"Freuen uns auch über E-Autos der Mitbewerber"
Audi präsentiert sein Luxus-E-Auto e-tron: Für die Technik-Chefs ist das ein Anfang, 2020 folgen billigere Modelle.
Mit einer spektakulären Show in den alten Ford-Werken in Richmond (Kalifornien) stellte Audi den e-tron vor, das erste E-Auto der Ingolstädter. Kann Audi mit dem 2,5-Tonnen-SUV Tesla Konkurrenz machen? Welche Technik steckt hinter dem e-tron? Und steht der Durchbruch der E-Mobilität unmittelbar bevor? Die OÖN befragten bei der Weltpremiere die beiden Audi-Technik-Chefs Siegfried Pint (Antriebssysteme) und Günther Mendl (E-Achsen, Ladesysteme, Batterien) sowie Unternehmenssprecher Udo Rügheimer.
OÖNachrichten: Der Unterschied zwischen den Antrieben von quattro und vom e-tron?
Pint: Ziel war, dass die Audi-Gene auch in der Elektrifizierung enthalten sind – zum Beispiel der quattro-Antrieb. Der Unterschied ist deutlich. Denn mit dem e-tron führen wir eine neue Traktionskontrolle ein, die zehn- bis 100-fach schneller reagiert als das konventionelle System. Unsere Prämisse dabei ist: absolute Sicherheit – auch beim e-tron.
Warum ein SUV?
Rügheimer: In diesem Segment ist der Kundenstamm zahlungskräftiger. Zudem konnten wir Änderungen am Design vornehmen, ohne die Familienzuordnung außer Acht zu lassen. Man hätte den e-tron auch Q6 nennen können. Er ist ein echter Audi – wie damals der quattro.
82.000 Euro Einstiegspreis sind kein Schnäppchen. Wird es auch günstigere E-Modelle von Audi geben?
Pint: Wir bringen erst einmal drei Derivate, die im oberen Leistungsbereich angesiedelt sind. Spätestens 2020 wird auch ein günstigeres Modell kommen, bei dem wir unsere Konzernplattform nutzen. Wir haben in diesem Bereich ja mehrere Plattformen, wir werden in diesem Fall die MEB-Plattform von Volkswagen verwenden.
Auffallend ist, dass E-Autos generell mit viel PS ausgestattet sind. Die Ursache?
Mendl: Der e-tron ist im Premium-Segment angesiedelt, da ist Leistung gefragt. Langfristig werden wir – wie erwähnt – Modelle bringen, die leistungsmäßig drunter und drüber liegen.
2,5 Tonnen Leergewicht – lässt sich da noch von "umweltfreundlich" sprechen?
Pint: Wir haben uns in der Entwicklungsphase genau angeschaut, welche die sensiblen und welche die nicht so sensiblen Parameter sind. Bei einem E-Auto ist der entscheidende Parameter der Fahrwiderstand. Darum haben wir beispielsweise virtuelle Außenspiegel und einen total geglätteten Unterboden. Mit einem E-Auto beschleunige ich eher mäßig, da tritt die Masse, das Gewicht in den Hintergrund.
Bedeutet der e-tron den Durchbruch bei der E-Mobilität?
Pint: Es ist ein erster Schritt. Für uns ist es der Aufbruch in ein neues Zeitalter. Wir sind sicher, dass unsere Kunden bereit sind, umzusteigen. Ich glaube nicht an den Popcorn-Effekt, aber daran, dass die E-Mobilität langsam in Fahrt kommt. Jetzt der e-tron, nächstes Jahr der Sportback, dann das GT-Modell, danach die Volumsmodelle.
Mercedes kommt mit dem SUV EQC erst Mitte 2019 auf den Markt, der e-tron ein halbes Jahr früher. Ein Vorteil?
Rügheimer: Wir freuen uns, dass unser Hauptmitbewerber auch mit einem E-Auto kommt, noch dazu mit einer ähnlichen Positionierung im Segment. Auch der Jaguar I-Pace freut uns. Und zwar deswegen, weil alle E-Autos dieselbe Ladeinfrastruktur brauchen. Darum versuchen wir, mit Mercedes, Ford, VW, Porsche und anderen mittels Ionity das Ladenetz hochzufahren. Wichtig ist auch, dass wir uns auf einen gemeinsamen Standard geeinigt haben, was die Stecker etc. betrifft. Es hilft der E-Mobilität mehr, wenn da mehr Hersteller mitmischen und wir uns nicht immer nur mit Tesla – zumindest kommunikativ – auseinandersetzen müssen. Tesla kocht auch nur mit Wasser und kann auch nicht immer alle Versprechen einhalten.
Audi hat das induktive Laden für E-Autos schon vorgestellt. Wann ist dieses System serienreif?
Mendl: Nächstes Jahr. Unser vorrangiges Ziel war jetzt das schnelle Laden, in diesem Punkt ist das induktive Laden begrenzt. Aber ja, es kommt 2019.
Mehr über den e-tron lesen Sie am Samstag in den MotorNachrichten
Video:
Der Audi e-tron
Der 699 Kilogramm schwere Akku im neuen Audi e-tron speichert 95 Kilowattstunden (kWh) Strom. Diese Menge reicht für 400 Kilometer (nach WLTP-Norm). Zwei E-Motoren leisten zusammen 360 PS, damit kann der 2,5 Tonnen schwere SUV in nur 5,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt werden. Der Akku kann in 4,5 Stunden vollgeladen werden (100 Prozent). Nach 30 Minuten ist der Akku zu 80 Prozent voll.
Der Audi e-tron kommt Anfang 2019 nach Österreich.
Einstiegspreis: 82.000 Euro.
2,5 Tonnen.... fast eine Tonne dabei der Akku. DAS ist pervers.
Ich habe was von 700 kg Akkugewicht gelesen, bin aber der Meinung auch das ist noch zu viel. Bei vernünftiger Fahrweise und Reisegeschwindigkeit, könnte man mit der halben Akkukapazität fast überall hinkommen.
Warum wurde nicht gefragt wann DIESS zu STADLER in den Knast zieht.?? Zum2er schnapsen
Wie immer, oldcharly. Unqualifiziert, ohne Hintergrundwissen, banal. Wechsel doch endlich ins Forum deines Kleinformates, das du abonniert hast. Dort passt du viel besser hin!