Briefkastenfirma für das Geld der Schwiegermutter
WIEN. Im Buwog-Prozess wurde gestern der Schweizer Vermögensverwalter Norbert Wicki befragt.
Wieder stand das "Schwiegermuttergeld" in Höhe von 500.000 Euro im Zentrum. Es ging um die Briefkastengesellschaft Catherine Participation mit Sitz in der Steueroase Belize. Laut Wicki sei diese für Karl-Heinz Grassers Ehefrau Fiona gegründet worden, da das Ehepaar einen Umzug in die Schweiz erwogen hätte. Als die Gesellschaft aber von Fiona nicht gebraucht wurde, habe Wicki sie für Grassers Schwiegermutter als Berechtigte verwendet.
Auf das Konto der Catherine Participation bei der St. Gallener Kantonalbank wurde der Erlös aus Grassers "Schwiegermuttergeld" übertragen. Genau betrachtet hatte Grasser die 500.000 Euro, die er in bar bei der Meinl Bank in Wien eingezahlt hatte, durch den Ertrag aus dem Hypo-Genussschein vermehrt auf 784.000 Euro, die auf das Mandarin-Konto in Liechtenstein überwiesen wurden. Von dort wurden 700.000 Euro auf das Catherine-Konto überwiesen, sowie rund 200.000 Euro schwere Wertpapiere (Gazprom, Glencore, Crescendo).
Die Schwiegermutter habe nicht gewusst, dass ihr Geld in Belize veranlagt war. Wicki: "Das interessiert die Frau nicht, für das hat sie Leute wie mich, die das entscheiden."