Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Merkel und Schulz streiten über Auto-Politik

Von nachrichten.at/apa, 13. August 2017, 15:56 Uhr
Schulz-Effekt: Beflügelte SPD schließt in Umfragen zur Merkel-CDU auf
Angela Merkel und Martin Schulz Bild: APA

BERLIN. Der Streit um die Konsequenzen aus dem Diesel-Abgasskandal bestimmt auch den Auftakt der heißen Phase des deutschen Bundestagswahlkampfs.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erteilte dem Vorschlag ihres Herausforderers Martin Schulz am Wochenende eine Absage, mit einer Quote für Elektro-Autos in Europa die Autoindustrie zum Umsteuern auf schadstoffarme Fahrzeuge zu drängen.

Die SPD-Ministerinnen Barbara Hendricks und Brigitte Zypries warfen Merkel daraufhin Konzeptionslosigkeit vor. SPD-Kanzlerkandidat Schulz griff die Manager der Autokonzerne frontal an: Sie hätten die "Zukunft verpennt".

Unstrittig ist aber offenbar inzwischen, dass dem Diesel-Gipfel Anfang August im Herbst ein weiterer folgen soll. Auch Merkel kündigte ein weiteres Treffen zur Überprüfung der getroffenen Vereinbarungen an. Einem Medienbericht zufolge halten Experten des Verkehrsministeriums als Folge des Abgasskandals bei Volkswagen milliardenschwere Bußgelder gegen den Konzern für möglich.

Es gehe um Beträge, die sich bis auf 12,5 Mrd. Euro summieren könnten, berichtet die "Welt am Sonntag". Das Ministerium erklärte, mit Blick auf Sanktionen gegen den VW-Konzern seien entsprechend dem "Grundsatz der Verhältnismäßigkeit" diejenigen Maßnahmen ergriffen worden, "die auf Beseitigung des rechtswidrigen Zustandes" gerichtet seien. Für Strafen seien dafür Staatsanwaltschaften und Gerichte zuständig.

Einig zeigten sich Merkel und Schulz, dass die beim "Diesel-Gipfel" beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend seien. Merkel nannte bei einer Parteiveranstaltung in Dortmund die verabredete Nachrüstung der Software nur "das Mindeste" und auch die versprochene Umtauschprämie ist für sie nur "ein Schritt". Daher sollte es im Herbst ein weiteres Treffen geben zur Überprüfung der bisherigen Bemühungen. Einen schnellen Ausstieg aus der Diesel-Technologie lehnte die Kanzlerin ab.

Schulz nannte den ersten Diesel-Gipfel in einem ZDF-Interview "gescheitert". Die Verantwortung dafür trage in erster Linie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Wenn dennoch mit den Software-Updates und der Umtauschprämie für alte, "schmutzige" Diesel-Fahrzeuge etwas erreicht wurde, sei das der SPD und namentlich Umweltministerin Barbara Hendricks zu verdanken.

Merkel und Schulz attackierte einhellig die Manager der Autokonzerne heftig. "Weite Teile der Automobilindustrie haben unglaubliches Vertrauen verspielt", sagte die Kanzlerin. Die Unternehmensführungen müssten das korrigieren. Mit Blick auf die Abgas-Manipulationen mahnte sie: "Ehrlichkeit gehört zur sozialen Marktwirtschaft." Nach dem, was geschehen sei, könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Schulz äußerte sich ähnlich scharf. "Das Problem ist, dass wir in Deutschland zunächst einmal in einer Situation leben, in der millionenschwere Manager bei VW, bei Daimler, die Zukunft verpennt haben", sagte er dem ZDF. Diese Manager hätten verantwortungslos gehandelt. Er werde nicht hinnehmen, wenn Diesel-Fahrer nun zu leiden hätten.

Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Ex-CDU-Verkehrsminister Matthias Wissmann, wies Kritik am Autogipfel zurück. Er erwarte, dass die von der Industrie so genannte Umweltprämie, die für den Tausch von alten Diesel in neue schadstoffarme Modelle gezahlt werden soll, eine spürbare Wirkung auf die Pkw-Nachfrage haben werde. Zudem werde das einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten leisten und den Umstieg auf die E-Autos unterstützen.

