Frühere ÖVAG will Anleihen günstig zurückkaufen
WIEN / LINZ. Unsicherheit: Wenn Anleger das Angebot annehmen, realisieren sie Verluste – Bad Bank sollte am Ende aber 100 Prozent zurückzahlen.
Zehntausende Österreicher haben Anleihen der Volksbanken-AG (ÖVAG) gezeichnet. Seit 4. Juli ist das einstige Spitzeninstitut des Volksbankensektors aber eine Bad Bank namens Immigon. Ein Schritt im Abwicklungsprozess löst nun Verwirrung und Unsicherheit bei Anlegern aus.
Die Immigon hat den Inhabern jener ÖVAG-Anleihen, die länger als bis Ende 2017 laufen, ein Rückkaufangebot gemacht. Wer seine Papiere jetzt zurückgibt, bekommt rund 80 Prozent des Nominales, ist etwa einem den OÖNachrichten vorliegenden Brief an einen Anleger zu entnehmen. Das heißt, er würde etwa ein Fünftel des eingesetzten Kapitals und die noch ausstehenden Zinsen verlieren.
Es geht um 850 Millionen Euro
Insgesamt will die Immigon Anleihen im Volumen von 850 Millionen Euro auf diese Weise günstig zurückkaufen, damit einen Gewinn verbuchen und die Schulden senken. Die Liquidität für diesen Rückkauf hat die Bad Bank.
Im Prinzip geht es um institutionelle Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen, die das Angebot annehmen sollen. Diese müssen sich teils sogar von ÖVAG-Papieren trennen, weil die Bonitätsnote der Immigon deutlich gesunken ist. Institutionelle dürfen für Ihre Kunden oft nur Papiere mit ausreichend hohem Rating halten.
Um alle Gläubiger gleich zu behandeln, hat die Immigon das Angebot auch an Private geschickt. Bankberater haben nun viel zu tun und müssen heikle Ratschläge geben, für die sie haften. Die Immigon hat kurze Fristen für die Entscheidung der Investoren gesetzt. Die letzten laufen am 28. Juli ab.
"Wir empfehlen den Kunden, das Angebot nicht zu unterschreiben", sagt Renate Hackl, Prokuristin der Sparda Bank Nord in Linz. Sie geht davon aus, dass noch viel bessere Angebote kommen. Alleine bei Sparda Nord sind 640 Anleger betroffen.
Banken: "Nicht verkaufen"
Auch Richard Ecker, Direktor der Volksbank Schärding-Altheim-Braunau und designierter Chef der künftigen Volksbank Oberösterreich, sagt, dass die Anleger die Anleihen nicht verkaufen sollten. Er erwartet, dass die Bad Bank am Ende 100 Prozent des Nominales zurückzahlen wird. Weil die Immigon bis Ende 2017 abgewickelt werden soll, dürften die Zeichner länger laufender Anleihen die noch ausstehenden Zinsen in den Kurs eingerechnet bekommen.
Kritiker wenden aber ein, dass unklar sei, ob die Bad Bank letztlich genug Geld habe, um alle Anleihegläubiger voll zu befriedigen.
Ecker betont, dass das Risiko überschaubar sei, weil die zu verkaufenden Vermögenswerte schon massiv wertberichtigt worden seien. Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY kommt in einem Gutachten zum Schluss, dass sogar ein kleiner Gewinn in der Immigon übrig bleiben sollte.
Eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht. Peter Kolba, Chefjurist des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), sagt, dass sich ÖVAG-Anleiheinhaber ab heute Abend einer Sammelaktion anschließen können. Der VKI prüfe etwaige Schadenersatzansprüche gegen Vermittler und Emittenten.
Das könnte vor allem auch jene 14.000 Anleger interessieren, die über Ergo eine mit der ÖVAG-Anleihe unterlegte Lebensversicherung abgeschlossen haben.
Ich persönlich habe wenig bedenken, dass ich das Geld nicht wieder sehen werde, da dieses Produkt mit dem Zusatz "garantiert " vertrieben wurde.
Über zwanzig Prozent Verlust sollte man sich nicht aufregen - das ist für eine Lebensversicherung ein guter Ertrag.
Bei einem Zwangsausgleich bekommt man zwanzig Prozent und hat achzig Prozent Verlust.
wer zuviel übriges Bares hat muss auch das Risiko alleine tragen wenn er das Geld arbeiten lassen will und der "Arbeiter" dabei verstirbt.
Leider ist es zur Gewohnheit geworden, dass die Pleitebanken von den Steuerzahlern gerettet werden und nicht von den Geldanlegern selbst.
Ich lasse auch mein Geld arbeiten sollte es nicht 100 % Rendite erwirtschaften vernichtet ich es selbst.