Deutsche Autobauer geloben Trump mehr US-Produktion

Von OÖN   06.Dezember 2018

Im Poker um die Strafzölle auf europäische Autos könnte sich zwischen der US-Administration und den deutschen Autobauern ein Kompromiss abzeichnen. Nach einem Treffen der Chefs von Volkswagen, Daimler und BMW in Washington, an dem zum Teil auch Präsident Donald Trump teilnahm, pochten die Autohersteller zum einen auf ihre Rolle als Arbeitgeber in den USA, machten gleichzeitig aber auch Zugeständnisse und stellten mehr Engagement in den USA in Aussicht.

VW-Chef Herbert Diess stellte dabei eine globale Allianz mit Ford in Aussicht, die auch die amerikanische Autoindustrie stärken würde. Die Wolfsburger verhandeln mit dem zweitgrößten US-Autobauer bereits über eine Kooperation bei Transportern und leichten Nutzfahrzeugen, die Insidern zufolge schon bald auf weitere Gebiete ausgedehnt werden könnte. BMW will weitere 525,9 Millionen Euro in seine Fabrik in Spartanburg in South Carolina investieren und dort 1000 neue Jobs schaffen.

Auch Daimler kündigte an, weiter in den USA zu investieren. Dafür dürften sich aber die Rahmenbedingungen nicht verschlechtern, schränkte Konzernchef Dieter Zetsche ein.

Die Deutschen wollen verhindern, dass ihre Exporte in die USA mit 25 Prozent Strafzoll belegt werden. Autoexporte von den USA nach Europa sind derzeit mit zehn Prozent zu verzollen. Zuletzt hatte Trump, der mehr Jobs auf dem Automarkt versprach, wieder lauter getönt, weil General Motors mit dem Abbau von 15.000 Stellen drohte. Das bringt ihn in den USA selbst unter Druck.

E-Mobilität

114.000 Jobs dürften bis 2035 in Deutschland wegen der teilweisen Umstellung auf Elektroantrieb verlorengehen, heißt es in einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gemildert könnte die Entwicklung werden, wenn man Batterien selbst produziere.