Pierer: "Ich fühle mich reich an Verantwortung"
WELS. KTM-Chef Stefan Pierer hält Geld in erster Linie für einen Wertespeicher, der ihm Gestaltungsspielraum gibt. Der Bauernbub hat sein erstes Geld mit dem Sammeln von Eierschwammerln verdient.
Sein erstes, selbst verdientes Geld hat Stefan Pierer mit 16 Jahren für eine KTM ausgegeben. Jahrzehnte später hat er die damals marode Motorradfirma aus Mattighofen gekauft und daraus wieder eine Perle gemacht. Heute hat der Industrielle zwar sehr viel Geld, dafür umso weniger Zeit, dieses auch auszugeben.
Laut einem Forbes-Ranking sind Sie der reichste Oberösterreicher. Was bedeutet Geld für Sie?
Stefan Pierer: Es gibt so viele Rankings. So etwas ist für mich sekundär. Für diese Listen werden einfach Firmenwerte zusammengezählt. Der Aktienanteil wird mit der aktuellen Bewertung multipliziert. Diese Werte sind aber sehr volatil.
Wissen Sie eigentlich, über welches Vermögen Sie verfügen?
Ungefähr weiß ich das schon. Mich stört, dass Geld heutzutage als Ware missbraucht wird. Dabei ist Geld nichts anderes als ein Wertespeicher und die Beschreibung eines Verhältnisses zwischen Gläubiger und Schuldner. Mittlerweile gilt aber beides nicht mehr in dieser Form: Wenn Sie das Geld auf die Bank tragen, können Sie zusehen, wie es schmilzt – wie der Schnee in der Frühjahrssonne. Auch die Gläubiger-Schuldner-Verhältnisse sind nicht mehr immer etwas wert, siehe Griechenland. Wer über Geld verfügt, kann gestalten. In diesem Sinne fühle ich mich reich an Gestaltungsmöglichkeit und an Verantwortung. Das bereitet mir Motivation und Freude.
Sie stammen von einem Bauernhof in der Steiermark ab. Wie war Ihre Gelderziehung zu Hause?
Ich bin als viertes Kind auf einer Land- und Forstwirtschaft aufgewachsen. Das heißt, Sie sehen von Kindheit an, was Arbeit ist – losgelöst von Arbeitszeitmodellen, sondern abhängig von der Witterung und ähnlichem. Da bekommen Sie ein Unternehmer-Gen und wissen, dass nicht alles aus dem Regal und aus der Steckdose kommt. In der Steiermark ist es üblich, dass der Älteste den Hof erhält. Die anderen Kinder bekommen eine gute Ausbildung und ein kleines Jausenpaket mit. Damit musste jeder seinen Weg gehen.
Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit dem Sammeln von Eierschwammerln und Herrenpilzen. Das hat schon für eine ordentliche Liquidität gesorgt.
Wie haben Sie es ausgegeben?
Mein erstes motorisiertes Zweirad –zufälligerweise eine KTM – habe ich zur Hälfte mit diesen Tätigkeiten verdient. Die andere Hälfte haben meine Eltern dazugegeben.
Wofür geben Sie heute gerne Geld aus?
Meine unternehmerische Tätigkeit bindet extrem viel Zeit, da bleibt wenig Zeit für Geld ausgeben. Ich habe daher weder Yacht und Flugzeug. Ich lege Wert auf Wohnen. Und das Wertvollste ist für mich die Zeit mit Familie und Freunden.
Vor knapp einem Jahr haben Sie Schlagzeilen gemacht mit einer Großspende für die ÖVP und den heutigen Bundeskanzler Kurz. Warum haben Sie so viel Geld für Politik ausgegeben?
