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Freihandel: EU und Japan trotzen mit Abkommen US-Präsident Trump

18. Juli 2018, 00:04 Uhr
Freihandel: EU und Japan trotzen mit Abkommen US-Präsident Trump
Japans wichtigster Exportartikel sind Autos. Bild: Toyota

LINZ/TOKIO. Mit JEFTA entfallen schrittweise die Zölle für 90 Prozent aller Exportartikel Österreichs.

Mehr als vier Jahre lang wurde verhandelt. Gestern, Dienstag, haben die EU und Japan ihr bisher größtes Freihandelsabkommen unterzeichnet. Der Pakt mit dem Namen JEFTA soll Zölle und andere Handelshemmnisse abbauen und kommendes Jahr in Kraft treten.

Die Einigung zwischen den beiden Volkswirtschaften gilt nicht zuletzt als Signal Richtung US-Präsident Donald Trump, der für seine Abschottungspolitik bekannt ist. "In Zeiten wie diesen ist das Abkommen ein ganz wichtiges Zeichen", sagt Ingomar Lochschmidt, Wirtschaftsdelegierter in Tokio. Er ist Befürworter des Freihandelsabkommens: "Rund 90 Prozent aller Exporte von Österreich nach Japan werden in ein paar Jahren zollfrei sein. Das wird Österreichs Firmen sehr helfen."

Aber auch kritische Stimmen zu JEFTA wurden gestern laut. "Mit der Unterzeichnung des Abkommens zwischen der EU und Japan wurde erneut eine Chance vergeben, die Globalisierung durch Handelsabkommen gerechter zu gestalten", bedauerte etwa Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung.

Wein wird sofort zollfrei

Bei manchen Produkten wie Wein entfällt der Zoll (aktuell zehn Prozent) sofort mit Inkrafttreten des Vertrags. Bei anderen Gütern wie etwa im Holzsektor werden die Zölle schrittweise über die kommenden Jahre abgebaut. Lochschmidt räumt aber gleichzeitig ein, dass Japan kein Markt sei, auf dem die Zölle entscheidend für den Erfolg sind.

Österreich habe in Japan ein sehr breit gefächertes Exportspektrum – von Konsumgütern bis zu Industriewaren. Wichtigster Exportartikel seien die Autos, die in Graz gefertigt werden. In Summe werden Waren im Wert von 1,6 Milliarden Euro jährlich exportiert, 80 Prozent davon direkt aus Österreich.

In der umgekehrten Richtung – also von Japan nach Österreich – sind ebenfalls Autos der wichtigste Exportartikel. Die in Österreich am meisten verkauften japanischen Automarken sind Mazda, Toyota, Suzuki und Nissan. Dass diese aufgrund des Wegfalls der Zölle in Österreich günstiger werden, ist nicht gewiss. "80 Prozent der Autos, die wir in Österreich verkaufen, werden in Europa produziert", sagt Geschäftsführer Markus Mitterbauer vom gleichnamigen Autohaus in Pasching, das sich auf Toyota spezialisiert hat. Bei diesen Pkw werde sich nichts ändern. Die Preispolitik bei den verbleibenden 20 Prozent werde direkt vom Hersteller in Japan gesteuert. "Darauf haben wir keinen Einfluss", so Mitterbauer.

Eine Million Einwohner weniger

Die jahrelange Stagnation der japanischen Wirtschaft scheint vorbei. Im Vorjahr hat das Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent zugelegt. Acht Quartale in Folge ist die Wirtschaft gewachsen, das gab es zuletzt in Japan in den 1980er-Jahren. Dennoch hat der Markt mit 125 Millionen Einwohnern ein großes Problem: Alle drei Jahre schrumpft die Bevölkerung um eine Million. "Mit dieser demografischen Entwicklung ein Wirtschaftswachstum zustande zu bringen, ist eine Leistung", sagt Lochschmidt. (sd)

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2  Kommentare
2  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 18.07.2018 00:57

Glaub ich nicht! Die Finanzminister schenken doch nichts her.

Wovon sollen sie denn ihre feinen Herren "Steuerzahle" zahlen?

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naalso (2.144 Kommentare)
am 18.07.2018 07:06

Ihr letzter Satz bedarf einer Übersetzung 😁

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