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Der Pangasius als Kuckuck

08. Jänner 2011, 00:04 Uhr

Er ist erst vor zehn Jahren in den Kühltruhen der Fischhändler aufgetaucht und als Wunderwaffe gegen die Überfischung der Weltmeere gepriesen worden: der Pangasius. Den umweltbewussten Konsumenten dürfte jedoch ein Kuckuck ins Nest gesetzt worden sein, weil der ...

Er ist erst vor zehn Jahren in den Kühltruhen der Fischhändler aufgetaucht und als Wunderwaffe gegen die Überfischung der Weltmeere gepriesen worden: der Pangasius. Den umweltbewussten Konsumenten dürfte jedoch ein Kuckuck ins Nest gesetzt worden sein, weil der Pflanzenfresser heute in Südostasien, großteils im Herkunftsland Vietnam, mit Getreide, wenig Wasser und vielen Chemikalien gemästet wird.

Im Jahr 2000 exportierte Vietnam kaum Fisch; 2007 wurde die Marke von einer Million Tonnen überschritten. Hauptgrund für die Beliebtheit dieses Haiwelses ist der niedrige Preis, zu dem ihn die Asiaten wegen der günstigen Produktionsbedingungen auf den Weltmarkt werfen. Allerdings werden sie auch von den internationalen Handelskonzernen im Preis gedrückt, die nun einen preiswerten Lockvogel im Kühlregal haben. Dazu kommt, dass der Fisch einfach zuzubereiten ist. Fang und Filetierung erfolgen in Vietnam nach hohen Hygienestandards. Mittlerweile mästen manche Produzenten auch mit mehr Nachhaltigkeit.

Für Franz Benetseder, Chef des Fischrestaurants in der Linzer Industriezeile (Interspar), kommt der Pangasius trotzdem nicht in Frage. „Fisch ist das gesündeste Nahrungsmittel, und dann bekäme man über diese Intensivmast die chemische Keule auf den Tisch“, sagt der Fischexperte.

Mehr Nachhaltigkeit

Das Angebot an Wildfischen wird ständig schmäler; es ist zu entsprechenden Preisen aber noch immer hochklassige Ware erhältlich, sagt Benetseder. Dazu gewinnt die Aquakultur an Qualität. Es gibt wieder hervorragenden Lachs aus dem Norden und Brassen aus dem Mittelmeer. Ein Fisch braucht Lebensraum und sauberes Wasser, damit er seine wertvollen Fettsäuren aufbauen kann.

Auch der Handel ist bemüht, nachhaltige Fischerei zu forcieren. „Wir arbeiten mit dem WWF zusammen. Er überarbeitet mit uns jährlich das Sortiment“, sagt Michael Vogl, der Einkaufsverantwortliche beim Großhandelshaus Pfeiffer in Traun. Mittlerweile gibt es sogar Garnelen aus biologischer Zucht.

Erfreulich ist die stark steigende Nachfrage nach Frischfisch. Im Dezember betrug das Plus 30 Prozent. „Dem steht natürlich die sinkende Verfügbarkeit gegenüber“, sagt Vogl: „Wir wollen mehr auf Nachhaltigkeit schauen und das auch bei unseren Kunden verankern.“ Hauptabnehmer ist die Gastronomie. Die will aber Ware, die Gästen preislich zumutbar ist.

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