Celestica sperrt Niederlassung zu

19.April 2013

Mit Oktober wird der kanadische Konzern Celestica die Niederlassung in Frankenburg schließen. Nachdem zuletzt Aufträge ausgeblieben sind, hat die Medizintechnik-Firma Verluste geschrieben. Betroffen sind 95 Mitarbeiter, die gestern informiert und anschließend bis Montag nach Hause geschickt worden sind.

„Ich bin aus allen Wolken gefallen“, sagt Bürgermeister Franz Sieberer, der von Hansjörg Weisskopf, dem Gründer von Allied Panels, mit einem Telefonanruf von der Schließung erfahren hat. Sieberer will sich nun gemeinsam mit Gewerkschaft und Arbeitsmarktservice für einen Sozialplan einsetzen. „Das ist ein g’scheiter Schlag für Frankenburg. Mir geht’s nicht ums Geld, sondern um die Mitarbeiter.“

Celestica hatte die ehemalige Firma Allied Panels mit Sitz in Hopfgarten (Tirol) und Frankenburg am Hausruck im Herbst 2010 gekauft, um die Medizinsparte auszubauen. Konzernchef Craig H. Muhlhauser hatte im kleinen österreichischen Betrieb großes Potenzial vor allem bei diagnostischen Bildverfahren wie der 3D-Ultraschall-Technologie gesehen.

Damals beschäftigte das Unternehmen in Frankenburg noch 110 Mitarbeiter. Es erwirtschaftete einen Umsatz von 40 Millionen Euro. Bei der Übernahme war die Rede von Ausbau und davon, den Umsatz auf mehr als 100 Millionen Euro zu verdoppeln.

Das börsenotierte Unternehmen Celestica, das aus IBM-Produktionsstätten entstanden ist, beliefert vor allem die Elektronikindustrie mit Gesamtlösungen, hat weltweit rund 40.000 Mitarbeiter und setzt rund acht Milliarden US-Dollar (2007) um. Der Konzern hat neben der Zentrale in Toronto Niederlassungen in den USA, in China und in Indien. Das Unternehmen erzeugt Elektrogeräte für die Verteidigungstechnik, Kommunikationslösungen, elektronische Produkte für Privatkunden, Industrielösungen und Gesundheitstechnik. (gh)