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Fast 200 Orden gründeten gemeinsame Stiftung, um ihr Vermögen zu retten

Von Andreas Kremsner, 16. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Fast 200 Orden gründeten gemeinsame Stiftung, um ihr Vermögen zu retten
Immobilien müssen rentabel sein, Objekte von kulturellem Wert. Bild: VOLKER WEIHBOLD

WIEN. Österreichs Männer- und Frauenorden helfen einander finanziell aus. Bereits fünf katholische Privatschulen wurden so in den vergangenen beiden Jahren gerettet

Die katholischen Männer- und Frauenorden Österreichs haben eine gemeinsame Stiftung gegründet, um sich gegenseitig zu helfen. Bewegliche und unbewegliche Vermögenswerte können dem "Institut Österreichischer Orden" geschenkt werden und werden dann im Sinne der Orden wirtschaftlich verwaltet. Die Übernahme unrentabler Objekte ist nicht geplant.

Es hat fünf Jahre gedauert, bis das Institut Österreichischer Orden 2016 von Rom den Segen erhielt. Seit dieser Zeit hat die Stiftung die Immobilien von fünf katholischen Privatschulen übernommen (Mary Ward Schulen in St. Pölten und Krems, das Schulzentrum Sacré Coeur in Graz, das Elisabethinum in St. Johann und das Privatmissionsgymnasium St. Rupert in Bischofshofen), weil diese von den jeweiligen Orden nicht mehr geführt werden konnten. Entweder, weil Geld fehlte oder ausreichend Ordenspersonal.

Immobilien als Schenkungen

Die jeweiligen Immobilien werden der Stiftung geschenkt, der Schulbetrieb wird von der Vereinigung der Ordensschulen Österreichs übernommen. "Die Stiftung wurde gegründet, damit Vermögenswerte in Ordenshand bleiben", sagt Peter Bohynik, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaft Österreichs und Stiftungsvorstand: "Die Statuten verpflichten uns, die Schulen im Sinne der Orden weiter zu betreiben." Es werden aber nicht alle Liegenschaften übernommen, sondern nur jene, die wirtschaftlich führbar sind. "Wir prüfen die Liegenschaft. Wie sieht es mit Investitionen aus? Wie mit der Vermarktung? Unrentable Objekte würden das Institut finanziell umbringen", sagt Bohynik "und werden nicht genommen." Derzeit finanziert sich die Stiftung aus den Mieteinnahmen der Schulbetreiber.

Welche Vermögenswerte in die Stiftung einfließen dürfen, entscheidet das Stiftungs-Kuratorium in Abstimmung mit dem Vorstand. Es können auch Schriften, Objekte und Sammlungen sein. Geld stehe nicht immer an oberster Stelle. Wenn etwa der kulturelle Wert eines Objektes sehr hoch ist, könne auch das in die Stiftung einfließen. Die Prüfverfahren können bis zu einem Jahr dauern, sagt Bohynik.

Andere Länder haben bereits Interesse an der Funktionsweise dieser katholischen Stiftung gezeigt.

Die Stiftung

Das Institut Österreichischer Orden ist eine kirchliche Rechtsperson und dient dem Zweck, Vermögenswerte Österreichischer Orden zu übernehmen und diese zu bewahren, damit sie auch weiterhin der Sendung der Orden langfristig dienen können. Ziel ist die nachhaltige Verwaltung von Liegenschaften, Unternehmensanteilen, Kulturgütern und sonstigen beweglichen Vermögen, um Ordensgemeinschaften zu unterstützen.

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20  Kommentare
20  Kommentare
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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.10.2018 19:41

Gut, dass es diese erwähnten Schulen auch weiterhin gibt!

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 15:26

In Vöcklabruck hat es Ordensmutterhaus gegeben, in dem die alten Schwestern bis zum Tod im Spital gratis gearbeitet haben und ihre Pension nicht selber genossen.

Die sind inzwischen ziemlich wenige geworden und der ÖVP fehlen sie als Wähler grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 12:58

Die Spitäler, die aus klösterlichem Personalmangel vom Land übernommen werden mussten, nolens volens, haben jetzt eine betriebswirtschaftliche Leitung.

