"Nur wer Streuobst selbst verarbeitet, erzielt eine lohnende Wertschöpfung"
LINZ/WIEN. Riesige Erntemenge, ungedeckte Lohnkosten – Pfanner und Spitz sind Großabnehmer
Nach zwei unergiebigen Jahren freuen sich die Obstverarbeiter heuer über eine prächtige Ernte, sowohl in der Quantität als auch in der Qualität. Allerdings hadern die Obstgartenbesitzer trotzdem mit den Preisen. Wenn sie keine Wertschöpfung mehr erzielen könnten, würden die Flächen irgendwann nicht mehr bewirtschaftet werden, warnte gestern, Donnerstag, der Präsident des Bundesobstbauverbandes, Rupert Gsöls: "Dann wird keine Rohware mehr geliefert."
Der Verband stellte fest: Die Obstlieferanten sollten selbstbewusst auftreten, weil die Lager wegen schlechter Ernten 2016 und 2017 geleert seien und der weltgrößte Produzent, China, massive Frostschäden erlitten habe. Auch viele EU-Länder würden wegen der Hitze weniger liefern. Die prognostizierten Rekordmengen würden viele nicht erreichen.
Große Menge, mäßiger Preis
In Oberösterreich ist die Nachfrage nach Streu- oder Fallobst gut, weil es mit dem Fruchtsafterzeuger Pfanner in Enns und Spitz in Attnang-Puchheim zwei Großverarbeiter gibt. Auch die Preise seien heuer gut, sagt Heimo Strebl, der Obstreferent der Landwirtschaftskammer OÖ. Es gebe fast täglich wechselnde Marktpreise zwischen etwa 6,20 und 7,50 Cent je Kilo. "Kostendeckend wären allerdings erst zehn Cent", sagt Strebl.
Heuer ist das Sammeln wegen der großen Mengen ergiebig. Es wäre trotzdem unwirtschaftlich, wenn nicht meist die Pensionisten ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellen würden. Hinzu kommen Transportkosten. Äpfel und Birnen müssen an die Lagerhäuser geliefert werden; außerdem nimmt die Firma Spitz das Obst direkt ab und zahlt die Lieferanten sofort bar. Pfanner kauft im Handel, etwa beim Lagerhaus.
Die Alternative sei für Bauern, das Streuobst selbst zu verarbeiten, sagt Strebl. Nur so sei eine lohnende Wertschöpfung erzielbar. Das gilt für Fruchtsäfte, Most und Schnaps. "Edelbrand ist außerdem perfekt jahrelang lagerbar; der wird sogar besser", meint der Experte. Natürlich ist auch bei diesen Produkten die Nachfrage begrenzt. Die Obstbauern müssen außerdem aufpassen, dass sie den Erntezeitpunkt nicht übersehen: "Es darf nicht bis Mitte September gewartet werden. Auch beim Obst sind wir drei Wochen früher dran."
Sehr gut falle die Ernte von Tafelobst aus. Trotz der Rekordmengen in vielen Ländern sei der Markt noch nicht vollständig überschaubar: "Wenn nicht noch der Regen hilft, werden die Äpfel um etwa 20 Prozent kleiner sein", sagt Strebl.
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wenn ich mitn Radl in der Natur unterwegs bin erlebe ich immer wieder wie viele Obstbäume GRUNDLOS vernichtet werden .
bis in den 50/60 Jahren war man froh Früchte aufklauben zu DÜRFEN !
heute wird es einfach am Boden liegen lassen
Warum kann man nicht Migranten/ Asylwerber kurzfristig als Erntehelfer einsetzen?
Ohne langfristige Bürokratie, denn dann ist inzwischen das Obst verfault!😞
allesneu
so viel ich informiert bin gibt es Maschinen dazu und man könnte sie vermieten . siehe hier .
http://www.obstbauerschwalbach.de/rheingarten-fruchtservice/
Erntedankfeste sind Anfang Oktober.
Dort können in Bitt- Litaneien um ein schlechteres Erntejahr 2019 und um geringere Ernteerträge gebetet werden.
Für Dank für reichliche, gute Ernten
ist in einer undankbaren Jammergesellschaft
heut zu Tage ohnehin kein Platz mehr.
Der Artikel ist 20-30 Jahre zu spät -haben auch mal 130 Obstbäume gehabt -jetzt ca 30 !! Musst sehr fleißig klauben für 100 kg - dan bekommt 5-6 Cent /kg -5-6 Euro und transportieren musst sie auch noch - naja den Apfelsaft gibts trotzdem kaum unter einem Euro !
Wird ja alles von China importiert-ist schlechte Qualität unsworn haben die Äpfel und wollen sie nicht verarbeiten.
Liegt aber sicher nicht am Obstpreis - eher am nachgelagerten Bereichen (dort wirds jedes Jahr um 3-5% teurer ) - musst man sich nicht wundern wenn alle Bäume weg kommen und keiner neue setzt ( auch wenns zu 100% bezahlt werden ) 😀
Es passt sowieso nie......
Für die Pensionisten ist das Bücken eine schwere Arbeit, die Wirbelsäule ist nicht mehr so beweglich. Wenn jemand auf die Knie gehen muss, ist es auch nicht bequemer.
Ein Teil der Äpfel und Birnen von den Steuobstwiesen ist angefault, das wollen die Verarbeiter nicht haben. Das ist eine Spätfolge der übermäßigen Düngung, welche in den Wiesen - selbst in den Streuobstwiesen gegeben worden ist. Sobald die Fäulnis in einem Baum drinnen ist, kann das nicht mehr geändert werden.
Stimmt überhaupt nicht, was Sie hier von sich geben. Ist nur Stuss. Es tut mir leid.
Auch die Fichten erzeugen mehr Samen bervor sie Probleme haben. Die Natur ist nicht dumm. Sie spürt den Klimawandel und reagiert mit mehr Samenproduktion. Die Natur setzt auf die Nachkommen,der Mensch denkt nicht an die Zukunft. EGO
+++
https://gmeiner-meint.blogspot.com/2018/08/guter-bauer-karger-lohn.html?spref=fb&m=1
Auch sehr treffend und lesenswert.
..."wenn nicht meist die Pensionisten (und vorhandene Familienmitglieder) ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellen würden"
Dies ist leider ein Grundproblem unserer Landwirtschaft.
Viele Betrieb sind schon verschwunden weil das Urprodukt keinen finanziellen Wert hat, dies wird aber mittlerweile zum gesellschaftlichen Problem.
Denn viele Landwirte waren unsere Nahversorger und ehrenamtlich tätig (Feuerwehr, Musik, Katastrophenei sätze...) sie waren sprichwörtlich das Rückrad unserer Gesellschaft.
Ich wünsche uns allen, dass uns dies nicht noch mehr auf den Kopf fällt.
Es wird uns auf dem Kopf fallen. Anstatt unsere Produkte mit stolz zu konsumieren will man das vom Supermarkt Angebot spottbilligen aus China importierter Dreck .Da fragt niemand ob verfaulte chinesische Äpfel drin sind!!! Sind aber mit Sicherheit!!
Das Rückrad heißt RückGRAT!
Herzlichen Dank, die Worterkennung am Handy war schneller als das Korrekturlesen.
Rechtschreibfehler erhöhen die Aufmerksamkeit