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"Es gibt keine Neiddebatte mit der Industrie"

Von Dietmar Mascher, 22. November 2018, 00:04 Uhr
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Doris Hummer Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Wirtschaftskammer-Chefin Doris Hummer über Umbau, KV und Arbeitszeit.

Doris Hummer sieht den Umbau der Wirtschaftskammer Oberösterreich in der Zielgeraden, sagt sie im OÖNachrichten-Interview.

 

OÖNachrichten: Bis auf die Neos gibt es keine Fraktion, die gegen Ihre Politik in der Wirtschaftskammer opponiert. Alles harmonisch?

Hummer: Ich würde sagen, konstruktive Diskussionen. Jeder hat seine Schwerpunkte, insgesamt zählt der Interessenausgleich.

Sie sind angetreten, um die Wirtschaftskammer umzubauen. Haben Sie schon Dachgleiche?

Viele weiter, wir können einziehen. Die interne Struktur mit neuen Branchenverbünden tritt mit 1. Jänner in Kraft. Wir haben die kostenlose Versicherung für Verwaltungsstrafverfahren, die duale Akademie und Schwerpunktthemen definiert.

Gratis-Rechtsschutz gilt nur für Betriebe bis 20 Mitarbeiter.

Immerhin 70 Prozent der Betriebe.

Das heißt aber auch, dass die Industrie, die ohnehin viel für die Kammer zahlt, auch hier wieder nichts davon hat.

Das stimmt nicht. Ich habe das auch mit Industrievertretern wie Wolfgang Eder besprochen. Die Industrie will auch, dass es den kleinen Firmen, zumal den Zulieferern, gut geht. Es gibt hier keine Neiddebatte mit der Industrie. Im Gegenteil. Wir kommen auch der Industrie entgegen: mit einer degressiven Kammerumlage 1 und Einsparungen von sechs Millionen Euro, die Investitionen werden freigestellt. Das kommt den Großen entgegen. Grundsätzlich ist die Wirtschaft unteilbar, ich stehe zum Solidarprinzip.

Oberösterreich sieht sich in der WKO als Vorreiter. Können und wollen andere Länder mit?

Es ist keine Vorgabe für die anderen, was wir machen. Aber die duale Akademie und die Branchenverbünde finden schon Nachahmer. Wichtig ist, dass wir uns trauen, Veränderungen vorzunehmen und sofort umzusetzen, denn die Konjunktur wird sich abschwächen. Wobei wir versuchen müssen, die hausgemachten Probleme bei der Konjunktur zu beseitigen.

Die da aus Ihrer Sicht wären?

Arbeitsmarktpolitik und Bildung. In diesem Bereich müssen wir handeln, damit wir mehr Fachkräfte bekommen.

Ist nach der Einigung bei den Metallern das Thema Arbeitszeit jetzt erledigt?

Bei 94 Prozent der Betriebe gibt es bei der Arbeitszeit keine Veränderungen, beim Rest sind Änderungen jetzt unbürokratischer möglich. Die Gewerkschaft hat noch immer das Bild des Klassenkampfes vor sich. In den Betrieben spielt das keine Rolle, dort steht das Gemeinsame im Vordergrund. Mit dem Motto "Der Chef schafft an" kann man keinen Betrieb mehr führen. Da laufen die Mitarbeiter davon.

Sie haben den Lohnabschluss als tragbar gelobt.

Lieber wäre es mir gewesen, die Beschäftigten bekämen 100 Euro mehr, ohne dass die Arbeitgeber mehr Lohnnebenkosten zu bezahlen hätten.

In zwei Wochen folgt Markus Achleitner Michael Strugl als Wirtschaftslandesrat. Haben Sie mit dieser Personalentscheidung die Machtverhältnisse zur Industriellenvereinigung wieder zurecht gerückt?

Das Verhältnis zur Industriellenvereinigung ist gut, ich komme auch aus der Sparte Industrie. Die Position des Nachfolgers von Michael Strugl war eine parteipolitische Entscheidung, die der Landeshauptmann und ich als Wirtschaftsbund-Chefin trafen.

Kammerumlage sinkt um 6,3 Millionen Euro

Nicht nur die Wirtschaft, auch die Wirtschaftskammer stehe vor großen Umbrüchen, sagte gestern Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer bei einem Pressegespräch vor dem Wirtschaftsparlament.
Ausdruck dieses Umbruchs in der Kammer ist, dass die Beiträge der Mitglieder sinken sollen. Konkret werden bei der Kammerumlage 1 die Investitionen beitragsfrei gestellt. Damit fallen die Einnahmen im nächsten Jahr um 3,7 Millionen Euro oder 19 Prozent niedriger aus.

Bei der Kammerumlage 2 wird der Hebesatz von 0,21 auf 0,20 Prozent gesenkt. Das vermindert die Einnahmen der Kammer im kommenden Jahr um 1,9 Millionen Euro oder fünf Prozent.

Finanziert wird diese Entlastung durch „Einsparungen in allen Bereichen“, sagte Hummer. Das gelte auch für das Personal. Laut Kammer-Direktor Hermann Pühringer ist die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) seit 2017 um 20 gesunken, weitere 20 Jobs sollen bis 2021 abgebaut werden. Kündigungen werde es keine geben, der Mitarbeiterabbau erfolge über natürlichen Abgang. Durch die gestrafften Strukturen, vor allem durch die neuen Branchenverbünde, sei dies möglich, so Pühringer. (hn)
 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Martin2312 (431 Kommentare)
am 22.11.2018 13:03

Mit der „dualen Akademie“ will die WKOÖ den Fachkräftemangel lösen? 40 Plätze für AHS Maturanten in ganz Oö - ein schlechter Witz, die Kampagne ist wieder Selbstverherrlichung pur. Gleichzeitig will man 420 Lehrlinge in Oö abschieben. Der Antrag der NEOS wurde gestern in der WKOÖ abgelehnt, Begründung „Keine Notwendigkeit“. Die WKOÖ ist ein Parteivorfeldorganisation die längst schon keine Unternehmerinteressen mehr vertritt.

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soling (7.432 Kommentare)
am 22.11.2018 12:01

Da hört sich Frau Hummer wieder einmal gerne selber reden.

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thukydides (1.204 Kommentare)
am 22.11.2018 10:13

Oh mein Gott, die Hummer. Ohnehin nicht ernstzunehmen.

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