Dank Emirates-Auftrag: Airbus A380 wird doch nicht eingestellt

12.Februar 2018

Die in Abu Dhabi unterschriebene Vereinbarung mit dem europäischen Flugzeugbauer sieht zudem eine Kaufoption über 16 weitere A380-Maschinen vor, wie die Unternehmen mitteilten. Damit soll das A380-Programm bei deutlich heruntergefahrener Produktionsrate für ein Jahrzehnt gesichert sein. Ohne den Großauftrag von Emirates hätte Airbus die Herstellung des doppelstöckigen Flugzeugs in absehbarer Zeit einstellen müssen, wie der Konzern selbst Anfang des Jahres eingeräumt hatte. Das ursprünglich mit großen Hoffnungen auf den Markt gebrachte Flaggschiff hatte seit Jahren kaum neue Käufer gefunden.

Airbus hofft nun, mit dem Emirates-Geschäft im Rücken weitere Kunden gewinnen zu können. "Diese Vereinbarung bestätigt unser Bekenntnis zum A380-Programm", sagte Emirates-Chef Scheich Ahmed bin Said Al Maktum. "Damit verleihen wir der A380-Produktion Stabilität." Die Golf-Airline war schon zuvor die wichtigste A380-Kundin.

Das Auftragsvolumen für alle 36 Jets würde sich laut Preisliste auf rund 16 Mrd. US-Dollar (13 Mrd. Euro) belaufen. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen - vor allem bei wenig gefragten Modellen - hohe Rabatte üblich.

Die A380 ist seit 2007 im Liniendienst und mit Platz für bis zu 853 Fluggäste der größte Passagierjet der Welt. Doch die meisten Gesellschaften setzen lieber auf mittelgroße Langstreckenjets wie den Airbus A350 und Boeings 787 "Dreamliner". Diese lassen sich auch auf weniger gefragten Strecken rentabel einsetzen. Da sie mit zwei statt vier Triebwerken auskommen, sind sie auch günstiger zu warten.

Airbus sieht das Wachstum des Luftverkehrs als wichtigstes Argument für die A380. An Drehkreuzen wie London-Heathrow und Paris-Charles de Gaulle könne der Bedarf auf Dauer nur mit größeren Flugzeugen gedeckt werden, schätzt das Unternehmen.

Vor der neuen Emirates-Order hatte Airbus noch offene Bestellungen über 95 Exemplare der A380 in den Büchern. Die Produktion wird zurückgefahren. Nach zwischenzeitlich bis zu 30 Jets pro Jahr sollen 2018 noch 12 Maschinen die Werkshallen verlassen. Ab 2019 sollen es dann nur noch acht Stück sein.