Der grüne baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann wies in der "Süddeutschen Zeitung" Forderungen auch aus der eigenen Partei nach einem Ausstieg aus der Dieseltechnologie zurück. "Wir müssen den Klimawandel bekämpfen, dafür brauchen wir auch den sauberen Diesel", sagte er. Ein Diesel, der die NOx-Grenzwerte einhalte, habe eine bessere CO2-Bilanz als ein Benzin-Fahrzeug. Zweifel hat Kretschmann, ob nach den Vereinbarungen des Diesel-Gipfels auf Fahrverbote in hoch belasteten Städten, wie Stuttgart, verzichtet werden kann.

Das deutsche Umweltbundesamt stellte das Dieselprivileg bei der Mineralölsteuer in Frage. "Das Dieselprivileg bei der Mineralölsteuer muss auf den Prüfstand", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger der "Rheinischen Post". Selbst auf Netto-Basis überschreite der Betrag zur Subventionierung des Diesels immer noch die Förderung für Elektromobilität.

mehr aus Wirtschaft

Raiffeisen erwartet Rüffel der EZB

Emporia-Chefin: "Noch nichts von Stelzer gehört"

Photovoltaik-Rekord: Ausbau in Österreich hat sich verdreifacht

Rauer Wind bei der AUA: "Zeit, dass wieder Vernunft einkehrt"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
wawa (1.225 Kommentare)
am 14.08.2017 13:24

Der untenstehende Kommentar von jago (...Die E-Autos sind die dümmste Augenauswischerei...) trifft es auf den Punkt.

Interessanter Artikel:
http://www.focus.de/auto/elektroauto/e-auto-batterie-viel-mehr-co2-als-gedacht_id_7246501.html

lädt ...
melden
antworten
sol3 (13.727 Kommentare)
am 13.08.2017 21:18

Gemeinsam in den Untergang.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 14.08.2017 11:57

In Stuttgart havens Hotspots von Stockoxydeb gemessen, woran die Dieselmotoren schuld sein sollen.

Auf die messtechnisch naheliegende Schlussfolgerung kommen sie nicht: die DICHTE IN DER STADT ist es, die STAUDICHTE führt zur schlechten Luft in Stuttgart.

Wie die Lemminge ziehen die Leit in die Stadt weils dort besser ist. Weil dort das Verwalten güüüünstiger ist. Die Parkinsonschen Gesetze überwuchern die menschliche Intelligenz.

lädt ...
melden
antworten
Flachmann (7.156 Kommentare)
am 13.08.2017 20:54

Da sind lauter Laienschauspieler am Werk.
Merkt euch das bis zu den Wahlen!

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 14.08.2017 12:00

Der Club Of Rome hat festgestellt: "SMALL IS BEAUTIFUL".

Aber der war ja doof.

lädt ...
melden
antworten
gutmensch (16.664 Kommentare)
am 13.08.2017 18:15

Quote für Elektroautos?

Ein bisschen Realitätsfremd in der Vorwahlzeit? Ob das Stimmen bringt? Ich wage es zu bezweifeln.

lädt ...
melden
antworten
Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 13.08.2017 17:03

Quote für Elektro-Autos?

Mehr haben die Sozis wohl nicht drauf.
Man weiß noch nicht, wohin der Weg mit der Elekromobilität geht, und schon werden Quoten gefordert.

Die Atomstromindustrie hätte ihre wahre Freude.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 13.08.2017 18:08

👍✌👏

lädt ...
melden
antworten
metschertom (8.055 Kommentare)
am 13.08.2017 16:31

Als würde es keine anderen für die Umwelt verträglichere Energien geben als Elektroantriebe!
Diese Diskussionen dienen doch nur der Ablenkung und nichts anderem!

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 13.08.2017 18:01

Alle "Maschinen" sind nur Umwandler von einer Energieform in eine andere.

Die elektrische Energie ist die schlechtestmöglich speicherbare von allen.

Mit einem vollen Autoakku kannst kaum einen Topf Wasser verkochen.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 13.08.2017 16:19

Anstatt Öl im Kraftwerk und im (Hoch)haus zu verbrennen, sollte es in den Fahrzeugtanks als dichtester Energiespeicher von allen angewandt werden.

Die E-Autos sind die dümmste Augenauswischerei, die den Halbgebildeten jemals von den Regierern untergejubelt worden ist.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 13.08.2017 18:07

👏👏👏👏✌👍

lädt ...
melden
antworten
trollpower (784 Kommentare)
am 13.08.2017 16:05

Muessen jetzt ab 2020 alle Autos , LKW , Panzer und Flugzeuge mit Strom angetrieben werden grinsen

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 13.08.2017 16:21

Komm doch denen nicht mit Ironie, dafür sind die zu blöd.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen