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Kultmarke Harley Davidson: Der Traum vom „Easy Rider“ begann 1903 in einem Holzschuppen

Von Von Alexander Zens, 10. Jänner 2011, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Harley
Harley  Bild: Harley Davidson

Mit schwarzer Brille, Jeans und Lederjacke durch die endlosen Weiten Amerikas fahren: Keine Frage, Harley-Davidson lebt immer noch von seinem Parade-Klischee. Das Motorrad der Motorräder ist für viele ein Lebensgefühl.

Mit schwarzer Brille, Jeans und Lederjacke durch die endlosen Weiten Amerikas fahren: Keine Frage, Harley-Davidson lebt immer noch von seinem Parade-Klischee. Das Motorrad der Motorräder ist für viele ein Lebensgefühl. Spätestens mit dem Film „Easy Rider“ mit Dennis Hopper und Peter Fonda erreichte Harley- Davidson Kultstatus.

Das börsenotierte Unternehmen verkauft heute mehr als 200.000 Motorräder im Jahr und erwirtschaftet mehr als vier Milliarden US-Dollar Umsatz (Zahlen von 2009).

Begonnen hat alles als „Garagenfirma“. Der technische Zeichner Bill Harley und die Brüder Arthur und Walter Davidson wollten 1903 „den Radfahrern die Arbeit abnehmen“.

Sie konstruierten in einem Holzschuppen in der 38. Straße von Milwaukee in Wisconsin ihr erstes fahrtüchtiges Motorrad – einen Einzylinder mit Riemenantrieb. Die Jahresproduktion betrug drei Bikes.

1907 schloss sich der Werkzeugmacher William Davidson an. Die „Harley-Davidson Motor Company Inc.“ wurde gegründet. Jahresproduktion: 150 Motorräder. Die Weltwirtschaftskrise meisterte Harley-Davidson mit einem strengen Sparkurs und straffer Händlerpolitik.

Im Zweiten Weltkrieg wurden anstatt der Zivilmodelle fast 100.000 Militärmaschinen produziert. 1943 starb mit William „Bill“ Harley der geistige Vater der ersten Harley-Davidson. Ihm folgte sein Sohn William J. Harley. Nach dem Krieg blieben viele US-Soldaten der Harley treu und gründeten Motorrad-Clubs.

1953 schloss der Konkurrent Indian seine Tore. Harley-Davidson verblieb als letzter US-amerikanischer Motorradproduzent. 1965 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Vier Jahre später wurde das Unternehmen vom AMF-Mischkonzern übernommen. 1973 war Dick O’Brien der erste Präsident, der nicht aus einer der Gründerfamilien stammte. 1981 kam es zu einem Management-Buy-out durch eine Gruppe um Vaughn Beals, vier Jahre später ging Harley-Davidson wieder an die Börse.

Krise auch bei Kultmarken

In der jüngsten Wirtschaftskrise hat es auch Harley-Davidson schwer getroffen. Die Marken MV Agusta und Buell wurden aufgegeben, tausende Stellen gestrichen. Im dritten Quartal 2010 sank der Umsatz gegenüber dem schon schlechten Vorjahreszeitraum leicht auf 1,1 Milliarden Dollar. In Österreich hat Harley-Davidson bei den Stückzahlen zugelegt. Bis November 2010 wurden 870 Maschinen neu zugelassen (plus 22,7 Prozent). Die Gesellschaft, die vom deutschen Mörfelden aus den österreichischen Markt bedient, eröffnet heuer ein Verkaufsbüro in Wien.

Kultig machen Harley-Davidson auch die Spitznamen und Begriffe für ihre Motorrad- oder Triebwerksmodelle, wie der „Silent Grey Fellow“ von 1906, der „Panhead“ aus dem Jahr 1948 oder die „Low Rider“ 1977. Heuer feiert Harley-Davidson zwei Jubiläen. Vierzig Jahre „Super Glide“: Dieses Motorrad wurde von Willie G. Davidson, Enkel des Firmengründers William, 1971 als Synthese aus „Sportster“ und „Electra Glide“ designt. Sie war der Start für die Baureihe der „Factory Custom“-Maschinen, mit der sich Harley-Davidson den Kunden der „Chopper“-Szene zuwandte. Diese wollen an ihren Motorrädern alles abmontieren, was ihnen überflüssig erscheint. Zweites Jubiläum: Zum 20. Mal jährt sich der Start der innovativen „Dyna“-Generation. Die Modelle zählen zu den fahraktivsten Harleys.

Kultfaktor

Harley-Davidson vermittelt ein Lebensgefühl, das von Freiheit und Coolness geprägt ist. Stars wie Jack Nicholson oder Elvis Presley sind Harley gefahren. Der Motorradproduzent war einer der ersten am Markt und lebt weiter – im Gegensatz zu anderen US-Herstellern.

Meilensteine

1903 bekam ein Fahrrad einen Motor verpasst – fertig war die erste Harley. Heute hat das Unternehmen neun große Standorte in den USA. Seit 1997 wurden rund 250 Millionen US-Dollar in Forschungs- und Produktionsanlagen gesteckt.

Markenmacher

Bill Harley sowie Arthur, Walter und William Davidson gründeten 1907 die „Harley-Davidson Motor Company Inc.“ Kult-Designer ab den 1970er-Jahren war der Gründer-Enkel Willie G. Davidson. Heute ist Keith E. Wandell Konzernchef.

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2  Kommentare
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sting (7.357 Kommentare)
am 10.09.2011 19:54

mittlerweile ist es eher peinlich. Der "Kult" rund um die Marke hat sie für echte Biker uninteressant gemacht.
In Europa fahren hauptsächlich Midlife-Crisis-Spießer-Individualisten ihre perfekt geplanten und inszenierten Touren auf perfekt poliertem Chrome und Lack. Bei Schönwetter. Mit Harley Brille, Harley Jacke, Harley Boots, Harley Schal etc.

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( Kommentare)
am 22.05.2011 23:21

Die Harley´s bewegen sich technisch auf dem Niveau der 50-er Jahre. Lediglich eine Harley wurde mit Hilfe von Porsche technisch auf den neuesten Stand gebracht.
Harley hat keine Überlebenschance. Die Firma Victory hat den Kultfaktor „Freiheit“ mit modernster Technik neu aufleben lassen.
Zwei verschiedene Welten. Die eine Firma baut immer noch „Trabants auf 2 Rädern“ und ist darauf auch noch mächtig stolz, die andere Firme zieht Meile um Meile an Harley vorbei, die aber mit Sicherheit den Amerikanern ein großes Feeling beschert hatte. Über Jahrzehnte hinweg.

Als ich 1997 mit dem Wohnmobil (und Fireblade am Heck) die USA umrundete, sah ich mehrmals Fahrer mit ihren Harley´s mit einer Panne am Straßenrand der Highways stehen. Wenn ich mit der Fireblade unterwegs war und diesen Jungs freundlich zuwinkte, haben die mir Steine und ähnliches hinterhergeworfen. Ich weiß auch nicht weshalb ...

Harley´s Zeit ist vorbei. Sie haben aber mit dem Traum vom Easy Rider Geschichte geschrieben.

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