Diese Leitung hat die Spitäler erst einmal mit einer überquellenden Verwaltungshierarchie überstülpt und danach so aufgespaltet, dass Niemand mehr für Nix zuständig ist. Die Ärzte müssen die Schwestern anbetteln und die Schwestern den Putztrupp und die Transportpfleger. Und alle die Verwalter.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 16.10.2018 13:05

@jago: Ich kenne mich jetzt bei der Spitals-Thematik Ordensspitäler nicht so aus, aber ich bin schon ein wenig verwundert:

1. Welche Ordens-Spitäler sind denn vom Land übernommen worden? Ich dachte, die Orden selbst hätten eine Art "Holding" gegründet und arbeiten nun zusammen (Brüder, Schwestern, Elisabethinnen etc.) Oder geht es um welche ausserhalb von Linz? Ried und Braunau gehören doch auch nicht zur GESPAG, oder?

2. Falls es so ist, dass die GESPAG Ordens-Spitäler übernommen hat, warum haben die Orden eigentlich die GESPAG ausgewählt, man könnte ja auch das fehlende Personal extern "zukaufen", vor allem, wenn das Land eh immer 95% der Abgänge abedeckt, wie das die Regel war, soweit ich weiss.

3. Ja, diese "Verwaltungs-Hierachie" ist doch vom Land (genauer: Landeshauptmann und seiner und anderen Parteien) so gewollt und so gestaltet, dass möglichst viele Parteifreunde (proportz-mässig) versorgt werden können. Stichwort: Elgin Drda als neue VorständIn und viele andere

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 13:22

Die GESPAG hat keine Ordensspitäler übernommen, die sind eigene Spitäler, die jetzt mangels ausgebeutete Brüdern und Schwestern, dafür aber mit einem Verwaltungsturm eine Menge Geld "vom Land" brauchen.

Das tut das Land nicht gern und nicht freiwillig. Die Ordensspitäler sind dennoch, nämlich und immer noch die beliebtesten bei den Patienten, bei mir auch weil die Schwestern nicht im Kaffeekränzchen herumhocken sondern auf die Patienten achten.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 16.10.2018 14:01

@jago: Ja, eben, die Ordensspitäler gehören nicht zur GESPAG. Und die Verwaltung wird ja auch nicht vom Land gemacht, soweit ich weiss, sondern das machen sich die Orden schon selbst.

Nur gibt es schon lange kaum mehr Brüder und Schwestern, das ist klar. Aber das Land bezahlt den Abgang fast zur Gänze, und deshalb spielt Geld dort oft wenig Rolle. Es ist aber richtig, diese Spitäler geniessen meist einen sehr guten Ruf, besonders das Personal wird sehr gelobt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 15:18

> die Verwaltung wird ja auch nicht vom Land gemacht, soweit ich
> weiss, sondern das machen sich die Orden schon selbst.

Dann wäre sie nicht so überkandidelt worden, die Verwaltung und nicht so aufgespleisst in Führungsstrukturen bis hin zu Externfirmen.

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 16.10.2018 08:15

Ziel verfehlt, katholische Kirche!

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 12:59

Die Kirche ist mit den Klöstern nur ganz weit entfernt verwandt.

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Pruckner (99 Kommentare)
am 16.10.2018 07:53

Ertragreiche Liegenschaften sind also gesichert, unrentable werden von Staat bezuschusst? Ohne Verwertung des gesicherten Vermögens kann man aber nichts finanzieren, was Bedürftigen zu Gute kommen könnte. Es geht damit wohl klar um Vermögenssicherung und sogar um weitere Optimierung. Zwar verständlich, aber nicht sympathisch.

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Orlando2312 (22.320 Kommentare)
am 16.10.2018 09:26

Die Kirche hat die Lektion gelernt, die von den Banken vorexerziert wurden.

