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Metaller-KV: Verhandlungen gegen den Zwölfstundentag starten

Von nachrichten.at/apa, 19. September 2018, 09:40 Uhr
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian Bild: (APA/HERBERT NEUBAUER)

WIEN. Morgen, Donnerstag, starten die richtungsweisenden Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller. Heuer stehen die KV-Verhandlungen im Zeichen des gewerkschaftlichen Kampfes gegen das neue Arbeitszeitregime - also Zwölfstundentag und 60-Stunden-Woche.

Man wolle sich zurückholen, was einem genommen worden sei, kündigten hochrangige Gewerkschaftsvertreter im Vorfeld an.

"Wir werden dieses Diktat zugunsten der Arbeitgeber ohne einen einzigen Punkt, der zu einer Verbesserung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer führt, keinesfalls akzeptieren - jetzt wenden wir uns an die Besteller dieses Gesetzes", war der Sukkus einer KV-Verhandlerinnenkonferenz des ÖGB am Dienstag. Das Gesetz müsse "abgefedert" und das Mitspracherecht der Betriebsräte "abgesichert" werden. "Was wir uns zumindest holen wollen, sind Maßnahmen, die die Gesundheit, das Einkommen und das Familienleben schützen", sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

Das ÖGB-Präsidium hat auch bereits einen vorsorglichen Beschluss für Kampfmaßnahmen gefasst. Somit brauchen Teilgewerkschaften kein ÖGB-Okay mehr, um "Maßnahmen zur Durchführung des KV", also etwa einen Streik, in ihrer Branche abzuhalten.

Die Arbeitgeberseite war im Vorfeld um Beruhigung bemüht, gab sich zum Teil aber ebenso angriffig. Die Stimmung werde von der Arbeitnehmerseite "künstlich aufgepusht", kritisierte Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie in der Wirtschaftskammer (WKÖ). Für politischen Protest sei der Fachverband in den KV-Verhandlungen "der falsche Adressat. Wir verhandeln für die Betriebe und Beschäftigten und bieten keine Plattform für politische Kampagnen".

Video: Gewerkschaften kündigen heißen Herbst an

Klassisch das Geplänkel im Vorfeld zur wirtschaftlichen Lage: Die Gewerkschafter sprechen von einer brummenden Wirtschaft. Die Wirtschaftskämmerer hingegen argumentieren mit einer abflauenden wirtschaftlichen Lage und dass es einem Fünftel der Betriebe im Metallbereich nicht gut gehe. Auf diese müsse beim Lohn- und Gehaltsabschluss auch Bedacht genommen werden. Auch die Produktivität ist laut den Arbeitgebervertretern nach wie vor relativ gering, die Inflation wie auch die Lohnstückkosten seien hierzulande überdurchschnittlich hoch und die Preisentwicklung in den Exportmärkten sei fraglich.

Voriges Jahr gab es ein Lohn- und Gehaltsplus von 3 Prozent. Das sollte aus gewerkschaftlicher Sicht heuer wohl überboten werden. Aber: "Die Abschlüsse in den vergangenen Jahren waren für unserer Branche zu hoch", so Arbeitgebervertreter Knill. Es sei ein "Schaden für die Wettbewerbsfähigkeit entstanden".

Beim Verhandlungsteam der Wirtschaftskammer kommt es heuer zu einer Änderung. Statt Veit Schmid-Schmidsfelden steigt EVVA-Geschäftsführer Stefan Ehrlich-Adam in den Verhandlungsring. "Ein guter Name", befand Knill. Der Geschäftsführer der Collini GmbH, Johannes Collini, verhandelt auch heuer wieder.

Von der Gewerkschaft verhandeln wie zuletzt PRO-GE-Chef Rainer Wimmer, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) und der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), Karl Dürtscher.

Vereinbart wurden bisher vier Gesprächstermine. Neben dem 20. September sind der 2., 16. und 19. Oktober eingeplant.

Video: Bevor die Verhandlungen starten, haben sich 800 Gewerkschafter zur ersten österreichischen Kollektivverhandler-Konferenz getroffen, um eine gemeinsame Position zu erarbeiten.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 20.09.2018 08:48

mit einen 8 stunden tag, hätten sich sehr viele kein haus bauen können oder dies und das nicht leisten können. es ist ja nur eine gewisse schicht, die gegen den 12 std.tag ist. Owezahrer, minderleister, meisst sozialwohnungs Mieter und glauben zahlt eh alles der Staat.

