FACC: Finanzchefin muss gehen

03.Februar 2016

Am Mittwochmorgen gab die FACC AG bekannt, was OÖN-Leser bereits erahnten. Nämlich dass jenes Vorstandsmitglied, in dessen Verantwortung die Ressorts Finanzen, IT und Risikomanagement sind, gehen muss. Dies als erste Konsequenz nach dem Internet-Angriff, in dessen Folge 50 Millionen Euro verschwunden sind. Am Dienstag fand eine lange Aufsichtsratssitzung statt, in deren Verlauf es intensive Diskussionen gab.

In der offiziellen Mitteilung heißt es, das Mandat von Frau Minfen Gu als Finanzvorständin der FACC AG endet mit sofortiger Wirkung. Der Aufsichtsrat gab die Suche einer Nachfolge in Auftrag.

Nach derzeitigem Stand der forensischen und kriminalpolizeilichen Untersuchungen waren die kriminellen Aktivitäten, die die Finanzbuchhaltung zum Ziel hatten, betrügerische Handlungen von Außenstehenden, die eine falsche Identität vorspiegelten (sog. Fake President Fraud), heißt es weiter. Das Unternehmen betont, dass die IT-Infrastruktur, Datensicherheit, IP-Rechte sowie die operativen Bereiche von den kriminellen Aktivitäten nicht betroffen waren. Es seien auch keine Hinweise auf Malware identifiziert worden.

Der Vorstand arbeite daran, die Finanzabteilung grundlegend neu aufzustellen sowie Schadenersatz- und Versicherungsansprüche zu verfolgen. Zur Unterstützung des Vorstands bei der Neuaufstellung der Finanzabteilung bestellte der Aufsichtsrat sein bisheriges Mitglied des Aufsichtsrats, Herrn Yongsheng Wang, interimsmäßig zum Mitglied des Vorstands.