Ich bin bekannt dafür, mich zu bekennen und nicht im Geheimen zu agieren. Was ich dazu aber schon sagen muss: Ich habe die Sozialen Medien total unterschätzt. Die Vereinbarung war, ich verdopple jenen Betrag, der über Crowdfunding hereinkommt. Ich bin damals von 40.000 bis 50.000 Euro ausgegangen. Es ist dann doch sehr viel geworden (Anm: Stefan Pierer hat in Summe 436.536 Euro gespendet). Man kann also sagen, Crowdfunding kann funktionieren.
Sie sind im Laufe Ihrer Unternehmerkarriere auch finanziell immer wieder stark ins Risiko gegangen. Hat Ihnen das schlaflose Nächte bereitet?
Das Unternehmertum an sich hat mir keine schlaflosen Nächte bereitet, das ist für mich Versuch und Irrtum. Man sollte sich nur bemühen, Fehler nicht zu wiederholen. Und wenn man einen Fehler macht, muss man das Glück haben, diesen wirtschaftlich zu überleben. Es gab aber schon zwei Momente in meinem Leben, in denen ich sehr schlecht geschlafen habe: Der eine war bei der Übernahme der KTM in den 1990er-Jahren. Wir hatten alles auf eine Karte gesetzt, und keiner hat geglaubt, dass es aufgeht. Das hat sich aber nach ein paar Wochen gelegt. Der andere Moment war während der Wirtschaftskrise im Jahr 2009: Wenn Sie als Unternehmer hintreten müssen und ein paar hundert Leuten sagen, dass wir sie wieder vom Boot nehmen müssen, ist das bitter. Das war eine schwere Zeit für mich.
Sie wurden damals dank Finanzhilfe des Landes gerettet. Mit welchen Gefühlen verbinden Sie das nachträglich?
Das Problem war, der Kapitalmarkt war unser Instrument zur Finanzierung, und der war damals tot. Im Nachhinein bin ich aber auch stolz darauf, dass wir als einer von drei Leitbetrieben – neben Lenzing und voest – die Ausfallshaftung des Landes bekommen haben. In den vergangenen neun Jahren haben wir 2000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Meine Hochachtung gilt nach wie vor Altlandeshauptmann Pühringer, der dies erkannt und uns Rückendeckung gegeben hat.
Mittlerweile investieren Sie auch in Start-ups. Ist Geld eine gute Motivation für einen Gründer?
Eigentlich nicht. Nicht jeder will ein Zuckerberg werden. Die jetzige Gründergeneration will einfach etwas bewegen. Sie zählen auch nicht die Stunden, die sie arbeiten. Ich stelle generell fest, dass Geld bei jungen Generation nicht mehr diese Rolle spielt, wie es das in meiner Generation gespielt hat. Wobei es schon eine interessante Erfahrung ist, wenn Junge zu dir kommen, die noch nie gearbeitet haben, und dir erklären, was Work-Life-Balance ist. Auch wenn das Wochenende schön war, freue ich mich immer noch auf den Montag.
Zur Person: Den Steirer Stefan Pierer (61) hat es nach dem Studium an der Montanuni Leoben nach Oberösterreich verschlagen. Er heuerte bei Hoval in Marchtrenk an. Dort lernte er den Finanzspezialisten Rudolf Knünz kennen. Gemeinsam gründeten sie die Cross Holding und übernahmen 1991 die marode KTM-Gruppe. Mittlerweile zählen zum Beteiligungsreich der KTM Industries AG auch Pankl Racing, Husqvarna, WP und Kiska. Stefan Pierer ist verheiratet und hat zwei Söhne.
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samma froh, dass es solche Unternehmer gibt ...noch dazu die die Arbeit und den Erfolg im Land lassen!
warum gibt's bei erfolgreichen immer soviele wadlbeisser?
spar mir meine meinung zu diesen hirnlosen verlierern
Wenn doch viel mehr Artikel in der Wirtschaftsspalte diese Qualität hätten
Dann wärs egal, was fürn Stuss wir poster dran hängen.
Deine Posts sind vielleicht Stuss. Meine Posts in dieser Sache einfach Realität.
