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Fam. Poschacher: Unverwüstlich wie der Werkstoff Granit

Von Von Josef Lehner, 25. September 2010, 00:04 Uhr
Leonhard Helbich-Poschacher
Leonhard Helbich-Poschacher Bild: lebe

Seit vier Jahrhunderten sind die Poschachers unternehmerisch tätig. Der oberösterreichische Zweig mit Sitz in Mauthausen ist so wie sein Hauptprodukt, der Granit: schier unverwüstlich. Dabei hat sie der Sturm der Geschichte nicht bloß einmal in die Knie gezwungen.

Seit vier Jahrhunderten sind die Poschachers unternehmerisch tätig. Der oberösterreichische Zweig mit Sitz in Mauthausen ist so wie sein Hauptprodukt, der Granit: schier unverwüstlich.

Dabei hat sie der Sturm der Geschichte nicht bloß einmal in die Knie gezwungen. Der Sohn des Gründers der Granitwerke, Anton II., erlebte vor 140 Jahren so wie die k.u.k.-Monarchie einen Niedergang. Auf Kredit kaufte er das Unternehmen zurück. Die Gründerzeit brachte neuen Aufschwung. Plätze, Straßen und Brücken in Wien und Budapest wurden aus Poschacher-Granit gebaut. Um 1900 hatte das Unternehmen 2500 Mitarbeiter und 40 Steinbrüche.

Tiefschläge brachten der Zerfall der Monarchie 1918, Inflation und Weltwirtschaftskrise. Die Nazis schnappten sich 1938 den Steinbruch in Mauthausen und errichteten das Konzentrationslager.

Der Aufschwung nach dem Krieg ist mit dem Namen Leopold Helbich verbunden, der als Industrieller und VP-Politiker einer der mächtigsten Männer Österreichs war. Er hat für das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt, verkaufte 1974 die erst 1956 gegründeten Dachziegelwerke und gründete den Baustoffhandel. Diese Sparte übernahm der jüngere Sohn, Leonhard; er baute sie zu einem Handelsimperium aus; seine Holding setzt heute mit rund 165 Mitarbeitern knapp 100 Millionen Euro um.

Bruder Anton erbte den Firmenkern, die Granitwerke. „Früher war der Granit Baustoff, heute ist er Dekorstein“, sagt er den OÖN. Er ziert Bäder, Küchen, Fassaden und Gärten. Auch Großprojekte werden abgewickelt wie die Pflasterung der Kärntnerstraße in Wien oder des Lehrter Bahnhofs in Berlin. Die Natursteinwerke haben acht Steinbrüche und setzen mit 200 Mitarbeitern rund 25 Millionen Euro um.

„Wir sind brüderlich nebeneinander aber unternehmensrechtlich getrennt“, sagt Leonhard. Geerbt haben sie vom Vater auch das öffentliche Engagement. Anton leitet in der Wirtschaftskammer die Industriesparte, Leonhard ist Präsident der österreichischen Baustoffhändler.

Naturstein

Anton Helbich-Poschacher gehört der alte Unternehmenskern der Granitwerke in St. Georgen/Gusen; Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

Handel

Leonhard Helbich-Posch-acher besitzt die Baustoff-Holding in Mauthausen mit Baustoffhandel, Einkaufszentrum Donaupark, Dachdeckerei/Spenglerei, AustroDach.

Geschichte

• Im 16. Jahrhundert sind die Poschachers im Raum Lofer (Salzburg) als Brauer, Gastwirte und Lokalpolitiker aktiv.

• Der legendäre Leoganger Kirchenwirt Sebastian Poschacher (*1746) hatte 27 Kinder.

• Ein Spross, Generalmajor Ferdinand Poschacher von Poschach, fällt 1866 als tragischer Held vor Königgrätz.

• Über eine bayerische Linie kommt Anton Poschacher (1812 – 1873) als Lebzelter nach Mauthausen.

