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Kopfwäsche für rebellische Volksbanken im Ministerium

19. Mai 2015, 00:05 Uhr
Kopfwäsche für rebellische Volksbanken im Ministerium
Bild: Reuters

WIEN. Zwei Stunden dauerteam Montag, die Krisensitzung im Finanzministerium zum Thema Fusionen im Volksbankensektor. Ressortchef Schelling hatte, wie von den OÖN exklusiv berichtet, zu dem Treffen geladen. Und es wurde Klartext gesprochen. Das betrifft auch die Volksbank Almtal mit Sitz in Scharnstein.

Unter den rund 30 Teilnehmern waren die Vorstände der drei rebellischen Volksbanken – Almtal mit Sitz in Scharnstein, Gmünd, Osttirol-Westkärnten – sowie Vertreter der Finanzmarktaufsicht und der Nationalbank.

Dabei wurde Klartext gesprochen: Die drei Institute sollen bis Ende Juni der Fusionswelle im Volksbankensektor zustimmen. Aus 41 werden demnach acht Volksbanken. Das wird in Wien als Teil der Aufräumarbeiten nach dem Debakel des teilverstaatlichten Spitzeninstituts ÖVAG gesehen. Die Almtaler, Kärntner und Tiroler tanzen aber aus der Reihe. Sie wollen eigenständig bleiben.

"Es wurde erklärt, was passiert, wenn sie ihren eigenen Weg gehen", hieß es aus dem Finanzministerium nachher: "Wir haben klar dargelegt, wieso nur eine Gesamtlösung Sinn macht, um den Sektor zu stabilisieren. Der Ball liegt jetzt bei den Volksbanken."

Hoffen auf Meinungsänderung

In Ministeriums- und Aufsichtskreisen besteht die Hoffnung, dass sich die Vorstände noch einmal anders entscheiden. Auch die Landecker Volksbank hatte zuerst den neuen Verbundvertrag im Sektor abgelehnt, nach Druck aus Wien aber doch dafür gestimmt.

Das letzte Wort haben die Genossenschafter bei der Generalversammlung, falls noch eine einberufen wird. Erst am 8. Mai haben die Mitglieder der Almtaler Volksbank abgelehnt, Filiale einer Volksbank Oberösterreich zu werden.

Das Treffen gestern sei "konstruktiv" verlaufen, man habe das persönliche Gespräch gesucht, so das Ministerium. Die Drohkulisse, mit der Wien arbeitet, ist aber wesentlich ernster: Die rebellischen Institute würden ab Anfang Juli keine Servicefunktionen des Sektors mehr in Anspruch nehmen können – etwa Risikomanagement und Liquiditätssteuerung. Das würde mit dem Entzug der Einlagensicherung einhergehen. Dazu gibt es aber unterschiedliche Rechtsansichten. Die Almtaler würden die Konzession verlieren und abgewickelt, wird gemahnt.

Staat bekommt Geld zurück

Die drei Banken dürften sich nicht aus der Verantwortung stehlen, nachdem die Steuerzahler die ÖVAG aufgefangen hätten, heißt es in Wien. Die Almtaler sehen jedoch nicht ein, für einstige Fehler der ÖVAG mit ihrem über Jahrzehnte aufgebauten Kapital herzuhalten.

Eines konnte Schelling gestern aber auch den Rebellen abringen: die Zusicherung, dass der Staat einen bereits mehrfach eingeforderten 300 Millionen Euro schweren Teil der ÖVAG-Rettungshilfe (insgesamt 1,25 Milliarden) vom Sektor zurückbekommen wird.

Leo Chini, Aufsichtsratschef des künftigen Spitzeninstituts, der Volksbank Wien-Baden, deutete gestern an, dass auch die Rebellen profitierten: "Die Maßnahmen des Bundes haben die Existenz aller Volksbanken gesichert." (az)

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jack_candy (7.844 Kommentare)
am 19.05.2015 17:01

Ich finde es lustig, dass die Volksbank ausgerechnet jetzt im TV mit "regionalem Wissen" wirbt.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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( Kommentare)
am 19.05.2015 11:43

bleibt standhaft. Die Wiener Clique soll sch.... gehen.

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Meisterleister (3.794 Kommentare)
am 19.05.2015 09:06

Zur reinen ÖVP-Kultur. Hände falten-Abkassieren-Goschn halten.
Er macht natürlich ÖVP-Klientelpolitik, das ist doch selbstverständlich. Aber mit einem gsunden Menschenverstand. Das Allerwichtigste ist aber: Er ist nicht Prölls Paladin, wie seine Vorgänger bzw. Vorgängerin.
Dass er diesen Posten bekam, ist Prölls kurzfristigem Abtauchen, aufgrund der "Gerüchte", die bis heute nur mit Drohungen wie Inseratenstopp und Drara 1 unter dem Teppich zu halten sind, zu verdanken. Schelling ist ein Pragmatiker, er lässt sich dabei nicht von einem Realitätsverweigerer wie Pröll aus der Fassung bringen.
Er traut sich als Erster, auch ÖVP-Schweinereien, von denen es mehr als genug gibt, abzustellen.
Das bringt ihm Sympathie und Glaubwürdigkeit ein, nicht nur bei den ÖVP-lern und ÖVP-lerinnen.
Schelling ist ein ÖVP-Minister mit ÖVP-affinen Entscheidungen. Wer anderes von ihm erwartet ist nicht ganz gescheit. Das funktioniert nur bei SPÖ Ministern/Innen. Die tun fast alles, was die ÖVP will.

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arnonimm (620 Kommentare)
am 19.05.2015 07:46

... Wenn Schwarze etwas versprechen.
Bei meiner Ehr!
Viel Glück beim Zahlen mit den erwirtschafteten Gewinnen, sie werden das Loch gut auffüllen.
Grüße nach Scharnstein und an die ÖVP, die an nix Schuld ist

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 19.05.2015 05:30

...darüber wurde immer noch nicht berichtet - jeder Privatmann/frau oder Privatfirma wird auch nicht gerettet wenn sich diese übernehmen mit Schulden - nur die großen Banken haben die Sicherheiten vom Staat = und Steuerzahler gerettet zu werden. Darüber entscheiden "Volksvertreter" die selbst zu den "Anlegern" gehören.

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1949wien (4.146 Kommentare)
am 19.05.2015 01:31

...Almtaler lässt Euch nicht unterkriegen!!!! Der Schelling soll in Wien die Papp`n aufreißen, aber bei uns soll ers hoidn!

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