizungen sind keine Universallösung (Ressource Holz, Feinstaub, ...).

Kohlenwasserstoffe wie Erdgas und sogar Öl werden noch solange ihre Berechtigung haben, bis tatsächlich Besseres verfügbar ist.

lädt ...
melden
antworten
jar_313 (149 Kommentare)
am 21.06.2016 20:29

@ FoxFire3000 - Gott sei Dank gibt es solche Spezialisten wie Dich die mit 10 Jahre altem Wissen noch immer glauben am Puls der Zeit zu sein.
Sollten sich zu viele eine Anlage aufs Dach legen müsste Schelling wieder neu überlegen wie man selbst produzierten Strom den man sofort verbraucht besteuern kann.
Jedes Quartal muss die Situation neu bewertet werden. PV Anlagen für Privatkunden können bereits ohne Förderung rentabel sein. Man hat ja auch Netzgebühren neben dem Energiepreis zu zahlen, die man gegenrechnen kann.

Die Energiesenke bitte auch noch logisch vorrechnen, nicht von einer atomgeldgestützen Studie abschreiben.
Die Energie für die Erzeugung muss ich ja bezahlen wenn ich die Platten kaufe, dann bekommt der Handel min. noch mal soviel dazu. Wenn die Platten in 25 Jahren 80% Leistung bringen und sich das ganze in 15 Jahren rechnet mit aktuell niedrigsten Energiepreisen, wo bitte ist dann die Senke

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 21.06.2016 21:56

Wenn du die PV-Platten kaufst, dann inkludiert das natürlich die Erzeugungsenergie. Die ist bei "Made in China" weit überwiegend auf Kohlenwasserstoffen (speziell Kohle) basierend. Du kannst das aber nicht seriös in Relation zu den Subventionen setzen, die du hierzulande dafür abgreifst.

Die Frage "Energiesenke oder nicht?" lässt sich sicher nur klären, wenn man versucht PV-Anlagen exklusiv mit Energie aus PV-Anlagen herzustellen (inkl. Rohstoffgewinnung) und zu installieren. In jedem Fall wird es knapp, weil der ERoEI von PV in jedem Fall miserabel ist. Sogar wenn's knapp keine Energiesenke wäre, so ist PV doch volkswirtschaftlich gesehen grober Unsinn.

Und wer sich solche PV-Platten auf's Dach klatscht ist (ohne massive Speicher für Tage) immer noch genauso netzabhängig wie vorher. Es sei denn, er hängt in einer Umlaufbahn mit 24h Sonne und keinerlei dichter Bewölkung. Ergo soll er auch zahlen für die Netzinfrastruktur - denn um die geht es, nicht um Jahresstrommengen.

lädt ...
melden
antworten
houseknew (535 Kommentare)
am 21.06.2016 08:55

Für mich vollkommen logisch nachvollziehbar, dass speziell Pelletsheizungen massiv zurückgehen. Was genau soll an dieser Heizung günstig und umweltfreundlich sein?....hohe Anschaffungskosten, Abhängigkeit des Pelletspreises wie bei Öl und Gas auch ,massive Wartungskosten (sehr viel mechanische Teile) , großer Platzbedarf/Lageräume, Feinstauberzeuger ,usw.....und zu guter letzt m.M. nach gefährlich. Von 5 Bränden in den letzten 6 Jahren waren bei uns in der Gemeinde 3 durch Pelletsheizungen verursacht .Eine ausgereifte Wärmepumpe (z.Bsp. Luftwärmepumpe) kostet auch nicht mehr, ist unanfällig, umweltfreundlich bzw. praktisch wartungsfrei.

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.606 Kommentare)
am 21.06.2016 12:40

So ein Topfen !!
Brände durch Pellets sind möglich, aber im Vergleich zu anderen Ursachen doch eher selten. Wenn es bei Ihnen wirklich 60% sind, dann läuft da irgendwo was falsch.
Im Allgemeinen sind Hackschnitzelbrände viel häufiger, weil es hier auch noch zu einer Gärung des Materials kommen kann und der Materialtransport durch die gröbere und eher willkürliche Struktur viel anfälliger für Verstopfung ist. Pellets sind hingegen sehr rieselfähig !
Also fragen sie bitte nochmal genau nach bei ihrer Feuerwehr und glauben sie nicht allen Wirtshausgerüchten.

lädt ...
melden
antworten
koepher (182 Kommentare)
am 21.06.2016 08:03

nicht an ihren Papieren.

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 21.06.2016 07:00

Da die Wohnbauförderung in O.Ö. im Punkt solarthermische Anlagen insoweit geändert wurde dass keine Leerverrohrung dafür eingebaut werden muss ist die logische Folge ein Rückgang.
Das wurde unter Haimbuchner als Referent eingebracht und vom Landtag beschlossen.
Danke a alle Parteien für den Weg zurück zum Öl.

lädt ...
melden
antworten
gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 21.06.2016 06:21

Wie kann man den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle ohne praktikable Alternativen vereinbaren?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen