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"Ohne uns wäre Wohnen um 30 Prozent teurer"

Von Dietmar Mascher, 21. November 2018, 00:04 Uhr
"Ohne uns wäre Wohnen um 30 Prozent teurer"
Frank Schneider (re.) ist seit 18 Jahren Lawog-Chef und seit 15 Jahren Obmann der Gemeinnützigen. Bild: Lawog

LINZ. Gemeinnützige: Obmann Frank Schneider über hohe Wohnkosten, "Hochhäuser für Reiche" und sein Lob für den FP-Wohnbaureferenten.

Im Dezember soll der Lawog-Chef als Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen Oberösterreichs wiedergewählt werden. Im OÖN-Gespräch sagt er, dass seine Mitglieder die Wohnungspreise niedrig halten.

 

OÖNachrichten: Herr Schneider, wie viele Leute suchen in Oberösterreich eine Wohnung?

Frank Schneider: Wenn man jene nicht mitrechnet, die ihre Wohnungssituation nur verbessern wollen, etwa 20.000. Davon suchen zwei Drittel im Ballungszentrum Linz/Wels/Steyr.

Wie kann man die Lage entschärfen?

Die Leute drängen in die Zentren, weil sie dort arbeiten. Solange sich die Verkehrssituation nicht verbessert, wird sich daran nichts ändern. Ich sehe die Lage in Linz auch deshalb kritisch, weil sehr viel für Immobilienanleger getan wird. Es ist offenbar wichtiger, dass Bankdirektoren in Hochhäusern Anlegerwohnungen kaufen können, das schafft keinen Wohnraum für Otto Normalverbraucher, im Zentrum fehlen die Grundstücke.

Wo bauen Sie dann?

Im Süden von Linz werden 5000 bis 6000 Wohnungen gebaut, aber das braucht auch logistische Infrastruktur. Dort, wo wir sind, beträgt die durchschnittliche Miete 7,50 Euro pro Quadratmeter, das liegt deutlich unter dem Marktpreis. Gäbe es die Gemeinnützigen nicht, wäre das System schon kollabiert und Wohnen mit Sicherheit um 30 Prozent teurer.

Sollte man nicht mehr bauen?

Es gehören auch Planungen und Verfahren dazu. Wichtig ist, dass man die Flächen so bebaut, dass keine Ghettos entstehen.

Es gibt auch den Wunsch, im städtische Bereich mehr leistbare Eigentumswohnungen zu bauen.

Wir wissen aus Erfahrungen, dass auf zehn Mietwohnungen zehn bis zu 20 Eigentumswohnungen kommen sollen. Ein Reihenhaus unter 400.000 Euro und Eigentumswohnungen unter 3000 Euro auf den Quadratmeter sind illusorisch. Und das können sich viele nicht leisten. Sie wollen oder müssen mieten. Eine Alternative sind Mietkaufmodelle, wobei wir darauf hoffen, dass die Mehrwertsteuer wieder von 20 auf zehn Prozent gesenkt wird.

Den Gemeinnützigen wird immer wieder vorgeworfen, eine Menge Rücklagen zu horten.

Das hören wir immer wieder. Aber Tatsache ist, dass es keine Gewinnentnahmen gibt und wir Geld brauchen, um die Grundstücke zu kaufen und die erforderlichen elf Prozent Eigenmittel beim Bau einzubringen. Die Rücklagen bleiben also im System.

Der Verband der Gemeinnützigen ist überwiegend sozialdemokratisch geprägt. Wie ist Ihr Verhältnis zum freiheitlichen Wohnbaureferenten Manfred Haimbuchner?

Sehr positiv. Oberösterreich ist Vorreiterland beim Versuch, die Baukosten im Rahmen zu halten. Es werden 2000 bis 2500 geförderte Wohnungen pro Jahr gebaut, das Programm läuft bis 2021 ohne Überhitzung.

Was kann man noch tun, um die Kosten in Grenzen zu halten?

Bei den Standards für den Wohnungsbau muss man sich die Frage stellen, ob man jede technische Veränderung sofort berücksichtigen und vorschreiben muss, das verteuert Wohnungen. Der Entwurf der Bundesregierung für eine entsprechende Regelung enthält bereits gute Ansätze.

Sie sind jetzt 15 Jahre Obmann der Gemeinnützigen. Was hat sich in dieser Zeit verändert?

Wir waren früher reiner Wohnungsversorger. Heute sehen wir uns vielmehr als Dienstleister mit hohem Qualitätsanspruch. Was bleibt, ist der gemeinnützige Anspruch, aber gleichzeitig handeln wir rein privatwirtschaftlich.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 21.11.2018 17:58

Der Franki hat sich nach dem Abgang von Ackerl sogar einmal selbst als SP-Vorsitzender ins Spiel gebracht. Daraus ist nichts geworden. Er war damals ziemlich sauer auf seine Genossen; so ist auch das jetzige Anbiedern an den Blauen Wohnbaulandesrat verstehen.

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Gugelbua (31.892 Kommentare)
am 21.11.2018 17:21

und mit uns für viele unerschwinglich !

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 21.11.2018 17:06

diese tausenden Mietwohnungen im Linzer Süden, ja so hilft man der ärmeren Schicht das sie "ewig" Miete zahlen, die mag zwar günstig sein aber löst das Hamsterrad nicht auf, es hält es weiter am laufen
.
ich kann es mir leisten also hab ich Eigentum gekauft, anstatt 550 Euro (gute Lage) zu "verbrennen" an Miete die nie wieder kommt hab ich ab jetzt dann ca 300-350 Euro an Zinsen zu zahlen für die DOPPELTE Wohnfläche, ja ich zahle in Zukunft mehr an Kreditrate aber das Geld bleibt mir ja weil ich den Gegenwert des Eigentums am Ende des Kredites habe, ich kann es mir leisten, solche Möglichkeiten auch für die schwächeren zu schaffen das wäre für mich wirklich sozialer Wohnbau, nicht das ewige Miethamsterrad

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spoe (13.496 Kommentare)
am 21.11.2018 13:58

"gleichzeitig handeln wir rein privatwirtschaftlich"

Die Jobvergaben laufen aber immer noch über die Partei, oder?

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thukydides (1.204 Kommentare)
am 21.11.2018 11:22

Regierungswerbung? Schwarz-Blau lässt grüßen.

Bei Neuvermietung ist das Preisniveau höher.

Und, die Verkehrssituation ist die Verkehrssitiation. Wenn Menschen pendeln erzeugt dies nun mal Verkehr.
Da ist die Verkehrssituation nicht schuld daran, die ist selbst erzeugt, die Menschen sind schuld daran.

Entweder in Arbeitsplatznähe wohnen oder nicht.
Und Arbeitsplätze finden sich nun mal in der Stadt, einerseits weil Infrastruktur vorhanden, andererseits weil das Lohnniveau höher ist.

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hochhausermanfred (155 Kommentare)
am 21.11.2018 10:22

Ausgezeichneter Artikel, treffsicher formuliert, und das Lob von einem Sozi für einen sehr sachlichen, freiheitlichen Wohnbaureferenten ist mehr als berechtigt, war er der erste Referent, der die Bau- und Normenlobbyisten eingebremst hat.

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spoe (13.496 Kommentare)
am 21.11.2018 14:07

Das Lob liegt sicher nicht in der Förderzuweisung begründet, die Landesgelder zocken nämlich vorwiegend die parteinahen "Gemeinnützigen" ab.

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WB (126 Kommentare)
am 21.11.2018 10:16

Lob für Haimbuchner und die Baukosten im Rahmen zu halten....
Die Barrierefreiheit für die Wohnungen wurde wieder abgeschafft!
Das ist problematisch für Familien mit Kleinkinder, nicht zumutbar für ältere Menschen und unbrauchbar für Behinderte.

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bergere (3.190 Kommentare)
am 21.11.2018 07:40

Punkt1:wūrde man nicht die halbe nach Österreich holen hätten wir Wohnungen genug und mūsste nicht jedes Feld und Wiese verbetonieren.
Punkt2:keine Ghettos wo ist Ihnen das bitte gelungen?

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Martin2312 (431 Kommentare)
am 21.11.2018 06:58

Selten so einen Blödsinn gelesen. Würden private Bauträger keine Steuern zahlen müssen, wären auch dort die Kosten niedriger. Es werden bei den „Parteinützigen ähhh Gemeinnützigen“ zwar keine Gewinne ausgeschüttet, dafür werden Luxusgehälter und Luxuspensionen bezahlt von denen jeder Normalsterblicher nur träumen kann. Hat im übrigen auch der RH mehrmals festgestellt. Prüfen tun sich die Gemeinnützigen auch über die Revisionsverbände praktischerweise gleich selber und der Finanz is es wurscht. Aktuell läuft in OÖ gerade die Aberkennung der Gemeinnützigkeit der raiffeissennahen OÖ Wohnbau. Seit 2 Jahren läuft bei FPÖ Haimbuchner das Verfahren - bin gespannt wie er entscheidet. Pro Jahr bekommt die Oö Wohnbau € 10 Mio. Wohnbau-Förderung - wäre dann auch weg! Ich glaube zu wissen wie der Hr. Landesrat entscheidet zwinkern

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 21.11.2018 10:35

"Raiffeisennahe"? Die gehört der RLB - und der ÖVP direkt.

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u25 (4.938 Kommentare)
am 21.11.2018 04:36

Bezahlte Werbung ?

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 21.11.2018 02:21

Perverse selbstbeweihreucherung 🤮🤮

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