„Gewinne personalisieren, Kosten sozialisieren“

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reibungslos (14.485 Kommentare)
am 16.10.2018 12:02

Darum wird auch die Kirche mit diesem Wirtschaftssystem untergehen. In der Bibel stünden andere Sachen. Aber wen interessiert das heute schon in der Kirchenleitung?

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 13:02

Immer wieder diese Fehlinformation zwinkern

Die Kirche muss die Klöster um Hilfe anbetteln und da ist fast nichts mehr zu holen.

Das sind verschiedene Institutionen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 13:36

Ich denke geschichtlich nach hinten und nach vorn.

Es wird wieder eine Zeit kommen, in der Menschen das Ordensleben für sich richtig halten. Da ist es gut, wenn ein wenig Startkapital aus der Vergangenheit übrig ist, gespart von früheren Ordensbrüdern und -schwestern, die für Gottes Lohn gearbeitet haben.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 16.10.2018 05:04

Die Orden schützen sich indem sie gemeinsame Stiftungen gründen um ihr Vermögen und Besitz vor den anstehenden Crash schützen.
Damit ist es höchste Zeit für vermögende Private es den Orden gleichzutun, denn die Orden haben fähige Leute an der Hand, welche genau wissen was uns allen droht.

Natürlich können wir Private es nicht gleichtun mit den Orden, denn diese besitzen mehrere Milliarden an Grund und Boden, aber es sollte uns ein Fingerzeig sein wie der Hase laufen wird in der nahen Zukunft!

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reibungslos (14.485 Kommentare)
am 16.10.2018 12:11

In der größten Not wird das auch nichts nützen. Dann wird nämlich der Kirchenbesitz eingezogen wie schon unter Joseph II. Dabei kam in Österreich die Kirche noch glimpflich davon und durfte die für den Staat "nützlichen" Einrichtungen behalten. In Bayern dagegen wurden 1802/3 alle Klöster aufgehoben bzw. enteignet. Später - ab 1817 - bekam die Kirche allerdings wieder einen Teil der Besitzungen zurück.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 16.10.2018 04:53

"Das Institut Österreichischer Orden ist eine kirchliche Rechtsperson und dient dem Zweck, Vermögenswerte Österreichischer Orden zu übernehmen und diese zu bewahren, "

So ein Pech aber auch für die Vermögensverwalter, dass es keinen Ablasshandel mehr gibt und man auch ohne Spende an die Kath.Kirche in den Himmel kommen darf.

Eine Glaubwürdige Kirche braucht kein Vermögen - sie sollte NUR für die Armen und Unterdrückten, für das "gemeine Volk" da sein, wenn man glaubt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 13:13

> Eine Glaubwürdige Kirche braucht kein Vermögen

In der Nazizeit ist besonders die Kirche (nicht die Klöster) vom Staat enteignet worden.

Dafür hat der Staat die Gehälter der Bischöfe übernommen, auch der Kirchenpriester. Auch den Erhalt der Dome.

Für die Enteignungen hat er den Kirchenbeitrag eingeführt. Den gibts nur in Deutschland und in Österreich.

Hier gehts nicht um die Kirche sondern um die Klöster, denen der Nachwuchs weggebrochen ist.

Die Ordenspatres haben nie viel gekostet, dadurch fehlen sie als arbeitendes Personal, sie sparen aber nichts ein.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.10.2018 13:26

> Die Ordenspatres haben nie viel gekostet
Die Ordenspatres und die Schwestern haben nie viel gekostet

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 16.10.2018 16:04

das sollst ein bisschen weiter zurück gehen - ins Mittelalter wo die Kath. Kirche den Ablasshandel erfunden hat, durch den erst die Klöster gegründet wurden!
Da war es völlig klar, dass man dazu auch das Zölibat schaffen musste, damit nichts an Kinder von Geistlichen gehen konnte.

Du bist zu viel mit der Gegenwart beschäftigt und die Kirchlichen Krankenhäuser müssen jetzt auch ohne "Geistliche Schwestern" auskommen, daher muss die Allgemeinheit auch den Abgang bezahlen, hat aber nichts zu bestimmen.

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