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cawo (657 Kommentare)
am 19.09.2018 12:32

jeder sollte arbeiten können wie er will.Heute werden durch die Gewerkschaft nur mehr die faulen und Arbeitslosen unterstützt so siehts aus,denn der Arbeiten will wird verteufelt und mit Steuern belegt.Ich bin seit40Jahren auf Montage und habe mir bis heute nicht vorschreiben lassen wie viel Stunden ich arbeite sonden habe das immer Freiwillig gearbeitet.Wenn ich im Ausland bin oder war dann möchte ich arbeiten und nicht Samstag und Sonntag irgendwo umhersitzen und mein schwer verdientes Geld dort verbrauchen.Die Gewrkschaft ist der größte Trottelv.der auch noch bezahlt werden muß von seinen Mitgliedern.Was haben sie uns angetan mit der Pensionerhöhung.Wenn einer durchgehend 45Jahre arbeitet mit15 Jahren zusätzlicher Überstunden Leistung der sollte dann mit60 Jahren in den Ruhestand gehen dürfen und nicht so wie es heute gehandhabt wird.Die schimpfen sich Arbeitergewerkschaft wo keiner mehr eine Ahnung hat was Arbeiten heißt.Dieses Dilemma haben uns diese Abgehobenen Ponzen eingebockt.

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 19.09.2018 13:47

Und du glaubst das wirklich selbst, was Du hier schreibst.

Die Gewerkschaften haben deiner Meinung nach alles verhindert.

Die Aussage mit 45 Jahren in Pension zu gehen, war eine Gewerkschaftsforderung und hätte meiner Meinung nach auch heute noch Berechtigung.

Es ist jedoch die arbeitnehmerfeindliche Regierung dagegen.

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cawo (657 Kommentare)
am 19.09.2018 14:03

uns wer ist die regierung die Nahestehende SPÖ sogenannte Arbeiterpartei.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 19.09.2018 15:18

Wo hat er denn da unrecht? Wenn er die Stunden freiwillig gearbeitet hat, hat auch die Kohle gepasst und da gehen die Gewerkschaft die Stunden null an. Das ist ja nun genau der Punkt, dass die so gegen die gesetzlich möglichen 12 Stunden wettern, weil sie da nicht mehr gefragt werden brauchen oder eine blöde Bürokratie entgegensteht.
Darum ist es ja so wichtig, dass das endlich abgeschafft ist, Sie haben offensichtlich keine Ahnung, wie es ist, wenn man auswärts oder auf Montage arbeitet. Da wurde lieber Leistung kriminalisiert.

Ich hatte in meinen Kundendienst- und Montagezeiten auch genug Tage dabei, wo ich erst um 22:00 heimkam und um 7:00 zum nächsten Kunden fuhr. Dafür landeten etwa Ende der 90er durchschnittlich 30.000ATS netto am Konto, rechnen Sie das mal um auf die heutige Kaufkraft! Aber bei den Arbeitsaufzeichnungen hatten wir immer eine "doppelte" Buchhaltung...

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cawo (657 Kommentare)
am 19.09.2018 17:06

genau so ist es danke für Ihre Meinung

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 19.09.2018 20:44

"Was haben sie uns angetan mit der Pensionerhöhung.Wenn einer durchgehend..."

Werter cawo, Sie haben die letzten 18 Jahre mit Sicherheit nicht in Österreich verbracht. Und wenn doch, dann haben Sie durchgehend geschlafen.

Die Pensionsreform stammt von der Regierung Schüssel I, also aus der Zeit von 2000-2003. Aber in eurem blauen Hass wird grundsätzlich ALLES den Sozialdemokraten und der Gewerkschaft umgehängt.

Schalten Sie bitte mal Ihr Hirnkastl ein und befragen Sie doch Herrn Google. Dort können Sie alles recherchieren.

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transalp (10.022 Kommentare)
am 19.09.2018 20:05

An cawo:
Zunächst Gratulation für die vielen Jahre auf Montage. Mein ich ernst und ist gut so. Sie werden da auch gute Kohle gemacht haben - is ok.
.
Aber darum geht es hier nicht.
Viele Errungenschaften wie Urlaubs- u Weihnachtsgelder, Kollektivverträge, Kündigungsschutz, Mutterschutz und vieles mehr sind alles Errungenschaften, die über Jahrzehnte aufgebaut wurden.
.
Leider wird das alles als selbstverständlich betrachtet.
Sie würden schön schauen wenn Sie nur 12 statt 14 Gehälter im Jahr bekommen, oder?
Freilich ist manches übertrieben oder nicht mehr zeitgemäss, aber die Gewerkschaften abzuschaffen wäre unverzeihliCh. . !

