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Familie Schachinger: Die ständige Neuerfindung des Transports

Von Von Dietmar Mascher, 18. Dezember 2010, 00:04 Uhr
Schachinger-Firmenleitung
Schachinger-Firmenleitung (v.l.): Max Schachinger sen. Peter Overkamp, Max Schachinger jun., Rainer Otto, Roland Glöckl, Heidelinde Schachinger Bild: Werk

In zwei bis drei Jahren werde er sich endgültig zurückgezogen haben aus dem Geschäft, sagt Max Schachinger senior. Nächstes Jahr werde er schließlich 70 Jahre alt. Das sage er schon seit 15 Jahren, dass er sich in zwei Jahren zurückziehe, sagt Max Schachinger junior ...

In zwei bis drei Jahren werde er sich endgültig zurückgezogen haben aus dem Geschäft, sagt Max Schachinger senior. Nächstes Jahr werde er schließlich 70 Jahre alt. Das sage er schon seit 15 Jahren, dass er sich in zwei Jahren zurückziehe, sagt Max Schachinger junior und deutet an, dass der Übergang von einer Generation zur nächsten nicht immer einfach ist.

Einig sind sich die beiden, dass man sich als Logistikunternehmen immer wieder neu erfinden müsse. Bei Schachingers hat das nun mit Ökologie zu tun.

Großvater Max Schachinger war der Firmengründer. Der Oberösterreicher, der in München geboren wurde, hat mit seiner deutschen Frau Sophie 1939 ein Transportunternehmen gegründet und konsequent ausgebaut. „Mein Vater war der Techniker, der Transporteur. Meine Mutter war bodenständig, hielt viel von Grund und Boden und schaute frühzeitig, dass stille Reserven wichtiger waren als eine hohe Zahl an Autos“, erinnert sich Max Schachinger sen.

1953 wurde der erste Fernzug angeschafft. „Damals hat sich Schachinger neu erfunden. Alle erklärten uns für verrückt, weil wir uns aus der Baulogistik verabschiedet haben.“ Der nächste Schritt sei der Firmenstandort in Hörsching gewesen. Damals sei noch kaum ein Betrieb zwischen Wels und Linz gewesen. Heute seien alle da.

Eine wichtige Neuerfindung vor wenigen Jahren war der Ausstieg Schachingers aus der Flug- und der Stückgutlogistik. Die Margen waren gering, die Konkurrenz mit internationalen Spielern riesig. Die Ertragslage des Hörschinger Unternehmens verschlechterte sich deutlich. Nach wie vor sind Spuren in den Bilanzen einzelner Gesellschaften sichtbar

Schachinger stellte auf Branchenlogistik um und definierte einen überschaubaren Radius für die Betreuung. Beliefert werden sieben Branchen, darunter Pharma, Lebensmittel und Automobil. Dahinter stecken ein ausgeklügeltes System und Investitionen in die Technik (etwa was die Kühlkette in der Logistik betrifft).

Neue Logistikzentren

Die Margen seien jetzt höher. Im vergangenen Krisenjahr sank der Umsatz nur um ein Prozent auf 159 Millionen Euro in der Gruppe. Im Vergleich zum Absturz der Branche ein guter Wert. Das operative Ergebnis inklusive Abschreibungen (Ebitda) bewegt sich bei knapp acht Prozent vom Umsatz. Heuer erwartet Schachinger mit 530 Mitarbeitern einen Umsatz von 170 Millionen Euro. Der Radius der belieferten Firmen werde erweitert, neue Logistikzentren in Slowenien und anderen osteuropäischen Staaten sind ein Thema.

Die nächste Generation arbeitet schon längst im Unternehmen. Neben Max jun. (42), der die Mehrheit hält, ist seine Schwester Heidelinde im Unternehmen tätig. Peter Overkamp (43) ist der Sohn des deutschen Cousins von Max sen. und über Kühne & Nagel nach Hörsching gekommen.

Overkamp und Max jun. bilden nach dem Abgang des Seniors dann das Führungsduo in der Holding. Insgesamt achtet der Senior aber darauf, dass „eine gesunde Mischung aus Familie und externen Managern das Unternehmen voranbringt“.

Voranbringen soll auch die nächste Neuerfindung die Firma Schachinger. Und die hat mit der Ökologisierung der Logistik zu tun.

Max Schachinger jun. sitzt in jenem österreichweiten Gremium, das sich intensiv mit der Reduktion des Energieverbrauchs im Transportwesen beschäftigt. Das reicht von Überlegungen für neue Formen von Lkws. Würden diese in Tropfenform gebaut und dafür etwas länger sein, könnte massiv Treibstoff gespart werden. Biotreibstoff als Ergänzung ist bei Schachinger schon längst ein Thema.

Und auch beim Bau von Logistikhallen werden neue Wege, auch unter Einbeziehung von Holz, gegangen. Bei den Hallen wurde auf Ökostrom umgestellt.

Schachinger senior und sein Sohn sind sehr verschiedene Typen. Der Sohn sagt, man sei dabei, aus einem patriarchalisch geführten ein modernes Unternehmen zu machen. Der Vater nickt. Dass Tochter Heidelinde Schachinger (37) nicht nur am Unternehmen beteiligt, sondern auch ausgebildete Mediatorin ist, wird nebenbei auch erwähnt.

Familie Schachinger

• 1939 gründet Max Schachinger mit seiner Frau Sophie ein Transportunternehmen in Linz. Vor allem Baustoff wird transportiert.

• Sohn Max steigt ins Unternehmen ein und übernimmt in den Siebzigerjahren die Führung des Unternehmens.

• Schachinger steht auch in der Branchenvertretung für den Verkehr und bekleidet verschiedene Funktionen in der Wirtschaftskammer. Zu seinen engsten Vertrauten gehören Miba-Chef Peter Mitterbauer, der ehemalige Kammer-Präsident Kurt Kaun und Ex-Amag-Chef Robert Ehrlich.

• Die dritte Generation der Familie besteht aus Schachingers Kindern Max und Heidelinde. Geschäftsführer Peter Overkamp ist der Sohn von Schachingers Cousin in Nordrhein-Westfalen.

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1  Kommentar
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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 19.12.2010 10:54

ist ein interessantes Gründungsjahr.

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