Mitarbeiter der A1 Telekom Austria fürchten um Jobs durch Digitalisierung
Der Oberösterreicher Marcus Grausam, Chef der Österreich-Tochter, versucht zu beruhigen
OÖN: Die Personalvertretung Ihres Konzerns fürchtet in einem offenen Brief, dass im Zuge der Digitalisierung, die wichtige Säule Ihrer Konzernstrategie ist, bis zur Hälfte der 12.000 Beschäftigten den Job verlieren könnte. Was haben Sie vor?
Marcus Grausam: Wir waren sehr überrascht, weil diese Vorwürfe völlig aus der Luft gegriffen sind. Nächste Woche sind Betriebsratswahlen in unserem Unternehmen. Ich interpretiere das so, dass eine Fraktion mit dem offenen Brief ihr Profil noch schärfen will.
Dennoch klingt "die Hälfte" mehr als alarmierend, das muss einen Hintergrund haben.
Wir haben keinen Plan, die Hälfte der Beschäftigten abzubauen. Seit Jahren gilt unsere Strategie, die Personalkosten ungefähr auf gleichem Level zu halten. Das schaffen wir primär, indem wir Stellen nicht nachbesetzen.
Das Schreckgespenst heißt offenbar "Digitalisierung". Was bedeutet das für Ihr Geschäft, Ihre Mitarbeiter konkret?
Für uns bedeutet das neue Produkte und Wertschöpfungsketten. Ein Beispiel sind Alarmanlagen mit Künstlicher Intelligenz, bedienbar über eine App, oder Smart-City-Projekte wie in Graz, wo auf den Öffis Sensoren für Feinstaubmessung angebracht sind, mit deren Daten in Echtzeit die Verkehrsströme umweltfreundlicher gelenkt werden. Für Linz sind wir derzeit in Diskussion mit Stadt und Land. Intern müssen wir natürlich unsere Abläufe auch automatisieren, ein anderes Know-how ist nötig als vor 100 Jahren, als wir noch das Telefonfräulein hatten. Heute sind wir einer der größten IT-Dienstleister Österreichs. Teils schulen wir Leute um, teils versuchen wir, Junge mit anderen Kompetenzen zu gewinnen.
Welches Potenzial hat da die Fachhochschule OÖ bzw. die Linzer Uni?
Wir haben mit der FH Hagenberg eine sehr sinnvolle Partnerschaft und denken über einen eigenen Lehrgang dort nach. Security-Experten sind sehr gefragt (Cyber-Security ist einer der Schwerpunkte in Hagenberg, Anm.). Eine Vereinbarung könnte schon 2019 konkret werden. Hier geht es in Richtung Sicherheit, Daten-Analyse, App-Entwicklung und natürlich Programmieren. Unser Geschäft wird immer IT-lastiger.
Apropos Geschäft: Der Halbjahresumsatz ist zwar leicht gestiegen, doch das Ergebnis ist eingebrochen und die Kunden schwinden weiter, sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk. Wird das so weitergehen?
Wir sind in Österreich klarer Marktführer im Mobilfunk und im Breitband-Festnetz. Die Mitbewerber setzen unsere bewährte Strategie für Kombi-Produkte erst jetzt um. Ein Rieseneffekt, der das Gruppenergebnis einmalig nach unten gezogen hat, ist die Einführung der einheitlichen Marke A1 in all unseren Ländern. Das hat Markenwert-Abschreibungen von 350 Millionen Euro bewirkt. Das ist nicht Cash-relevant. Der größte Brocken ist erledigt.
Und der Kundenschwund?
Das würde ich so nicht nennen. Denn die Sprachtelefonie im Festnetz ist international rückläufig, und aus den Breitband-Internet-Anschlüssen kommt ein großer Teil unseres Umsatzwachstums. Im Mobilfunk scheinen Wertkarten ein Auslaufmodell zu sein, die Zahl der Kunden mit All-in-Tarifpaketen hingegen steigt.
Kehrt im Management nach Ihrem Aufstieg vom Technik- zum Österreich-Chef sowie nach der Neubesetzung des Gruppen-CEO mit Thomas Arnoldner und dem Wechsel von Ex-Chef Alejandro Plater in die "zweite Reihe" (COO) jetzt Ruhe ein?
Veränderungen im Management sind ganz normal. Wir haben jetzt eine sehr vernünftige, stabile Struktur gefunden.
Wann kommt die nächste Mobilfunkgeneration 5G?
Ab Mitte 2019 wird es Handys und Modems geben, bis 2025 ist der flächendeckende Ausbau realistisch, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Für Private kann das ein Ersatz für Glasfaser sein.
Welche Rolle Oberösterreich für A1 spielt
79 Millionen Euro habe A1 in den vergangenen beiden Jahren in Oberösterreich investiert, sagte A1-Chef Marcus Grausam gestern, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz in Linz. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Glasfasernetzes. Es umfasst 6490 Kilometer in Oberösterreich. Ziel sei es, „die digitale Kluft zwischen den Regionen zu schließen“, so Grausam. A1 statte 73 Prozent der Haushalte in Oberösterreich mit Festnetz-Internet und Übertragungsraten von mehr als 50 Mbit/s aus und 39 Prozent der Haushalte mit mehr als 100 Mbit/s.
Neu ist der „Internet-für-alle“-Campus in der Linzer Landstraße. Er bietet kostenlose Internet-Workshops für Kinder, Erwachsene und Senioren.
Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl kündigte erneut an, das Land stelle in den kommenden fünf Jahren 100 Millionen Euro für schnelles Internet in Oberösterreich zur Verfügung.
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Tausende Jobs werden dort spätestens wackeln, wenn man beginnt, den Beamtenladen etwas schlanker zu organisieren. Auch ohne Änderungen des Umfelds.
A1 glänzt durch super Service. Sowohl am Telefon als auch vor Ort. Die Leute sind offenbar in den USA ausgebildet für Kundenfreundlichkeit und technisch einfach Spitze.
Das Problem ist offenbar ein Personalmangel, der am Telefon meistens zu langen Wartezeiten führt.
Vielleicht liegts daran, dass ich mir auch in der Rente immer noch ein business-Paket leiste.
Digitalisierung wird in den nächsten Jahren für Bürohengste und Bleistifthalter noch grausam werden. Viele von ihnen werden durch kostengünstigere digitale Services ersetzt.
Das Digitale braucht an beiden Enden Leute, die mitmachen. Ich beobachte da eine arge Verwirrnis
Das Postauto ist zB. auf dem Bildschirm total verblödet. Da fahre ich doch lieber mit dem eigenen Auto in die Stadt
Ich hoffe Herr Grausam ist der Erste der gegangen wird.