Das lange Warten auf die Zinswende
FRANKFURT. Wenige österreichische Banken haben Zinsen seit August weiter gesenkt.
Das Zinsniveau in der Eurozone bleibt extrem niedrig. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzinssatz vorige Woche bei 0,05 Prozent gelassen. Der aktuelle Konditionenvergleich (siehe rechts) zeigt, dass sich derzeit nicht viel tut im Markt.
Vier von 19 Banken haben im Vergleich zum August Kreditzinsen noch etwas gesenkt. Zwei der befragten Banken haben Sparzinsen gedrückt, ebenso viele haben aber auch Kreditzinsen erhöht, und bei einem Institut gingen Sparzinsen nach oben.
International ist die lange erwartete Zinswende der US-Notenbank Fed das große Thema. Goldman Sachs erwartet nun die Erhöhung des bei fast null liegenden US-Leitzinses erst im Dezember statt im September. "Die Fed ist stark abgeneigt, den Markt zu überraschen", sagte Jörg Kukies, Deutschland-Co-Chef der US-Investmentbank. Die Weltbank rät der Fed ganz offen, mit einer Erhöhung doch noch zu warten, bis die Weltwirtschaft stabiler geworden sei.
"Ich glaube nicht, dass ein Abheben der Fed eine große Krise auslösen wird, aber es wird sofort einige Turbulenzen verursachen", sagte der Weltbank-Chefvolkswirt Kaushik Basu.
Wo bekommen Sie die höchsten Zinsen?
Basiszinssatz: DenizBank: 0,9 %
Kapitalsparbuch 1 Jahr: DenizBank: 1,25 %
Privatkonto Habenzinsen: Bawag P.S.K.: bis 0,5 %
Wo sind Kredite am günstigsten?
Privatkonto Sollzinsen: Hypo Vorarlberg: ab 5 %
Wohnbaukredit: Bank Austria: 1,4 %
Schalterkredit: Bawag P.S.K.: ab 4,1 %