Jeder von uns im entsprechenden Alter hätte in den 90igern KTM kaufen können. Er hätte nur den Mut dazu gebraucht und die Überzeugungskraft bei den Banken.
Im Nachhinein Klugscheißen und beleidigen ist Letztklassig.
Genau dafür treten wir doch in einer Demokratie an, das jeder eine gute Ausbildung machen kann und jeder tüchtige Erfolgreich sein kein.
....konnte ich leider nicht - aber für Aktien hat es gereicht...
Der Neid ist schon was grausiges wie man im Innviertel sagt.
Was wäre die Region ohne KTM???
Hawedieehre, des is jo a Propaganda do in den OÖN.
Da Pierer, des is a OLIGARCH, dea se auf kosten der ondaren de Toschn vollgstopft hot.
OLIGARCH !
wos is a Oligarch ? olli am oasch ?
oda sans de de OLLE Arche bauen um d'wöd zu retten ?
Er kaufte einen Betrieb, der sonst zugesperrt hätte. Baut den Betrieb und die Marke wieder auf.
Niemand ist verpflichtet, ein KTM Produkt zu kaufen oder kann nicht ohne dem nicht überleben!
Also hat er sich nicht auf Kosten anderer bereichert.
Falls sie die Landeshaftung meinen - davon wurde ihm kein Cent ausbezahlt!
Eine Haftung wird auch nicht ausbezahlt. Umgekehrt meine Frage: Wieviel hat Herr Pierer für die Landeshaftung zahlen müssen???
Die Landeshaftung kriegt einer nicht für seine Person sondern für die "strategische Bedeutung" des Betriebes im Land.
Dazu bringt er zusätzlich seine Person mit ein als hoffentlich (bis wahrscheinlich) erfolgreicher Unternehmer, der ein Konzept hat und möglichst eine Vergangenheit.
Und jede Bank verlangt für eine Haftung Geld. Der Steuerzahler gibt´s dem Pierer gratis.Weil er eine so tolle Person ist. Jago, wo lebst du denn? Und daß die Firmen keine Zeit hätten, Geld zu verplempern disqulifiziert dich für jede Diskussion in wirtschaftlichen Belangen. Einfach vieles falsch, was du da schreibst.
Mir rutscht auch manchmal eine ad-personam-Antwort raus. Aber ich bemühe mich redlich, das zu unterdrücken
Ich denke reich an geld kann er sich auch fühlen... sonst wär sich die spende an den basti nicht ausgegangen......
Na ja, eine Kleinigkeit im Vergleich zu den 600.000 Euro die der tolle Polit-Manager Chrstian Kern - der war damals vor einem Jahr noch wirklich Bundeskanzler - an seinen israelischen "Berater" Till Silbersstein aus der Baddeikassa hinaus geschmissen hatte.
Merke den Unterschied: Pierer hat es aus der eigenen Tasche bezahlt, der Kern aus der Parteikasse, die ihn dafür jetzt auch an BK-Abbrandler noch mit 6000 Euro im Monat "stützen" muss, dass der Arme und seine Familie am Nationalrats-Bezug allein nicht darben oder gar verhungern müssen.
Hammas. Neid-GenossInnen hier?
Grundsätzlich vorweg: Ich finde es toll was Pierer aus KTM gemacht hat und freue mich furs Innviertel über die Arbeitsplätze ....
Aber Digitalis, sie wissen jetzt nicht worüber Sie hier schreiben und was Sie hier genau vergleichen ODER?
* das eine war eine Parteispende mit welchen Ziel auch immer. Hr. Pierer ist hier nichts vorzuwerfen. Aber meiner Meinung nach hätte der Kurze das einfach nicht annehmen dürfen.
* das zweite war ein beauftragte Politberater, wie es Ihn auch bei anderen Paddeien gibt. (das der übers Ziel hinausgeschossen hat stimmt). Aber Politberater gibts überall und in jeder Paddei.
