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Ist bei Apple der Wurm drinnen?

Von Martin Roithner und Ulrike Rubasch, 09. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Ist bei Apple der Wurm drinnen?
Bild: afp

Die einstige Innovationsmaschinerie Apple hat – wie auch Marktführer Samsung – hart mit der chinesischen Konkurrenz zu kämpfen. Über die Schwächen und Stärken des US-Technologiekonzerns.

- Konkurrenz aus China: Die chinesischen Top-Smartphone-Marken Huawei und Xiaomi bremsen die Verkäufe von Apple. "Dies hatte einen deutlich größeren Einfluss, als von uns erwartet", sagte Konzernchef Tim Cook anlässlich der jüngsten Umsatzwarnung von Apple. Das Weihnachtsgeschäft ist wegen der Einbrüche des Chinageschäfts deutlich schlechter ausgefallen als erwartet, sodass die Umsätze im abgelaufenen Quartal bei 84 statt 89 bis 93 Milliarden US-Dollar liegen. In China kosten Smartphones lokaler Hersteller wie Huawei oder Xiaomi weniger als 300 Dollar. Der Preis für ein iPhone liegt bei rund 900 Dollar. Zudem schrumpft die Zahl der verkauften Smartphones in China laut Marktforschern bereits das sechste Quartal in Folge.

Apples Weltmarktanteil liegt laut Gartner bei 11,8 Prozent. Die Nummer eins ist der südkoreanische Konzern Samsung (18,9 Prozent), gefolgt von Huawei (13,4 Prozent).

- Risikofaktor Trump: Der US-Präsident Donald Trump macht auf Apple Druck, möglichst viel seiner Produktion von China wieder in die USA zurückzuholen. Milliardenschwere Zölle hängen wie ein Damoklesschwert über Apple, das vom chinesischen Zulieferer Foxconn völlig abhängig ist. Das hätte für US-Konsumenten Preissteigerungen zur Folge. Andererseits locken wiederum Steueranreize in den USA.

- Patentstreit: Sorgenfalten bereitet dem Technologieunternehmen, das bei der CES in Las Vegas nicht dabei ist, auch ein Patentstreit in Deutschland. Dabei geht es um ein Verkaufsverbot für bestimmte iPhones. Ein Münchner Landesgericht hatte im Dezember geurteilt, wonach Apple wegen der Verletzung von Patenten des US-Chipherstellers Qualcomm keine iPhone-Modelle 7, 7plus, 8, 8plus und X mehr in Deutschland verkaufen darf. Apple legte Berufung ein. Die beiden Unternehmen streiten aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und China. Qualcomm wirft Apple die Verletzung von Patenten vor, Apple beschuldigt Qualcomm, seine Marktmacht zu missbrauchen.

- Misstrauen: In den vergangenen Monaten hatte Apple bereits Investoren verärgert, weil das Unternehmen entschied, keine detaillierten Verkaufszahlen für seine iPhones mehr bekannt zu geben. Zudem gab es zuletzt Probleme mit Wettbewerbshütern. Die EU-Kommission äußerte gegenüber Apples Bezahlsystem Apple Pay Bedenken. Kritiker monieren, dass das System auf dem iPhone automatisch als Bezahlmethode eingestellt ist. EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte im Dezember, man beobachte den Bezahldienst weiterhin, obwohl nicht genügend Beweise für die Einleitung eines Verfahrens vorlägen.

+Möglicher Strategiewechsel: Zu Beginn dieser Woche erregte Apple Aufsehen: Der US-Konzern teilte mit, Filme und TV-Sendungen aus seiner iTunes-Plattform auf Samsung-Fernsehern verfügbar zu machen. Dass Apple seine Entwicklungen mit anderen Herstellern teilt, war bisher tabu. Für Beobachter ist dies ein Hinweis auf die veränderte Strategie von Apple, wonach Service-Angebote einen größeren Teil am Umsatzkuchen ausmachen sollen.

+ Wachstum: Obwohl Apple im vergangenen Jahr 17 Prozent an Börsenwert verloren hat, ist es nach wie vor eines der wertvollsten Unternehmen weltweit. Das untermauern gestern, Dienstag, veröffentlichte Zahlen. Demnach kommt der US-Technologiekonzern auf einen Börsenwert von rund 702 Milliarden US-Dollar und liegt hinter Amazon, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet auf Platz vier. Apples Bruttomarge beträgt 38 Prozent.

+ Aktienkurs: Anleger in Apple-Aktien brauchten im vergangenen Jahr ziemlich starke Nerven, weil das Papier mehr als zehn Prozent an Wert verlor. Freuen dürfen sich allerdings jene, die früher eingestiegen sind und einen langen Atem haben: Im Fünf-Jahres-Vergleich hat die Aktie um 128 Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Die Samsung-Aktie legte im gleichen Zeitraum um 50 Prozent zu, jene von Sony um 241,4 Prozent.

+ Mehrere Standbeine: Der Durchbruch gelang dem 1976 gegründeten Unternehmen 1998 mit dem ersten iMac, einem Heimcomputer. Seit diesem Jahr schreibt Apple schwarze Zahlen. Die Produktpalette wuchs, es folgten der iPod (2001), das iPhone (2007) und das iPad (2010). Das Smartphone zeichnet für mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes von 265,6 Milliarden US-Dollar verantwortlich. Die Innovationsmaschinerie läuft zwar nicht mehr so geölt wie früher, aber Apple hat auch andere Wege gefunden, um Geld in die Kassen zu spülen: Onlinedienste wie der App-Store für Programme oder der iTunes Store zum Kauf von Musik oder Filmen tragen ebenso zum Umsatz bei wie smarte Armbanduhren.

Datenschutz: Apple versucht sich gegenüber Google, Facebook oder Huawei in puncto Datenschutz positiv abzuheben, was zum Teil gelingt. Apple-Chef Tim Cook betont immer wieder, dass der Konzern sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Geräten verdiene und nicht auf die Daten seiner Nutzer angewiesen sei. Man sammle möglichst wenig Daten und erhebe viele Informationen nur anonymisiert. Zudem wird ausführlich erklärt, in welchen Fällen Daten nur auf den Geräten verarbeitet werden – und wann auf Apple-Rechnern.

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