Clinton sieht Lebensmittelpreise als Gefahr
ROM. Vor einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit hat gestern, Freitag, US-Außenministerin Hillary Clinton gewarnt. Anlässlich eines Besuches bei der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO sprach sie von destabilisierenden Auswirkungen von ...
ROM. Vor einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit hat gestern, Freitag, US-Außenministerin Hillary Clinton gewarnt. Anlässlich eines Besuches bei der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO sprach sie von destabilisierenden Auswirkungen von Nahrungsmittelknappheit und Preissteigerungen bei Lebensmitteln. „Wir müssen handeln“, sagte sie.
Nach dem am Donnerstag veröffentlichten monatlichen Preisindex der FAO blieben die Preise für Lebensmittel weltweit hoch. Vor allem auf dem Getreidesektor waren starke Preissteigerungen zu verzeichnen, während die Preise für Milchprodukte, Zucker und Reis leicht sanken. Öl und Fleisch blieben laut FAO in etwa stabil. Der Lebensmittelpreisindex der FAO stieg zum März nur leicht auf 232 Punkte, lag aber 36 Prozent über dem von April 2010. Die USA tragen aber selbst massiv zur Verknappung bei, indem sie bereits 40 Prozent ihrer Maisernten zu Agrarsprit verarbeiten.
Der Agrarexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo, Franz Sinabell, rechnet aufgrund des Angebots mit sinkenden Nahrungsmittelpreisen. Nur bei Getreide seien die Lager weltweit knapp. Wichtig werden die Ernteaussichten: In den USA sind sie wegen Unwettern schlecht, in Europa wegen der Trockenheit.