Das eine hat mit dem anderen genau NIX zu tun.
Auch ein gutes Interview, ein Waldleben in der Kindheit schärft den Hausverstand
Wenn man sich das Interview gibt, dann kriegt man das Gefühl, dass den Superreichen das Geld völlig gleichgültig ist. Komisch nur, dass sie trotzdem immer noch mehr wollen.
Orlando2312
i sogs dia .
waunst gnuag host is es dia wurscht ...owa herrschenken und afoch nix tuan , na des ned .
nicht ALLE Reichen sind nur geil auf Geld , NEIN .
Viele fleißigen schätzen es wenn sie erfolgreich sind , und dann kommt das Geld von ALLEINE .
Wer Erfolgreich ist und viel Geld verdient hat und es investiert , bekommt Zinsen und damit vermehrt es sich , mit Anleihen oder Aktien .
Früher gab es Immobilien Staatsanleihen wo jährlich 4 % netto asubezahlt wurden und das Investment wurde anach 10 jahren zurückbezahlt . hee des woa voi guad für Reiche .
und jetzt wo die Zinsen in USA wieder langsam erhöht werden bekommen Investoren auf ihre Millionen und mehr , schon wieder ca. 3 % Zinsen netto ...das deckt fast ALLE Kosten , was will man mehr ?
und noch was als bsp dass nicht nur reiche Personen davon profitieren sondern auch VS und PV Gesellschaften :
2016 machten die Schweizer Pensionskassen ca. 2,6 % Jahresrendite
2017 haben sie ca. 6.9 % Renditen verdient ...
aber ALLE senken ihr quotient ...hmmm...wie passt das zusammen ?
Die Versicherungen SIND Großaktionäre.
jago
richtig !
und daher sind ALLE Versicherten daran beteiligt ! leider sind die meisten blind auf den Augen und taub auf den Ohren wenn man sie aufklärt , aber sie schimpfen auf die Börsianer
Ich schimpfe auf die Kraut und Rüben Kapitalisten und noch mehr auf die Zentralisten-Kapitalisten
Wie ein Rohrspatz mit Lautsprecher.
²Orlando. Na, dann denk einmal nach, warum (!) Pierer "reich" geworden ist und es bleiben will.
Oder soll er besser den Hut auf das von ihm aufgebaute Unternehmen "den Hut drauf hauen" und bei Champgner und flotten feilen Damen an der Cote d Azur oder dem Hollywood-Strich sein verdienes Geld verjubeln? Na ja, so stellen sich halt die Hinterbliebenen der "sozialen" Nicht-Leistergesellschaft die Welt der "Reichen durch eigene
Arbeit" vor...
Auch wenns nicht durchkommt: das Geld ist den Unternehmern nicht gleichgültig, es ist das Messinstrument für die erfolgreiche Tätigkeit. Zum Verplempern haben sie eh keine Zeit.
Die exorbitant hohen Vorstandsgehälter sind auch nur als Messinstrument zum Vergleich der Unternehmen untereinander in den Himmel gewachsen. "WIR können uns mit unserem Geschäftserfolg die teuersten Vorstände leisten."
Herr Pierer hat Freunde? Aber nicht dort, wo er wohnt.
Böööse.... ; )
Ein Jurist hat keine Freunde, ein Jurist hat Bücher!
Ausnahmen, wie hier, bestätigen die Regeln.
scheint ein fleißiger Bub gewesen zu sein wenn er sein erstes Geld mit Eierschwammerln verdient hat .
ich hatte als Heimkind Weinbergschnecken gesammelt und meinen Aufseher gegen Süßigkeiten ( glaube ich mich zu erinnern )eingetauscht ..oder soo
und um anderen Vorteile zu genießen habe ich die Kader in ihrem Speisesaal bedient . usw... hilft dir selber dann .................