IV-Chef kritisiert Immigrationskurs der Regierung
WIEN. Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, stellt der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung nach einem Jahr im Amt ein gemischtes, aber tendenziell positives Zeugnis aus.
Positiv fällt seine Einschätzung zur Entwicklung des Standorts aus, darunter fielen die neuen Arbeitszeitregeln und das Standortentwicklungsgesetz. Die restriktive Immigrationspolitik der Regierung kritisierte der Industrielle aber gestern im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Man könne über die Inhalte der Reformen diskutieren, aber im Gegensatz zur rot-schwarzen Vorgängerregierung sei nun Effizienz gegeben, sagte Kapsch. "Aber wir haben keine Willkommenskultur in unserem Land", kritisierte der als liberal geltende Kapsch. "Wir haben keine offene Gesellschaft. Es fehlt uns der offene Zugang." Österreich sei die vergangenen Jahrzehnte ein Zuwanderungsland gewesen, darauf baue ein Teil des Wohlstands auf. "Das zu leugnen ist genauso absurd, wie beim Klimawandel zu leugnen, dass der Mensch darauf Einfluss hat."