Erdgasautos kommen einfach nicht vom Fleck

Von Von Clemens Schuhmann   18.Oktober 2010

LINZ. „Die Neuzulassungen von Erdgasautos waren zuletzt nicht berauschend, das ist auch für uns enttäuschend“, sagt Johann Grünberger, Chef der OÖ. Ferngas im OÖNachrichten-Gespräch. Tatsächlich sind laut Statistik Austria in Österreich zwischen Jänner und September 2010 nur 254 Erdgas-Pkw neu zugelassen worden – ein Minus von 41 Prozent gegenüber den ersten drei Quartalen 2009. Der Anteil der Erdgasautos an den gesamten Neuzulassungen liegt damit bei mickrigen 0,1 Prozent. Insgesamt tummeln sich auf Österreichs Straßen derzeit lediglich 5500 Erdgasautos.

Am Tankstellennetz kann es nicht mehr liegen, dass die Erdgasautos nicht vom Fleck kommen: Bundesweit gibt es bereits 170 Stationen, in Oberösterreich sind es 33. „Damit ist eine wichtige Vorleistung erbracht“, sagt Grünberger, der zugleich auf die gestiegene Reichweite der Erdgas-Pkw verweist: „400 bis 500 Kilometer mit einem Tank sind keine Seltenheit mehr.“

Die Zurückhaltung der Österreicher hat andere Gründe: „Wir müssen versuchen, die Autoverkäufer ins Boot zu holen. Und die Autokäufer müssen für dieses Thema sensibilisiert werden“, sagt Grünberger. Hinderlich sei zudem, dass es nur eine kleine Auswahl an Erdgasautos am Markt gebe. Entscheidend wäre zudem die politische Zusage, dass der Treibstoff Erdgas bis zu einem bestimmten Zeitpunkt von der Mineralölsteuer befreit bleibt. In Deutschland gibt es diese Zusage bis zum 31. Dezember 2018, daher fahren dort auch schon deutlich mehr Erdgasautos.