• 1839 werden die Granitwerke in Mauthausen gegründet, die bis heute den Ruhm der Dynastie prägen.

• Bruder Josef Kaspar Poschacher (1826 – 1885) gründet in Linz eine Brauerei, den Vorläufer der Brau AG. Später wird sie mangels Kindern an die Familie Beurle veräußert.

• Unter Anton II. Poschacher (1841 – 1904) Blütezeit der Granitwerke, 2500 Mitarbeiter. Unter Anton III. nach 1919 Wirtschaftskrise.

• Steinmetz Leopold Helbich (1926 – 2004) heiratet Tochter Wilburg Poschacher (1929 – 2010) und leitet ab 1954 das Unternehmen. Er ist auch als VP-Politiker bekannt, gründet 1974 den Baustoffhandel.

• In den 1980er-Jahren Übergabe der Firmenteile an Anton IV. und Leonhard.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 25.09.2010 10:22

"Oder wie er über eine Bestechungsaffäre stolperte und Helbich ein - von seinem wahren Einfluss zeugendes - Meisterwerk gelang: Trotz des breit getretenen Skandals schaffte er die Rückkehr in die Politik. "

Danke für den Link, Pilatus.

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am 26.09.2010 14:09

Aber der Link wurde gleich von den OÖN gecancelt .......... man ist eben der ÖVP verpflichtet und da will diese eben nicht auf ihre Machenschaften erinnert werden.

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am 26.09.2010 15:28

ah ja, die leidige g'schicht mit dem novonty von der krone damals - da sollte sich ja im archiv der oön auch was finden dazu - und die geniale idee mit den granitpflastersteinen auf den autobahnpannenstreifen ...

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am 26.09.2010 15:38

so, habs wieder gefunden, hab vorher den namen des krone-redakteurs falsch geschrieben. noWotny hieß er ...

http://www.falter.at/print/F2002_33_3.php

"Der Mann kam ohne viel Umschweife zur Sache. "Hundert - und wir reden nicht mehr darüber", sagte der ÖVP-Abgeordnete Leopold Helbich und drückte seinem Gesprächspartner, dem Journalisten Georg Nowotny, mitten im Nationalratswahlkampf 1975 ein dickes Kuvert in die Hand. Doch der ließ sich freundliche Berichterstattung nicht abkaufen und den Parlamentarier in der Kronen Zeitung auffliegen. Helbich nahm seinen Hut."

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am 26.09.2010 21:11

Ja, die Politik ist durchaus schmutzig, da gibt es ja in OÖ. besonders viele Beispiele von Kammerpräsidenten, die zuerst einen Prozess abwarten mussten, einen Statthalter, der dann in die LR wechseln durfte ......... ja, alles ist möglich, wie im Lotto.

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am 26.09.2010 21:14

Unter dem von Dir angeführten Link ist auch zu lesen:

Ein zweites Mal in seiner Karriere musste aber nur Leopold Helbich zurücktreten - sechzehn Jahre nach seinem Bestechungsversuch von 1975. Helbich hatte ein Vermittlungshonorar von rund 43 Millionen Schilling steuerschonend in die Schweiz überweisen lassen. Das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich verlieh ihm Landeshauptmann Josef Pühringer 1998 trotzdem: für sein "unermüdliches Engagement für unser Bundesland". N. HORACZEK / G. JOHN

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am 25.09.2010 09:57

>> Schillernder Vater

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 25.09.2010 07:22

blüht und gedeiht: Jede Erbschaftssteuer unter 50 Prozent ist ein Verbrechen an der Menschheit.

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ziggystarduzt (187 Kommentare)
am 25.09.2010 07:30

...........................................

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 25.09.2010 08:15

...und das schwierige Los der Besitzlosen.

Verregnete Grüße vom Eigenheim-Besitzer

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 25.09.2010 09:55

ein Sonnenstrahl streifen zwinkern , und möglicherweise der Blitz der Erkenntnis zwinkern

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