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diegedankensindfrei (1.700 Kommentare)
am 19.09.2018 12:29

Diese saturierten und wohlgenährten ÖBG-Bonzen sind wirklich abstoßend. Fehlt nur noch ein Nadelstreifanzug und eine Zigarre, dann schauen sie aus wie Karikaturen von Ausbeuter-Unternehmern aus den 30er Jahren. Was sind das für Arbeitervertreter?
Als Ausgleich bedienen sie sich einer Klassenkampf-Rhetorik, die ebenfalls aus den 30er Jahren stammt. Wie lange fallen die Arbeiter noch auf sie rein? Die SPÖ zerbröselt eh schon.

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steuernettozahler (418 Kommentare)
am 20.09.2018 08:03

Und Ihr konkreter Änderungsvorschlag? Gewerkschaft abschaffen? Kollektivverträge abschaffen? Arbeitnehmer sich selber überlassen?

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( Kommentare)
am 19.09.2018 11:56

Die Gewerkschaft ist nicht die Interessensvertretung der Arbeitnehmer. Sie ist die Interessensvertretung einer Partei, der SPÖ. Genau das schadet der SPÖ. Ohne seiner Zustimmung geschieht ja eh nichts mehr in der Partei. Diese Partei hat ihren gesamten Wert an den ÖGB verloren.
Warum wird nicht Katzian gleichzeitig der Parteivorsitzende der SPÖ?

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 19.09.2018 17:22

"Die Gewerkschaft ist nicht die Interessensvertretung der Arbeitnehmer."

Nicht schlecht Forti, für einen ÖVPler ganz beachtlich. Viel gelernt von den Blauen hier drin. Aber leider völliger Stuss. Aber das macht ja nix, solange man seine Propaganda an den Mann bringt, nicht wahr?

Wer sonst als die Gewerkschaft vertritt die Arbeitnehmer bei den Tarifverhandlungen? Die WKÖ oder die IV? Oder am Ende sogar die neoliberale Kurz-Truppe?

Kommen Sie bitte wieder zurück zur Sachlichkeit.

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transalp (10.022 Kommentare)
am 19.09.2018 19:54

An Fortunatus:
..So ein Unsinn.
"Orlando" unten hat da recht..

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 19.09.2018 10:16

Der Katzian steigt nicht runter von der absoluten Lüge, es kämen fix 12/60 Stunden. Und leider glauben ihm das manche blind, ohne sich damit befasst zu haben. Dem geht es nur um die Macht der Betriebsräte und sonst um gar nichts!

Warum ist denn die AK so still bei dem Thema? Die haben die Neuerungen auf der websoite übersichtlich und korrekt dargestellt und warnen nur vor möglichen versteckten Fallen, wenn man etwa einen neuen Arbeitsvertrag erhält. Aber das finde ich seriös, da ohne Hetze. Vielleicht sollte sich der Katzian da mal belesen machen, genau so wurde es nämlich verlautbart und steht im Gesetz.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 19.09.2018 10:17

website, sorry

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spoe (13.470 Kommentare)
am 19.09.2018 10:21

Die AK hat seit dem Vorjahr tatsächlich einen erkennbar sachlicheren Kurs eingeschlagen, einige unverbesserliche Funktionäre und Spitzenpolitiker mal ausgenommen.

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Reinschheisst (614 Kommentare)
am 19.09.2018 12:33

Diesen Kurs lässt die WK noch etwas vermissen, aber kann ja noch werden.

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senfdazugeber (743 Kommentare)
am 19.09.2018 14:00

naja die AK-Wahl steht halt vor der Tür u. da will man auch wieder Stimmen von "Nicht-SPÖ-Wähler" bekommen.

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kroni (49 Kommentare)
am 19.09.2018 10:25

Für mich ist Katzian der unfähigste Präsi des ÖGB daher für mich der KOTZ die an

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.09.2018 10:02

Vertreter gegen Vertreter, beide mit Festgehalt.

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spoe (13.470 Kommentare)
am 19.09.2018 09:58

"gewerkschaftlichen Kampfes gegen das neue Arbeitszeitregime - also Zwölfstundentag und 60-Stunden-Woche"

Diese Formulierung ist der absolute Tiefpunkt an Sachlichkeit im Wirtschaftsteil einer Tageszeitung.

Haben die Gewerkschafter nun schon einen eigenen Account und schreiben sich diese die Artikel hier selbst?

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