Heißer Sommer und verzerrter Markt setzen Kleinwasserkraftwerken zu
LINZ. Viele kleine Kraftwerke liefen heuer auf Sparflamme – Forderung nach mehr Flexibilität.
Der Wassermangel in Oberösterreich trifft auch die Betreiber von Kleinwasserkraftwerken hart. "Manche Anlagen laufen mit 50 Prozent oder weniger ihrer Jahresleistung", sagt Paul Ablinger, Geschäftsführer und Oberösterreich-Sprecher der Kleinwasserkraft Österreich.
Zwar schwanke die Auslastung regional stark, aber es gebe Sorgenkinder wie das Mühlviertel oder das an Oberösterreich grenzende Waldviertel. "Wir nähern uns der Situation von 2003, als wir den Rekordsommer gehabt haben", sagt der Pettenbacher, der selbst zwei kleine Wasserkraftwerke im Almtal betreibt.
Hinzu komme, dass der Markt "verzerrt" sei. Das liege daran, dass es bei Marktprämien einen "Deckel" für Betreiber gebe. Dies schränke oft die Bereitschaft ein, alte Anlagen zu revitalisieren. Etwas Druck nimmt laut Ablinger der Marktpreis weg. Dieser liegt derzeit bei rund fünf Cent pro Kilowattstunde. Um kostendeckend zu arbeiten, seien aber zwischen zehn und zwölf Cent nötig.
Förderungen mittels Einspeisetarif erhalten nur Neubauten oder revitalisierte Anlagen über 13 Jahre. Diesen Zeitraum müsste man laut Ablinger auf 20 Jahre ausdehnen, dies entspreche der Abschreibedauer der Anlagen. Hier bestehe ebenfalls noch Aufholbedarf. "Wenn in Österreich kein Kohle- und Atomstrom gekauft würden, bräuchten wir keine Förderungen mehr", sagt Ablinger.
Kleinwasserkraftwerke kommen in Österreich für ein Zehntel der Stromproduktion auf (siehe Grafik). Sie liefern jährlich rund sechs Terrawattstunden Ökostrom. Diesen Wert könnte man bis 2030 um die Hälfte erhöhen, ist Ablinger überzeugt. Dafür seien Neubauten nötig, "aber nicht nur auf der grünen Wiese". Stattdessen könne man Querbauwerke (Wehren, Talsperren, Absturztreppen) verwenden, die derzeit ungenutzt blieben. In Österreich seien dies 30.000, rechnet Ablinger vor.
Der Branchenvertreter fordert mehr Flexibilität für Betreiber. Die Wasserrahmenrichtlinie der EU, die auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Wassernutzung ausgerichtet sei, stehe im Widerspruch mit der Erneuerbare-Energie-Richtlinie. "Wir wehren uns nicht gegen Fischaufstiege oder Wasserabgaben, aber es soll nicht so sein, dass dadurch die Produktion der Kraftwerke eingeschränkt wird." Es sei besser, das ganze Gewässer im Auge zu haben.
Potenzial sieht der Geschäftsführer auch bei der Akzeptanz der Kleinwasserkraft in Österreich: "Sie wird noch immer unterschätzt. Dabei wird sie das Rückgrat der Energiewende sein, weil sie permanent verfügbar, dezentral und regelbar ist."
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Es gibt soviele unbenutzte alte Wehre in den Flüssen und Bächen, wo früher Mühlen standen.
Die sollten viel mehr für Wasserkraftwerke herangezogen werden, aber mit den vielen Auflagen traut sich keiner drüber - und das alte Wehr steht trotzdem da ...
Das geht jetzt nicht mehr so einfach, weil der Kern mit seiner CETA-Unterschrift (rechtsverbindlich dauerhaft gültig bis auf wenige Ausnahmen, die noch verhandelt werden) alle unsere Wasserrechte an Brüssel abgegeben hat. Nur ging das still und leise über die Bühne und war keine Forderung der Kanadier, das hat Brüssel reingeschummelt. Wir sind nicht mehr Herr über unser Wasser.
Eine kritische Auseinandersetzung über mögliche weitere Folgen findet man hier, zu diesem Zeitpunkt war CETA noch nicht unterschrieben:
http://www.umweltinstitut.org/fileadmin/Mediapool/Bilder/01_Themen/03_Verbraucherschutz/Freihandelsabkommen/Kommunales/AÖW-Position_CETA-Auswertung_27-04-2016.pdf
Gut dass der Strom aus der Steckdose kommt ...... wir brauchen mehr E Autos
Gut das das Benzin von den Arabern kommt . Das sind ja soo freundliche Leute , die unterstützt man gern a bissl finanziell ..