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Lionel Messi und saubere Meere: Wie Adidas seine Kunden im Netz ködert

Von Martin Roithner, 19. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Stephanie Peterson Bild: (cityfoto)

LINZ. Digitalexpertin Stephanie Peterson sprach bei den Digital Days der OÖNachrichten über die Strategie des Sportartikelherstellers.

"Durch Sport haben wir die Kraft, Leben zu ändern." Diesen Slogan hat sich der deutsche Sportartikelhersteller Adidas auf seine Fahnen geheftet. Und er ziehe sich auch durch alle digitalen Aktivitäten des Milliardenkonzerns aus Herzogenaurach, sagte Digitalexpertin Stephanie Peterson gestern, Donnerstag, bei ihrem Vortrag anlässlich der Digital Days der OÖNachrichten in den Linzer Promenaden Galerien.

"Der digitale Weg ist der beste, um eine Beziehung zum Kunden aufzubauen", sagte Peterson. Bei Adidas wurde dafür vor zwei Jahren eine eigene Abteilung gegründet, das Digital Brand Commerce Team. "Wir sind das Speedboot im Adidas-Tanker", bekräftigte Peterson. Mitarbeiter kümmern sich um Marketing, den Social-Media-Auftritt und die Entwicklung von Apps. Das Ziel: Kunden zu ködern.

Klappen soll dies einerseits mit Stars, anderseits mit Kampagnen. Fußballer Lionel Messi oder die Musiker Pharrell Williams und Kanye West garantierten Strahlkraft, sagte Peterson. "Die Kunden können sich mit ihnen identifizieren." Eine ähnliche Strategie verfolgt der Konzern bei Kampagnen, etwa bei "Run For The Oceans". Dabei handelt es sich um eine globale Veranstaltung, bei der Adidas im Internet gemeinsam mit der Meeresschutzorganisation "Parley for the Oceans" dazu aufruft, ein Zeichen gegen die Verschmutzung der Weltmeere zu setzen. Für die erste Million gelaufener Kilometer spendet der Sportartikelhändler je einen US-Dollar an die US-amerikanische Organisation.

2,7 Milliarden Euro Budget

Dass Adidas diese Aktivitäten selbst in die Hand nimmt und auf diese Weise um Kunden wirbt, war nicht immer so. Der Konzern habe sich vom reinen Hersteller von Sportprodukten zu einer Marke gewandelt, sagte Peterson: "Früher hatten unsere Händler die größere Beziehung zu den Kunden als wir, nun holen wir uns die Kontrolle zurück."

Digitales Marketing spielt auch im Geschäftsplan des Konzerns eine zentrale Rolle: Mehr als 90 Prozent des Marketingbudgets fließen in digitale Kampagnen und soziale Medien, erklärte Adidas-Chef Kasper Rorsted kürzlich in einem Interview. Das aktuelle Marketingbudget der Herzogenauracher beläuft sich auf 2,7 Milliarden Euro, das ist rund ein Zehntel des Jahresumsatzes.

Adidas arbeite daran, Angebote noch besser auf seine Kunden zuzuschneiden. Dazu zählten beispielsweise personalisierte Werbung auf Facebook oder Geschichten von Stars oder Events. "Unternehmen müssen wissen, welche Vorlieben ihre Kunden haben. Tun sie das nicht, vergeuden sie viel Geld", sagte Peterson mahnend.

Trotz aller Digitalisierung stehe am Ende noch immer der Mensch im Mittelpunkt, so die Expertin. Jedes Unternehmen müsse sich die Frage stellen, wie es einzigartig sein kann, um Konsumenten von sich zu überzeugen. Peterson: "Dass man alles so macht, wie man es immer gemacht hat, ist Schwachsinn. Man muss sich etwas trauen."

 

Zur Person

Seit März dieses Jahres arbeitet Stephanie Peterson bei Adidas. Die US-Amerikanerin ist beim deutschen Sportartikelhersteller im Digital Brand Commerce Team. Dort kümmert sie sich um alles, was den digitalen Auftritt des Konzerns betrifft – etwa mobile Apps oder Konsumentenanalyse.

Zuvor war Peterson sechs Jahre beim Linzer Fitness-App-Entwickler Runtastic tätig. Seit sechs Monaten lebt und arbeitet sie in Nürnberg. Ihren einstigen Traum, Doktorin zu werden, hat sie längst verworfen. "Ich wäre sonst in meinem Handeln eingeschränkt."

 

Die Digital Days der OÖN:

 

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