"Renaissance des Festnetzes" bei T-Mobile/UPC
WIEN. Neues Unternehmen will heimischem Marktführer A1 Paroli bieten – Auftritt unter einer Marke ab 2019.
Von einem "Versprechen für die digitale Zukunft Österreichs" sprach Andreas Bierwirth gestern, Donnerstag, bei der Präsentation des neuen Unternehmens T-Mobile/UPC. Wie berichtet, hat die EU-Kommission grünes Licht für die Fusion des zweitgrößten Mobilfunkers Österreichs mit dem Festnetz-Betreiber UPC gegeben. Der Deal war 1,9 Milliarden Euro schwer.
Die deutsche Telekom, Eigentümer von T-Mobile, habe damit auf die Veränderungen auf dem österreichischen Telekommunikationsmarkt reagiert, sagte Bierwirth. "Es gibt eine Renaissance des Festnetzes, vor allem bei Privatkunden." Begehrt seien aber nicht alte Telefone, sondern bestehende Leitungen. Diese hätten im Vergleich zu Mobilfunknetzen Vorteile beim Tempo der Datenübertragung und könnten Raten von 300 Mbit/Sekunde oder mehr anbieten. Der Konzern habe sich sogar entschieden, finanzielle Mittel vom Mobilfunk auf das Festnetz umzuschichten, so der Geschäftsführer.
Das neu entstandene Unternehmen hat 2524 Mitarbeiter (+995), einen Umsatz von 1,25 Milliarden Euro (+350 Millionen) und 57 Standorte (+9). Man versuche, alle UPC-Mitarbeiter zu übernehmen, kündigte Bierwirth an. Im Frühjahr 2019 soll die Übernahme auch optisch sichtbar sein, dann werde es eine Marke "unter dem Dach des T geben", sagte der Ex-AUA-Chef.
Dabei waren Markenwechsel für T-Mobile bisher kaum von Erfolg gekrönt: Der Mobilfunker startete 1996 in Österreich unter der Marke "Max Mobil". Diese Marke wurde 2002 aufgegeben und zu T-Mobile – was zur Folge hatte, dass zahlreiche Kunden abwanderten.
Auf die heutigen Kunden von T-Mobile und UPC hat der Kauf vorerst kaum Einfluss. Sie bleiben vertraglich bei ihren Unternehmen, ehe 2019 gemeinsame Angebote auf den Markt kommen werden. Bierwirth: "Wir müssen noch IT-Systeme verschränken und Vertriebssysteme anpassen." Preiserhöhungen seien nicht zu erwarten, er könne sie allerdings auch nicht ausschließen, so Bierwirth.
A1 und Drei als Konkurrenten
Auf dem Markt rückt T-Mobile/UPC näher an den Platzhirsch A1 Telekom Austria heran. Der teilstaatliche Konzern unter mexikanischer Führung setzte im Vorjahr mit 8246 Beschäftigten 2,62 Milliarden Euro um. Der dritte Netzbetreiber, Hutchison Drei Austria, kam mit 1500 Beschäftigten auf 812 Millionen Euro Umsatz. (rom)
Nö, mein antiquiertes Kupferdrahterl bleibt weiterhin ungenutzt.
Hat mich lang genug geärgert mit Schneckengeschwindigkeit und elendiger Störungsverschleppung.