Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Beziehungskrise bei Tinder: Gründer klagen Mutterkonzern auf Milliarden

16. August 2018, 00:04 Uhr
Beziehungskrise bei Tinder: Gründer klagen Mutterkonzern auf Milliarden
Bei Tinder kriselt es.

NEW YORK. Um Tinder ist ein Rechtsstreit entbrannt. Mitarbeiter der Dating-App fühlen sich betrogen, die Muttergesellschaft weist die Vorwürfe zurück.

"It’s a match." Diesen Satz lesen Flirtwillige auf der Dating-App Tinder (Zunder), wenn sie andere Nutzer vorgeschlagen erhalten und sich beide Seiten entscheiden, in Kontakt zu treten. So sehr sich dieses Konzept des Anbandelns bewährt hat, so sehr kriselt es nun bei der Dating-Plattform.

Um Tinder ist ein Rechtsstreit entbrannt. Eine Gruppe ehemaliger und aktueller Mitarbeiter hat Klage gegen die Tinder-Muttergesellschaft Match Group und deren Mehrheitseigentümer IAC/Interactive eingebracht.

Zwei Milliarden Dollar

Die zehn Kläger – darunter die Mitgründer Sean Rad, Jonathan Badeen und Justin Mateen – behaupten, sie seien um ihren Anteil an dem Partnervermittler betrogen worden. Sie werfen der Match Group und IAC vor, sie um Aktienoptionen geprellt zu haben, und fordern Schadenersatz. Laut Anklageschrift geht es um mindestens zwei Milliarden US-Dollar (1,75 Milliarden Euro) und zusätzliche Strafzahlungen.

Demnach sollen die Tinder-Eigentümer den Wert des Unternehmens künstlich niedrig gehalten haben. Dadurch sei den Gründern und anderen Mitarbeitern viel Geld entgangen. Wie es in der Anklageschrift weiter heißt, hätten die Match Group und IAC 2014 Vereinbarungen zugestimmt – diese gewährten den Gründern und anderen Mitarbeitern Aktienoptionen an Tinder, wobei allein die Optionen der Kläger mehr als 20 Prozent der Anteile an der Plattform ausmachten. Je höher Tinder bewertet wurde, desto mehr hätten die Muttergesellschaften also zahlen müssen.

Dem war aber offenbar nicht so. Match Group und IAC hätten 2017 "falsche Finanzprojektionen geschaffen, die Kosten von Tinder aufgebläht und ein alternatives Universum erfunden, in dem Tinder stagniert und sich auf einen freien Fall zubewegt hat", heißt es von den Klägern. Tinder sei im Vorjahr mit drei Milliarden Dollar bewertet worden – und damit genauso hoch wie 2015, obwohl seitdem der Umsatz um 600 Prozent und die Nutzerzahlen um 50 Prozent gestiegen waren. 2017 setzte die Match Group 1,3 Milliarden Euro um, der Löwenanteil entfiel auf Tinder.

"Neid der Besitzlosen"

Die Reaktion der Eigentümer ließ nicht lange auf sich warten. Match Group und IAC teilten mit, sich gegen die "gegenstandslosen Vorwürfe" energisch verteidigen zu wollen und sich auf ein Gerichtsverfahren zu freuen. Die Bewertung sei gründlich gewesen, den Klägern habe das Ergebnis nicht gefallen. Womöglich störe es Sean Rad und Justin Mateen, dass Tinder nach ihrem Abschied "enormen Erfolg" habe, hieß es. "Aber der Neid der Besitzlosen alleine macht noch keine Klage." (rom)

 

Das ist Tinder: 2012 erschien die Mobile-Dating-App. Ziel ist es, Menschen in näherer Umgebung das Kennenlernen zu erleichtern. Nach eigenen Angaben sind 18- bis 35-Jährige die Hauptzielgruppe des Unternehmens.

Tinder gehört zur Match Group, die auch andere Dating-Apps betreibt. Der New Yorker IAC-Konzern hält mehr als 80 Prozent an der Match Group. Knapp 60 Millionen Menschen weltweit nutzen Tinder.

 

mehr aus Wirtschaft

Wie Unternehmen im Wettbewerb um Führungskräfte punkten

Teuerung: Österreicher haben real weniger Geld zur Verfügung

Streik bei AUA beendet: Betrieb wird "sukzessive" hochgefahren

Sicheres Geschäft? Unter Bestattern herrscht Verdrängungswettbewerb

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
barzahler (7.595 Kommentare)
am 16.08.2018 09:11

Ich mache mir grundsätzlich Sorgen: Da steigen Firmen im (schein)wert ins Unermessliche, die weder nennenswerte Substanz haben, noch wichtig sind für unser Leben. Ist das nicht absurd?
Und im ausgebeuteten Kontinent Afrika z.B. fehlen unzählige Schulbänke bis Spitalsbetten.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen