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OMV: "Russifizierung" oder "neue Liga"?

Von (dm), 07. März 2017, 00:04 Uhr
OMV
Bild: Reuters

WIEN. Milliardeninvestition in Finanzbeteiligung an sibirischem Gasfeld – OMV-Chef hält auch an Anteilstausch fest.

"Mit dem neuen Erdgasfeld steigen wir in eine neue Liga auf", sagt OMV-Chef Rainer Seele. Die OMV hat in der Nacht auf Montag bekannt gegeben, dass sie um 1,75 Milliarden Euro 24,99 Prozent am Gasfeld Juschno Russkoje erworben hat. Damit wurde mehr als der Gesamterlös aus dem Verkauf der türkischen Tankstellenkette Petrol Ofisi in Russland investiert.

Pro Jahr werden in diesem Gasfeld 25 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert, das entspricht dem dreifachen Jahresbedarf der Republik Österreich.

Die OMV bekommt für das Gas einen Preis, der je zur Hälfte den europäischen Gaspreis und zur anderen Hälfte den russischen Inlandspreis reflektiert. Seele schwärmt davon, dass die Beteiligung schon ab 2018 für das Jahr 2017 eine Dividende von 200 Millionen Euro im Jahr abwerfe. 25 Prozent hält Wintershall, der ehemalige Arbeitgeber Seeles. Die Mehrheit hält die Gazprom, etwas anderes als eine russische Mehrheit lassen die Gesetze nicht zu.

Unabhängig von dem nun fixierten Deal, der noch heuer rückwirkend per 1. Jänner abgeschlossen werden soll, laufen die Gespräche mit Gazprom über den geplanten Asset-Tausch weiter, durch den die OMV zu einer Viertelbeteiligung an den 200 km westlich gelegenen Feldern Achimov IV und V kommen soll.

Diese stärkere Anbindung der OMV-Aktivitäten an Russland wird in Österreich nicht überall nur wohlwollend beurteilt. In Teilen der Politik ist von einer "Russifizierung" die Rede. Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) sagte, es handle sich um eine Unternehmensentscheidung, die er nicht kommentieren wolle, dafür sei die OMV verantwortlich. Grundsätzlich sei der Umgang mit Russland aber ein "sehr sensibler".

Aktie reagierte kaum

Nachdem die OMV am Freitag den Verkauf der türkischen Tankstellenkette Petrol Ofisi und nun den Kauf der Gasfeldbeteiligung bekannt gegeben hatte, reagierte die OMV-Aktie fast gar nicht.

Das könnte damit zu tun haben, dass einander die Einschätzung der beiden Deals aufwiegen. Beobachter sagen, dass man sich bei Petrol Offisi einen höheren Kaufpreis als 1,3 Milliarden Euro erwartet hätte. "Den Zukauf in Russland würden wir leicht positiv beurteilen. Er entspricht der voriges Jahr angekündigten Strategie von Seele, dort zu investieren, wo die Produktionskosten niedrig sind", sagt Oleg Galbur, Aktienanalyst der Raiffeisen Centro Bank. 

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2  Kommentare
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u25 (4.955 Kommentare)
am 07.03.2017 07:37

Bravo.
Langfristig eine sehr gute Entscheidung.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 07.03.2017 04:41

Dass die stärkere Anbindung der OMV-Aktivitäten an Russland wird in Österreich nicht überall nur wohlwollend beurteilt, gewisse Kreise sprechen sogar von einer "Russfinanzierung"!

Aber objektiv gesehen ist die OMV bemüht die Versorgung Österreichs mit Gas aufrecht zu erhalten und das seit 50 Jahren klaglose Verhältnis zu Russland nicht aufs Spiel zu setzen.

Außerdem wird sich RU, ganz egal unter welcher Führung, durchsetzen und wieder erstarken, aber ob Österreichs Industrie und Bauern die selben Bedingungen wie vor den Sanktionen vorfinden werden, das ist mehr als fraglich!

Russland ist ein Teil von Europa, die Russen haben eine tausendjährige Geschichte vorzuweisen, sie haben auch weltweit bekannte Künstler hervorgebracht und das ganze Land (17k km2) ist voller Ressourcen welche "noch" immer im Boden verborgen sind.

OMV-Chef Rainer Seele scheint der Mann am richtigen Platz zu sein!

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